Fußball MSV Hilden spielt erstmals in der Kreisliga A

Hilden · Die neu formierte Mannschaft dominiert die Kreisliga B, bleibt ohne Niederlage und macht den Aufstieg vorzeitig perfekt.

 Das Team des MSV Hilden jubelt: Der Aufstieg stand schon vor dem letzten Spiel beim SV Ost fest.

Das Team des MSV Hilden jubelt: Der Aufstieg stand schon vor dem letzten Spiel beim SV Ost fest.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Irgendwie haben sich die Machtverhältnisse im Hildener Fußball verschoben. Und dafür sorgte jetzt mit dem MSV Hilden ein Verein, der schon seit 15 Jahren besteht, aber erst in jüngerer Vergangenheit auf sich aufmerksam machte. Zum Beispiel durch selbstbewusste Auftritte bei der Hildener Hallenfußball-Stadtmeisterschaft. In dieser Saison lieferten die MSV-Fußballer allerdings auch in der Meisterschaft eine Top-Leistung, blieben in der Kreisliga B in 30 Begegnungen ohne Niederlage und tüteten den Aufstieg in die Kreisliga A vorzeitig ein. „Das war wirklich eine herausragende Saison“, gesteht Said Azmaa, der gemeinsam mit Faouzi Ohbibi das Team betreut – „als gleichberechtigte Trainer“, wie er betont. Es ist übrigens das erste Mal, dass der MSV in der Kreisliga A spielt und dabei angesehene Lokalrivalen wie die SpVg. Hilden 05/06, Absteiger in die Kreisliga B, und den AC Italia (Kreisliga C) hinter sich lässt.

Dabei meisterte das Trainergespann Azmaa/Ohbibi im vergangenen Sommer einen großen Umbruch. „Wir haben der ersten Mannschaft eine Verjüngungskur verschrieben und mussten 18 neue Leute integrieren“, berichtet Azmaa. Das Ziel Aufstieg lag seinerzeit noch in weiter Ferne. „Das wäre zu vermessen gewesen. Wir haben natürlich gute Spieler geholt, doch das war keine Selbstverständlichkeit. Wir wollten schönen, attraktiven Fußball spielen, haben nie nachgelassen und die Mannschaft immer wieder motiviert. Insgeheim hatten wir mit dem Aufstieg geliebäugelt, aber das war für uns ein Traum.“ Doch der Traum ging am Ende in Erfüllung. Und die Top-Vorstellungen im Laufe der Saison mit 23 Siegen und sieben Unentschieden sorgten für einen Aufschwung im Verein, denn seit dem Beginn der Rückrunde stellt der Verein auch eine A-Jugendmannschaft, die in den vergangenen Monaten ohne offizielle Wertung am Spielbetrieb der Kreisklasse teilnahm und in der nächsten Saison richtig in die Meisterschaft einsteigen will.

Jüngster Spieler im Herren-Team ist der 19-jährige Hizam Bajut, der im rechten offensiven Mittelfeld zu Hause ist. Mit dem 39-jährigen Sahi Mesdour agiert der älteste Akteur hingegen in der Innenverteidigung. „Er hat die nötige Erfahrung“, stellt Azmaa fest und ergänzt: „Wir haben hinten auf die erfahrenen Spieler gesetzt und vorne die Jugendlichen reingebracht, das hat gut funktioniert.“ Was gab letztlich den Ausschlag für die Erfolgsserie? „Die Spieler hatten die Fähigkeiten und Fertigkeiten, wir als Trainer haben unser Engagement eingebracht – das war eine schöne Mischung“, erklärt Azmaa. Auch der Vorstand habe dazu beigetragen, Sponsoren für Trainingsanzüge und zwei neue Trikotsätze gefunden, dazu Bälle zur Verfügung gestellt und die Trikotwäsche übernommen. „Finanzkraft ist bei uns nicht vorhanden – da bieten einige andere Vereine den Spielern viel mehr“, betont Azmaa.

Letztlich zählt der MSV Hilden zur Kategorie Familienverein, und als solcher setzen die Verantwortlichen die Messlatte für die neue Saison in der Kreisliga A nicht zu hoch an. „Wie das immer nach einem Aufstieg ist: Wir wollen die Klasse halten“, sagt Azmaa und fügt mit Nachdruck hinzu: „Wir sind nicht blauäugig, sondern haben gehörigen Respekt. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen. In der Kreisliga A ist zum Beispiel das Tempo höher.“ Gleichwohl blickt der MSV-Coach selbstbewusst nach vorne und betont: „Wir wollen uns in dieser Liga etablieren.“ Am 1. Juli startet der Aufsteiger in die Vorbereitung auf die neue Saison, und die fällt mit fünf Einheiten die Woche straff aus. Wie oft das Team nach dem Saisonauftakt wöchentlich trainiert, das lässt Said Azmaa noch offen.

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