Lokalsport Sanaa Koubaa ist startbereit

Lokalsport · Die Athletin der LG Stadtwerke Hilden absolviert morgen ihren Vorlauf über 3000 Meter Hindernis. Für die 27-Jährige ist bereits die EM-Teilnahme ein Erfolg. Der Finallauf wäre die Krönung ihrer bisherigen Karriere.

Hilden/Helsinki Die Anspannung steigt. Sanaa Koubaa hat morgen Vormittag ihren ersten großen Auftritt auf internationaler Bühne. Die Spitzenathletin der LG Stadtwerke Hilden startet um 11.40 Uhr Ortszeit in Helsinki bei den Leichtathletik-Europameisterschaften zum Vorlauf über 3000 Meter Hindernis. "Wichtig ist, dass sie konzentriert und locker bleibt. Sie ist körperlich gut in Form, gesund und hat auch mental die richtige Einstellung", sagt Tobias Kofferschläger.

Der Bundestrainer ist am Montag mit den Sportlern in der finnischen Hauptstadt gelandet und hat sich zunächst einen Überblick verschafft. "Wir wohnen direkt in der Innenstadt. Das Wetter ist mit 15 Grad Celsius und Nieselregen ähnlich wie in Deutschland. Nun beginnt die gezielte Vorbereitung auf den Donnertag."

Hartes Training steht jedoch nicht mehr auf dem Programm. "Die Arbeit ist getan, da läuft nicht mehr viel", betont Tobias Kofferschläger. Die Chancen von Sanaa Koubaa kann er noch nicht richtig einschätzen. In der europäischen Bestenliste belegt die Hildenerin derzeit Rang 18. Die besten zwölf Starter der Vorläufe erreichen das Finale. "Das ist natürlich ihr Ziel. Es ist nicht unmöglich, aber auch kein Selbstläufer", betont der Bundestrainer. Die größte Konkurrenz erwartet er aus der Türkei, Spanien und Russland.

"Es ist schwierig zu prognostizieren. Wir müssen erst einmal sehen, wer wirklich an den Start geht und wie das Rennen läuft." Auf taktische Tipps verzichtet er bewusst. "Sanaa muss einfach nur konzentriert bleiben und rennen. Dann kann sie spontan auf das reagieren, was im Feld passiert. Bei einem schnellen Lauf sollte sie das eigene Tempo nicht überziehen, bei einem langsamen Start braucht sie eine gute Position, um mitzugehen, wenn die Spitze das Tempo verschärft." Tobias Kofferschläger wünscht ihr ein schnelles Rennen, da es das Feld auseinander zieht, den einzelnen Athleten mehr Platz verschafft und das Risiko von Stürzen minimiert.

Lange vor ihrem Start kommt Sanaa Koubaa morgen früh ins Stadion. Bereits 45 Minuten vor ihrem Start muss sie ihr Aufwärmprogramm abgeschlossen haben, um dann im Call-room ihre gesamte Ausrüstung kontrollieren zu lassen. "Die Trikots dürfen keine unerlaubte Werbung tragen, die Spikes nicht zu lang sein und die Athleten dürfen auch ihre Handys nicht mit in den Innenraum nehmen", berichtet Tobias Kofferschläger.

"Sanaa braucht sich im Rennen nicht zu verstecken, sie hat nichts zu verlieren", betont der Bundestrainer. Er macht der Hildenerin bei ihrer EM-Premiere keinen Druck. Im Gegensatz zu den beiden anderen deutschen Läuferinnen Antje Möldner-Schmidt und Gesa Krause ist für Sanaa Koubaa die Teilnahme in Helsinki bereits ein Gewinn. "Alles was sie dort leistet, ist Zugabe." Sie wird wohl dennoch mit einem Kribbeln im Bauch zum Start gehen.

(domi)
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