"Wir sind mit Abstand die jüngste Mannschaft der Liga", verkündet der Sportliche Leiter Peter Waldinger stolz. Michael Kulm formuliert es noch genauer. "Das Durchschnittsalter beträgt 20,75 Jahre", so der Coach der ersten Mannschaft, die in Ronny Frings (33 Jahre) und Marcel Bastians (28) die erfahrensten Kräfte hat. "Wir sind noch jünger als in der letzten Saison", stellt der Trainer fest. Da belegte sein Team Rang sieben.

Nach zwischenzeitlich schwankenden Auftritten gaben vor allem die Leistungen auf der Zielgeraden Anlass zur Hoffnung. "Ich glaube, wir haben eine gute Saison vor uns", geht Kulm deshalb optimistisch in sein zweites Jahr beim VfB 03. "Ich traue der Mannschaft eine Menge zu, aber wir haben ein schweres Auftaktprogramm", fügt er hinzu. Denn nach dem Auftakt beim Rheydter SV kommt es bereits am zweiten Spieltag auf der Anlage an der Hoffeldstraße zum Vergleich mit Aufsteiger TSV Eller 04. Nur eine später steigt das Ortsduell gegen den SV Nord an der Furtwänglerstraße, gefolgt vom Derby gegen den TuSpo Richrath. Letztlich will sich Kulm daher nicht auf eine Platzierung festlegen, sondern stellt lediglich fest: "Wir wollen so viele Spiele wie möglich gewinnen."

Dass der 43-Jährige gerne mit jungen Spielern arbeitet, bewies er schon zu seiner Zeit bei Rot-Weiß Essen, als er die U 23 in der Verbandsliga zu Meisterehren führte und als Lohn später sogar die Regionalliga-Vertretung des Vereins betreute. Den Unterschied zwischen der vierten und der siebten Liga sieht er vor allem in der Schnelligkeit. "Die beiden Klassen entscheiden sich gravierend im Tempo mit und ohne Ball", konstatiert er. Seine Entscheidung, beim VfB 03 anzuheuern, hat er aber nicht bereut. "Hier kann man mit jungen Spielern etwas bewegen, und da sind wir auf einem guten Weg."

Der Blick zurück offenbart jedoch auch Schwächen. "Wir haben zu viele Tore kassiert", befindet Michael Kulm kurz und bündig. Daraus ergaben sich die Schwerpunkte für die Vorbereitung auf die neue Saison. "Wir wollten uns nicht nur körperlich weiterentwickeln, sondern auch an der Kompaktheit arbeiten." Die Defensive stand also im Blickpunkt der Übungseinheiten. "Wenn jeder weiß, wie er sich in einen stabilen Deckungsverbund bewegen muss, können wir auch mehr Konstanz entwickeln", erläutert der Trainer.

Die Frage nach den Titelanwärtern mag Kulm nicht detailliert beantworten. "Es ist schwierig, über die Kontrahenten zu sprechen, wenn man die anderen Mannschaften nicht so bewerten kann." Letztlich zählt er den Ortsrivalen SV Nord und Liga-Neuling TSV Eller 04 zu den Favoriten. Viel lieber beschäftigt sich der Coach mit der eigenen Truppe und dem eigenen Konzept. "Wir können auf eine eingespielte Stammformation bauen. Dazu kommen die Neuzugänge aus unserer U 19 und einige externe Spieler", betont er. Gleichwohl verhehlt er nicht, dass einige Abgänge schmerzen, sei es Eremias Ghebremedhin, Geoffrey Reich oder Martin Steltzner. "Irgendwie haben alle ihre Qualität eingebracht."

Jetzt scheint der Kader breiter aufgestellt, zumal es eine Reserve als Unterbau gibt. Carlos Penan soll vornehmlich als Spitze agieren, doch die Aufgabe im Angriff lastet auch auf den Außen Pascal Weber und Markus Zimmermann. Dazu setzt Daniel Mion im Mittelfeld offensive Akzente. "Die Arbeit muss sich auf mehr Leute verteilen. Dann spielt man flexibler und ist nicht von einem Akteur abhängig."