Fußball Nach dem 0:3 war beim ASV die Luft raus

Mettmann · Die Mettmanner Fußballer geraten im Duell gegen die SSVg Heiligenhaus bereits in der ersten Halbzeit auf die Verlierstraße. Vor allem bei den gegnerischen Standardsituationen ist die Abwehr nicht auf dem Posten.

 Marcus Bryks kurbelte aus dem Mittelfeld heraus das Mettmanner Spiel an.

Marcus Bryks kurbelte aus dem Mittelfeld heraus das Mettmanner Spiel an.

Foto: Dietrich Janicki

ASV Mettmann - SSVg 09/12 Heiligenhaus 0:3 (0:2). Nahezu 40 Minuten plätscherte das Landesliga-Derby vor sich hin. Hinzu kam eine Atmosphäre, die eher einer Freundschaftspartie ähnelte. Es stand ja, außer einem gewissen Prestige, für beide Teams nicht mehr viel auf dem Spiel. Nachdem ASV-Torhüter Daniel Robrecht den Schuss des aufgerückten Gäste-Abwehrspielers Nils Remmert im Anschluss an einen Eckball abgewehrt hatte (4.), neutralisierten sich beide Teams in der folgenden halben Stunde. Heiligenhaus, das theoretisch noch einen Zähler benötigte, um im Abstiegskampf tatsächlich auf der sicheren Seite zu sein, wirkte in den Zweikämpfen manches Mal einen Tick entschlossener.

Die besseren Torchancen erspielten sich hingegen die Mettmanner. Zunächst scheiterte ASV-Kapitän Marcus Bryks mit seinem Schuss aus halblinker Position (20.) an Inan Karatas. Der SSVg-Torsteher parierte auch gegen Ahmet Kizilisk nach dessen energischem Solo übers halbe Feld (27.). Zwei Minuten später rettete Robrecht im zweiten Zupacken gegen Youssef El Boudihi. Der beste Offensivspieler der Gäste warf am Ende von Durchgang eins seine Qualitäten in die Waagschale. Zunächst verwertete El Boudihi aus Nahdistanz die Kopfballvorlage von Enez Aktas (40.) zur Führung, um zwei Minuten später den Eckball von Abdul Baki Aydin wuchtig einzuköpfen. In beiden Fällen fehlten in der Abwehr der Kreisstädter Abstimmung und Zuteilung. "Beide Standardsituationen hätten wir besser verteidigen müssen. Das war doch bis dahin ein typisches 0:0Spiel", sagte ASV-Trainer Michael Kirschner beim Gang in die Halbzeitpause.

Zu Beginn der zweiten Hälfte schienen die Einheimischen das Blatt wenden zu wollen. Marcus Bryks und auch Thomas Cyrys schoben aus dem Mittelfeld heraus an, doch so richtig zwingend kamen die Mettmanner nicht vors gegnerische Tor. Das machte Heiligenhaus besser. Bünyamin Dogan fand nach Zuspiel von El Boudihi noch in Robrecht seinen Meister (50.), der dann aber sieben Minuten später beim Freistoßtor von Aydin nicht wirklich gut aussah. "Schon wieder ein Standard", klagte Kirschner, dessen Team nach dem 0:3 sichtlich beeindruckt schien. Immerhin verzeichneten der an Karatas scheiternde Kizilisk (63.), Nuri Gülmez (75.) und Wilfried Taki (82.) noch halbe Chancen. Heiligenhaus spielte das ruhig und abgeklärt zu Ende, hatte durch Aydin und Dogan sogar noch Möglichkeiten zu erhöhen. Kein Wunder, das Trainer Deniz Top zufrieden resümierte: "Wichtig waren die beiden Tore am Ende der ersten Halbzeit. In der zweiten Hälfte konnten wir Mettmann dann kommen lassen und mit schnellem Umschaltspiel Nadelstiche setzen." Michael Kirschner urteilte: "Nach dem 0:3 war bei uns die Luft endgültig raus. Dass wir in der zweiten Halbzeit offensiver spielen mussten, kam Heiligenhaus natürlich entgegen. Einmal mehr wurde deutlich, dass wir unsere fehlenden Stammkräfte kaum ersetzen können."

(ER)
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