Fußball SC Unterbach hat einen guten Lauf

In der Begegnung beim Drittletzten Britannia Solingen ist der Bezirksliga-Aufsteiger erneut in der Favoritenrolle. Eine wichtige Säule im Team von Roberto Marquez ist Sven Gehrmann, der früher in der NRW-Liga Westfalen spielte.

 Mittendrin in der Jubeltraube: Sven Gehrmann (3. von links) traf gegen die SpVg. Solingen 03 zur 1:0-Führung.

Mittendrin in der Jubeltraube: Sven Gehrmann (3. von links) traf gegen die SpVg. Solingen 03 zur 1:0-Führung.

Foto: Fries, Stefan (frs)

FC Britannia Solingen – SC Unterbach. Ohne dass der SCU angesichts dieser Konstellation um jeden Preis die Favoritenrolle beansprucht: Wie vor Wochenfrist der SV Wersten 04 ist auch der FC Britannia nach der abgebrochen Spielzeit 2019/20 in sportlicher Hinsicht aus der Bezirksliga abgestiegen. Und befindet sich als Drittletzter gleich wieder ganz unten im Tableau. Roberto Marquez schätzt die Ausgangslage vor dem Anstoß morgen um 15 Uhr (Sportplatz Weyersberg) realistisch ein: „Bei allem Respekt vor dem Gegner, aber wir fahren dort hin, um zu gewinnen. Für uns ist das die große Chance, den Vorsprung gegenüber der Abstiegszone auszubauen.“ Und der Trainer des Tabellensechsten (zehn Zähler) fährt fort: „Wir haben einen guten Lauf, durch das bisher positive Abschneiden weiter Selbstvertrauen getankt und werden die Partie hochkonzentriert angehen. Am besten wäre ein frühes Tor, das uns trotz drückender Überlegenheit in Wersten ja erst nach etwa einer Stunde gelang.“

Nur ein Punkt steht bei den Platzherren (13. Platz) auf der Habenseite – durch das 2:2 im Kellerduell gegen den Vorletzten Wersten. Zuletzt unterlag das Team von Trainer Sebastian Zupanic im Solinger Stadtderby gegen die SpVg. 03 mit 1:3, dem Klub, den die Unterbacher in ihrem letzten Heimspiel mit 4:1 besiegten. Der Aufsteiger muss morgen die angeschlagenen Mittelfeldakteure Janis Pynappel (Bandscheibenvorfall) und David Eberle (Adduktoren) ersetzen. Wer nun beim Aufsteiger in der Startelf steht oder von der Bank kommt, scheint fast schon nebensächlich. Der Kader ist quantitativ und qualitativ ausgewogen besetzt. Dass die in Wersten eingewechselten Chris Ribjitzki und Nuri Gülmez die Tore zum 2:0-Sieg erzielten, unterstreicht dies nachdrücklich.

Bis dato viermal zur Starformation zählte Sven Gehrmann, der vom guten Saisonstart gar nicht einmal überrascht ist: „Wir sind eine eingespielte Truppe, die sich schon in der vergangenen Kreisliga A-Saison bewährt hat. Die höhere Klasse stellt allerdings schon andere Anforderungen. Daran mussten wir uns erst gewöhnen. Aber diese Situation haben wir angenommen und bisher auch erfolgreich gemeistert, wie die Ergebnisse unterstreichen“, erläutert der stellvertretende Kapitän. Und ergänzt: „Als sehr wichtigen Faktor sehe ich unseren positiven Teamgeist und dass wir eingespielt sind. Dazu wurde der Kader punktuell richtig ergänzt, die Qualität damit gesteigert und der Konkurrenzkampf um die Startelf-Plätze erhöht. Auch charakterlich haben sich die Neuen gut integriert.“

Gehrmann trägt seit Januar 2018 das Trikot des SC Unterbach, wechselte seinerzeit vom Landesligisten VdS Nievenheim an den Niermannsweg. Zu Beginn seiner Karriere im Seniorenbereich lief Gehrmann für die SF Oestrich-Iserlohn auf – in der Saison 2009/10 in der NRW-Liga Westfalen. 33 Meisterschaftsspiele (ein Tor) bestritt der Jungspund, unter anderem gegen den späteren Aufsteiger Bonner SC sowie die ehemaligen Bundesligisten Fortuna Köln und Wattenscheid 09. „Das Flutlichtspiel vor 3000 Zuschauern bei den gerade aus der 2. Liga zwangsabgestiegenen Sportfreunde Siegen ist mir noch in besonderer Erinnerung. Insgesamt war die Liga für mich eine tolle Erfahrung, auch wenn wir am Saisonende abgestiegen sind“, blickt der 31-Jährige zurück.

Weitere Stationen waren unter anderem Westfalia Herne (NRW-Liga Westfalen) und der FC Rastede (Bezirksliga Weser/Ems). Private und berufliche Gründe hatten dann in 2017 den Umzug nach Düsseldorf zu Folge. Teamkamerad (und Arbeitskollege) Marcel Aust lotste Gehrmann schließlich zum SCU. „Sven ist mit seiner Erfahrung eine wichtige, von allen akzeptierte Säule im Team. Sowohl auf dem Feld wie auch in der Kabine“, lobt Roberto Marquez den Mittelfeldstrategen.

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