Lokalsport Markus Flieter ist Mettmanns gute Seele

Mettmann · Der frühere Torhüter hat noch nie für einen anderen Klub als den Handball-Oberligisten gespielt oder gearbeitet.

Was Uwe Seeler im Fußball für den Hamburger SV ist, ist Markus Flieter für die Handballer von Mettmann-Sport: eine lebende Kultfigur. Der aktuelle Co-Trainer war weder als Spieler noch als Trainer oder Funktionär für einen anderen Verein als den Mettmanner SC, der 2004 in den Fusionsclub verschmolz, aktiv. "Ich habe zweimal woanders trainiert. Aber sowohl Haan als auch Wülfrath waren mir zu weit weg", erinnert sich das Urgestein, dem da klar war: "Da hätte ich ja immer fahren müssen und nie ein Bier nach dem Training und den Spielen trinken können."

Dass der 50-jährige seine Vereinstreue nie bereut hat, lag auch daran, dass der ehemalige Top-Torhüter bis in der Verbands- und Oberliga spielte. Unter Trainer Lutz Plümacher, bei dem er gerade als Co-Trainer gestartet war, erlebte Flieter sogar einen verspäteten Herbst seiner Karriere in der Regionalliga. "Unser damaliger Torhüter Ingo Förster war verletzt. Da musste ich mich ein paar Spiele als zweiter Mann umziehen und bekam auch Kurzeinsätze", erinnert sich die Frohnatur an seine sportlichen Highlights.

Auch wenn es für ihn mit seinen Teams als Spieler oft um den Klassenerhalt in den jeweiligen Ligen ging, will er die Zeit nicht missen. "Ich habe mit tollen Menschen wie dem Norweger Knut-Arne Iversen spielen dürfen, der uns mit seiner Klasse zu höheren Leistungen mitzog", sagt Flieter. "Markus ist ein Typ, den sich jeder Verein wünscht", beschreibt der Norwegische Ex-Nationalspieler Irvesen seinen Mettmanner Freund. Der 50-jährige Norweger, der von 2002 bis 2007 in der Kreisstadt spielte und mittlerweile wieder in seiner Heimat lebt, zählt Flieter zu seinen besten Freunden. "Er ist immer für seinen Verein und Freunde da", erinnert sich Iversen, der aber auch darin die Schwäche seines zum "kleinen Bruder" gewordenen Freundes sieht. "Er kann schlecht Nein sagen. Daher macht er im Club alles, wofür man ihn braucht."

Tatsächlich war Flieter, der im richtigen Leben als Baubeauftragter der Rhenag-Tochter Rhein-Sieg-Netz tätig ist, in seinem Verein für keinen Job zu schade. Egal ob Trainer der Damen, der zweiten Herren, Sportlicher Leiter und wie die letzten Jahre als Co-Trainer, stand "Bibo" Flieter immer parat und feierte dabei auch Erfolge. "Als Trainer bin ich auf jeden Fall öfter aufgestiegen", betont der Ex-Keeper mit einem Augenzwinkern. Den Reiz, auch in der ersten Mannschaft Verantwortung zu übernehmen, verspürte er nie. "Es waren immer die richtigen Trainer da. Und im Team habe ich bisher mit allen super arbeiten können", bekräftigt der Ur-Mettmanner. Dabei geht er in jedem Jahr in sich und überlegt sich, ob er dem Club auf seinem jetzigen Posten helfen kann oder nicht. Wie seine Auswertung für nächste Saison aussieht, wollte Flieter im Gespräch wie üblich nicht verraten. Doch einen Wechsel zu einem anderen Verein kann man wohl getrost ausschließen. Das hat Uwe Seeler ja auch nie getan.

(erd)
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