Handball Mettmanner Handballer sind ratlos

Mettmann · Weil es noch kein Hygienekonzept für die Herrenhaus-Halle gibt, muss ME-Sport die Auftaktpartie in der Oberliga gegen die HSG Hiesfeld/Aldenrade verschieben. Wann die Stadt die Halle freigibt, weiß Coach Jürgen Tiedermann nicht.

 Angefressen: Chefcoach Jürgen Tiedermann (rechts) und Co-Trainer Andre Loschinski.

Angefressen: Chefcoach Jürgen Tiedermann (rechts) und Co-Trainer Andre Loschinski.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Seit Monaten fiebern die Handballer sowie die handballbegeisterten Zuschauer in der Region dem Saisonstart entgegen. Nach dem coronabedingten Abbruch der Vorsaison, dem späten Trainingsbeginn und den zum Teil unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragenen Testspielen war auch der Meisterschaftsauftakt in der Handball-Oberliga lange Zeit unklar. Seit zwei Wochen steht fest: Der erste Spieltag der Oberligasaison soll – im Gegensatz zu anderen Verbänden – am ersten September-Wochenende angepfiffen werden. Der Handballverband Westfalen legte bereits vor Wochen den Start auf den Oktober und der Mittelrhein verschob kurzfristig ebenfalls den Auftakt nach hinten. Dagegen bleibt der Niederrhein bei seinem ursprünglichen Rahmenspielplan.

Während das bei vielen Vereinen Freude hervorruft, dass sie endlich wieder in den Wettkampfmodus schalten können, bereitet das den Verantwortlichen von Mettmann-Sport arges Kopfzerbrechen. Die Sporthalle Herrenhaus, in der die Mettmanner ihre Heimspiele traditionell vor einer großen und lautstarken Kulisse austragen, ist durch die Stadt für den Spielbetrieb weiterhin gesperrt. Ein obligatorisches Hygienekonzept wurde noch nicht erstellt. Demnach ist der Saisonstart für Mettmann-Sport gegen die HSG Hiesfeld/Aldenrade nicht möglich. „Wir sind schon alle sehr frustriert“, gibt ME-Sport-Trainer Jürgen Tiedermann einen Einblick in seine Gefühlslage. Erst das Haftmittelverbot und nun die nicht erteilte Spielerlaubnis: Der durch die Corona-Krise ohnehin finanziell angespannte Verein muss nun auch vorerst weiterhin auf die Einnahmen aus den Heimspielen verzichten.

„Wir stehen in Kontakt mit den Gegnern“, verrät Tiedermann und berichtet: „Daher ist es uns gelungen, die Auftaktpartie auf einen späteren Termin zu verlegen.“ Die Partie gegen die HSG Aldenrade/Hiesfeld ist damit auf den 31. Oktober verschoben. „Es ist einfach schade, dass andere Genehmigungen haben und wir so in der Luft hängen“, meint Tiedermann. Auch Co-Trainer Andre Loschinski merkt man die Unsicherheit an: „Irgendwie fühlt es sich an, als wenn man im Stich gelassen wird. Wir erwarten eine sehr unvorhersehbare Saison.“ Zudem wird der sportliche faire Wettbewerb in Frage gestellt.

Trotz der widrigen Umstände hatten die Mettmanner zuletzt mehrfach Grund zu feiern. Rückkehrer Jan Schirweit heiratete seine Freundin Larissa. Und auch das Testspiel bei der Zweitvertretung des TuS Opladen gestalteten die Mettmanner am Wochenende erfolgreich. Der Mittelrhein-Oberligist war den Gästen im ersten Durchgang ebenbürtig. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Mettmanner das Tempo und ließen den Hausherren keine Chance. Der 34:18-Erfolg war demnach ungefährdet.

„Es war eine starke Vorstellung der gesamten Mannschaft. Besonders die Abwehr im zweiten Durchgang stand sehr sicher“, war Loschinski mit der Leistung seines Teams einverstanden: „Dieser Test zeigt, dass wir trotz des fehlenden Haftmittels im Training wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben. So kann und soll es weitergehen.“ Etwas Gutes hat es aber doch: Während die anderen Mannschaften ihre Auftaktspiele haben, kann das Mettmanner Trainergespann in die entsprechenden Sporthallen fahren und die Gegner beobachten – sofern denn Zuschauer erlaubt sind und die Begegnungen stattfinden.

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