Handball Mit hohem Tempo in die Niederlage

Unitas Haan – HSG Radevormwald/Herbeck 26:38 (10:15). Nicht nur mit hohem Tempo, sondern auch mit großem Kampfgeist und Motivation empfingen die Unitas-Handballerinnen die favorisierten Gäste. In den ersten zehn Minuten hielten die Haanerinnen die erste Überraschung bereit, indem sie ein Selbstbewusstsein zeigte, wie es lange nicht mehr zu sehen war.

6:8-Rückstand nach 6:3 Führung

Vor allem Ute Zeller und Simone Fürst war der Ehrgeiz förmlich anzusehen: Sie wollten sich von ihrer besten Seite präsentieren. Fast im Alleingang markierten die beiden die 6:3-Führung (7.). Der Tabellenzweite schien zunächst verblüfft, fing sich aber schnell. In den folgenden sechs Minuten blieben die Haanerinnen ohne Tor, während Radevormwald mit 8:6 (13.) in Front ging. Auf Seiten der Unitas gab es nun einige Unsicherheiten. Die Gastgeberinnen leisteten sich mehrere Ballverluste, die die HSG-Handballerinnen erfolgreich zu Kontern nutzten. Und bei den eigenen Gegenstößen erlaubten sich die Haanerinnen diverse Fehler – dem Aufsteiger fehlt hier noch die nötige Routine bei einem derart hohen Tempo. So baute die Gäste ihren Vorsprung bis zur Pause auf 15:10 aus.

Im zweiten Durchgang blieb der Unitas-Rückstand zunächst konstant bei sechs Toren (42. 17:23). Die Haanerinnen kämpften zwar weiterhin, jedoch ließen sie ihre vielen Unzulänglichkeiten zuweilen schon resignieren. Es folgte eine zweite Überraschung: Matthias Wacker ordnete früh die enge Bewachung von drei HSG-Spielerinnen an. „Wir wollten Radevormwald noch einmal kitzeln“, begründete der Haaner Trainer seinen Schachzug. Allerdings hatte die Maßnahme nicht den gewünschten Erfolg: Das Unitas-Team nahm zwar nicht das Tempo aus dem Spiel, produzierte aber weiterhin viele Fehlpässe und -würfe. Dadurch setzten sich die Gäste auf 34:25 (27.) ab.

Fünf Siebenmeter verworfen

Letztlich führte die extrem hohe Quote an Ballverlusten auch zu der deutlichen Niederlage. Allein fünf Siebenmeter vergaben die Haanerinen, hätten das Ergebnis positiver gestalten können. Die größte Überraschung war Simone Fürst, die auf der Außenposition acht Volltreffer landete. „Das Ergebnis müssen wir in Kauf nehmen. Wir haben es geschafft, unser Spiel zu machen und bis zur letzten Sekunde aufs Tempo gedrückt“, bilanzierte Unitas-Trainer Matthias Wacker. Sein Gesicht zeigte dabei nur einen Anflug von Unzufriedenheit. „So viele Tore haben wir in der Verbandsliga noch nie erzielt“, freute sich HSG-Coach Uli Schmitz.

Unitas Haan: Bolz, Petsch – Klein (2/1), Metz (1), Fellenberg (3/1), Zeller (4/2), Zieris (4/1), Fechner (1), Fürst (8), Pietsch (2), Falke (1), Walther, Kowalewski.

HSG Radevormwald/Herbeck: Bouriot, Christ – Hufschmidt (8/7), Jeck (6), Winter (6), Mahn (4), Pake (3), Jurgielewicz (2), Kruggel (2), Müller (2), Sülzer (2), Vor (2), Berg (1), Schutz. RP

(RP)
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