Leichtathletik Neandertallauf bewegt die Massen

Erkrath · Die 28. Auflage steht unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen. Und erstmals erfolgt die Zeitnahme über einen besonderen Chip in der Startnummer. Sieger des Drittel-Marathons ist der Düsseldorfer Nikki Johnstone.

 Die Zufahrten zum Start - und Zielbereich waren diesmal mit LKWs blockiert, wie bei Großveranstaltungen inzwischen üblich.

Die Zufahrten zum Start - und Zielbereich waren diesmal mit LKWs blockiert, wie bei Großveranstaltungen inzwischen üblich.

Foto: Dietrich Janicki

Die Mädchen in der Altersklasse U 10 laufen die letzten Meter bis zum Ziel des Ein-Kilometer-Laufes. Getragen werden sie von den Anfeuerungsrufen der Eltern und Geschwister. Dabei kommen sie vorbei an den großen Sportlern, den Erwachsenen, die sich an der Startlinie auf den Hauptwettkampf des Neandertallaufs in Hochdahl vorbereiten: der Drittelmarathon über 14,065 Kilometer.

Sascha Brosz hat die Startnummer 1052. Der Läufer aus Wuppertal nimmt zum ersten Mal an der Traditionsveranstaltung teil. Vor dem Start läuft er sich warm. "Ein bisschen Anspannung muss da sein", sagt der Mann im neongelben Lauftrikot. Distanzen von 15 bis 18 Kilometer gehören durchaus zu seinem Pensum. "Hier ist es eine interessante Distanz. Man muss die Kräfte mehr einteilen. Die Strecke ist auch für den Kopf interessanter", sagt Brosz. Die Bergsituation habe er gut in Wuppertal trainieren können, fügt er mit einem Lachen hinzu.

Kurz vor dem Start um 11.45 Uhr reiht er sich in das Feld ein - mit 540 Läufern ein durchaus beachtliches. Die Zuschauer positionieren sich am Streckenrand und halten die Handys zum Filmen und Fotografieren bereit. Durch die Boxen schallt die Stimme des Moderators. Das Absperrband an der Startlinie rollen die Helfer in den gelben Westen wieder ein. Schnell gibt es für einen der Starter noch einen Glückskuss.

Dann wird der Countdown heruntergezählt. "Zehn, neun, acht, sieben . . . ". Die Läufer gehen in Position, die Hand an der Uhr. ". . . zwei, drei, eins!" Der Startschuss von Wolfgang Soldin, Filialdirektor der Kreissparkasse Düsseldorf in Erkrath, fällt. Die Teilnehmer laufen unter Jubel und begleitet vom Song "I like to move it" los. Vorbei an den LKWs, die in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen die Zugänge zu der Strecke rund um das Bürgerhaus absichern mussten und vom Edeka Windges zur Verfügung gestellt wurden, begeben sich die Sportler auf die Strecke, die mit Höhen und Tiefen und teils unbefestigtem Boden sehr anspruchsvoll ist.

Über 100 Helfer von den ausrichtenden Vereinen TSV Hochdahl, TuS Erkrath und Lauftreff Alt-Erkrath sorgen als Streckenposten für die Sicherheit oder engagieren sich an den Verpflegungsständen sowie bei den Nachmeldungen. Davon gab es trotz neuem Frühbucherrabatt 100 Stück. "Der Lauf ist nach wie vor beliebt und wir haben heute bestes Läuferwetter", sagte Jürgen Bröcker, Pressewart beim TSV Hochdahl. Mit über 1530 Anmeldungen insgesamt sei man sehr zufrieden.

Neben dem Gymnasium Hochdahl mit 30 Läufern beteiligte sich zum Beispiel der Kindergarten Villa Kunterbunt aus Ratingen zum ersten Mal. Weitere Teilnehmer kamen unter anderem aus Schwelm, Neukirchen-Vluyn oder Krefeld. Aber auch Einheimische wie Femke Zimmermann machen beim Neandertallauf mit. Gemeinsam mit Peter Löhr, Exil-Hochdahler, nahm sie gestern erneut den Drittelmarathon in Angriff. "Das ist eine besondere Strecke, ein besonderes Profil und eine gute Atmosphäre", begründete Zimmermann, warum sie immer wieder teilnimmt. "Das ist ein schöner Lauf in der alten Heimat", ergänzte Löhr. Zwar gab Zimmermann an, vor dem Start etwas nervös zu sein. Aber beide wirkten bis zum Startschuss äußerlich ruhig.

Motivation für die beiden in diesem Jahr: Eine Zeit von unter einer Stunde und 30 Minuten zu erreichen. Die Uhr über dem Zieleinlauf lief gnadenlos. Läufer sowie die vorher gestarteten Nordic Walker kamen teilweise zusammen an. Einige Zuschauer feuerten die doch ausgepowerten Teilnehmer an. Mit einer Zeit von 1:23:54 Stunden haben Zimmermann und Löhr ihr persönliches Ziel geschafft.

Gemessen wurde diesmal haargenau mit neuen Chips, die unter der Startnummer befestigt waren. "Das haben wir im Vorfeld getestet und es hat sich bewährt. Das hat super funktioniert", betonte Jürgen Bröker. Der Wuppertaler Sascha Brosz erreichte nach 1:19:20 Stunden das Ziel. Sieger des 28. Neandertallaufs ist allerdings ein anderer: Nikki Johnstone vom ART Düsseldorf, der die Strecke in 48,06 Minuten bezwang. Die Sieger von 2016 und damit Favoriten in diesem Jahr kamen mit rund drei Minuten mehr als Dritter und Vierter ins Ziel.

(am)
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