Handball Darum läuft es bei Mettmann-Sport so gut

Mettmann · In der Handball-Oberliga liegt Mettmann-Sport aktuell nur einen Zähler hinter Spitzenreiter HC Wölfe Nordrhein. Das Team hat die Abgänge der Torjäger Carsten Mühlenhaupt und André Loschinski geschlossen und das Tempospiel aus der Abwehr intensiviert.

 Zwei, die sich und den Handball verstehen: ME-Sport Trainer Jürgen Tiedermann (rechts) und sein Assistent, Ex-Torjäger André Loschinski.

Zwei, die sich und den Handball verstehen: ME-Sport Trainer Jürgen Tiedermann (rechts) und sein Assistent, Ex-Torjäger André Loschinski.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Ausgelassener hätte die Stimmung auf dem Mettmanner Oktoberfest kaum sein können. Die Handballer von Mettmann-Sport feierten gemeinsam den gelungenen Heimspieltag, an dem alle drei Seniorenteams gewannen. Besonders die Oberliga-Spieler zeigten zum Saisonstart immer wieder starke Leistungen und belegen aktuell mit nur einem Punkt Rückstand auf den Spitzenreiter HC Wölfe Nordrhein den zweiten Tabellenplatz. Der TV Lobberich und die DJK Adler Königshof haben ebenfalls nur zwei Minuspunkte, aber das schlechtere Torverhältnis. wir erklären, warum es bei Mettmann-Sport so gut läuft.

Lücken geschlossen Parallelen weisen dabei auf die Vorsaison hin: Auch da haben die Mettmanner eine überragende Hinrunde gespielt, waren lange in der Spitzengruppe der Liga und ließen in der Rückrunde stark nach. Geändert hat sich aber das Gesicht der Mannschaft. Der Verjüngungsprozess in der Kreis­stadt wurde erfolgreich vollzogen. Die großen Lücken, die der Weggang der Top-Torschützen Carsten Mühlenhaupt und Andre Loschinski hinterlassen hat, scheinen geschlossen. Die Zugänge Moritz Horn auf Linksaußen, besonders aber Jannick Pusch auf Rechtsaußen sowie Christopher König im linken Rückraum haben bisher voll eingeschlagen und stellten ihr Können in den ersten fünf Partien unter Beweis.

Tempo erhöht „Möglichst früh viele Punkte sammeln und das neue Spielsystem automatisieren“, nannte ME-Sport-Trainer Jürgen Tiedermann die Ziele für die Saison. Die Punktausbeute kann sich sehen lassen. Sowohl die Defensive als auch die Offensive überzeugte zwar nicht in jeder Partie, zeigte jedoch, dass sich die Mannschaft um Regisseur Moritz Hebel und den erfahrenen Kreisläufer Stephan Verholen auf einem sehr guten Weg befindet. Sagte man dem Tiedermann-Team in der Vorsaison noch einen sehr langsamen Spielstil nach, versuchen die Mettmanner nun, vermehrt über das Tempospiel zum Torerfolg zu kommen. „Neben unserer traditionellen 6:0-Abwehr haben wir in der Vorbereitung sehr viel an einer offensiveren Variante gearbeitet“, sagt ME-Sport-Co-Trainer Andre Loschinski und ergänzt: „Der Fokus lag ganz klar auf der Defensive. Die Jungs haben toll mitgezogen, und wir sind dort sehr gut aufgestellt.“

Erfahrung weitergegeben Der ehemalige Mettmanner Torjäger bekleidet weit mehr als nur das Amt des Co-Trainers. „Jürgen ist der Chef. Aber wir beide ergänzen uns sehr gut. Ich kann mich in allen Bereichen sehr stark mit einbringen und meine Vorstellung von Handball vermitteln“, sagt Loschinski. Von der Erfahrung des ehemaligen Klasse-Halblinken profitieren nicht nur die beiden Rückraumspieler Lucas Klein und Zugang König. „Wir können ganz neue Reizpunkte und Impulse setzen“, freut sich Tiedermann über die personelle Unterstützung an der Seitenlinie.

Druck genommen Als Topfavoriten auf den Aufstieg in die Nordrheinliga sehen die ME-Sport-Verantwortlichen die Wölfe Nordrhein. Aber auch den LTV Wuppertal und die recht holprig in die Saison gestartete DJK Unitas Haan werden sicherlich oben mitspielen. Vom Aufstiegsdruck merkt man in Mettmann nichts. „Unsere Jungs können ganz unvoreingenommen aufspielen. Wir wollen uns entwickeln und verbessern“, sagt Loschinski und sieht entspannt dem Spitzenspiel entgegen: Am 2. November geben die Mettmanner ihre Visitenkarte bei den Wölfen ab und könnten mit einem Sieg selbst die Tabellenspitze übernehmen. Dann dürfte wieder ausgelassen gefeiert werden – auch ohne Oktoberfest.

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