Kanu Mira Louen wird Nationaltrainerin der Kanu-Junioren

Hilden · Mit der Bronzemedaille im Team-Wettbewerb bei den Weltmeisterschaften in Prag beendete Mira Louen am Wochenende im Canadier-Einer ihre aktive sportliche Karriere. Doch dafür startet die Diplom-Sportwissenschaftlerin jetzt beruflich im Deutschen Kanu-Verband durch.

Denn die bisherige Top-Athletin des KC Hilden bekam das Angebot, als U-23-Nationaltrainerin in Augsburg zu arbeiten — für Louen ein Traumjob. "Das ist genau das, was ich immer machen wollte: Leute voranbringen und meine Erfahrung weitergeben", betont sie. In Zukunft ist die Hildenerin auf nationaler Ebene für die Athleten von 18 bis 23 Jahren erster Ansprechpartner — egal ob Kajak oder Canadier, männlich oder weiblich.

Und sie setzt damit zugleich für den Nachwuchs im eigenen Klub neue Reize. Denn in Florian Beste und Sören Loos schafften erst in diesem Sommer zwei Hildener Talente den Sprung in den Nationalkader. "Vielleicht folgen sie mir ja in ein bis zwei Jahren. Mich würde es auf jeden Fall freuen", sagt Louen.

Anfang September und damit kurz vor der WM in Prag erfuhr die 28-Jährige von der Offerte des Verbandes. Spätestens da war für sie klar: "Es ist definitiv mein letzter internationaler Auftritt." Den Wettkampf nahm sie daher mit gemischten Gefühlen auf. "Es entsteht schon ein gewisser Druck", gestand sie angesichts der letzten sportlichen Chance. Doch Louen gelang es, Aufregung und Anspannung vor dem Start bewusst wahrzunehmen und zu genießen. "Sonst war das eher nervig im Wettkampfstress", erzählt sie. Jetzt aber bleibt die Erinnerung an die vielfältigen Emotionen eines Sportlers positiv haften und die WM-Medaille bildet das Sahnehäubchen.

Wann sich Mira Louen ganz nach Augsburg verabschiedet, steht noch nicht fest. Bislang arbeitete sie als Leistungssportreferentin im Kanuverband Nordrhein-Westfalen. Der Übergang zum Job des Nationaltrainers soll fließend bis zum Jahresende erfolgen. Der Vertrag ist auf vier Jahre befristet — also auf den Olympia-Zyklus. Mira Louen selbst blieb übrigens in der aktiven Zeit ein Olympia-Start verwehrt. Erst 2020 sollen die Canadier-Frauen zu olympischen Ehren kommen.

(bs)
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