Alt-Star zu Gast Ex-Profi Basler begeistert Fußball-Kinder

WÜLFRATH · Der frühere Bayern- und Nationalspieler ist zu Gast in der Fußballschule Mittelpunkt. Sein Rat: Bloß was vernünftiges lernen.

 Alt-Star mit Jung-Kickern: Mario Basler mit den Schülern der Fußballschule MIttelpunkt.

Alt-Star mit Jung-Kickern: Mario Basler mit den Schülern der Fußballschule MIttelpunkt.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Bei der von Ex-Profi Ferenc Schmidt geleiteten Fußballschule Mittelpunkt im Sportpark Lhoist wurde es in dieser Woche richtig laut, denn die jungen Fußballer riefen „Mario, Mario, hier kommt Super-Mario.“ Und dann kam der Ex-Profi und ehemalige Nationalspieler locker daher, winkte den jungen Talenten auf der Tribüne zu und stellte sich den vielen Fragen.

Zuvor hatte Ferenc Schmidt den früheren Fußball-Profi, der unter anderem für den 1. FC Kaiserslautern, Herthas BSC Berlin, Werder Bremen und Bayern München auflief, ausführlich vorgestellt und auch darauf hingewiesen, dass Mario Basler zum Kader der Deutschen Nationalmannschaft gehörte, die 1996 Fußball-Europameister in England wurde, mehrfacher deutscher Meister und Pokalsieger – und auch Mitglied der Mannschaft des FC Bayern München, die 1999 in Barcelona im Finale der Champions-Leaque gegen Manchester United stand, „Das war eines der bittersten Niederlagen, die ich in meiner Karriere erlittenen habe. Da führst du bis zur 88. Minute und kriegst noch zwei Tore“, sagte Basler zu dieser historischen Begegnung.

Der Ex-Profi schnappte sich dann dann das Mikrofon, ging auf die Tribüne direkt zu den jungen Fußballern und ließ die Fragen auf sich zukommen. Es war ihm anzumerken, dass er über eine Menge Fernseherfahrung verfügt und in diversen Talk-Shows und Sportsendungen auftaucht. Die ungezwungene und herzliche Art kam gut an und Basler trat gewohnt selbstbewusst auf. Typisch die Antwort auf die Frage eines der jungen Fußballspieler, warum er denn „Super-Mario“ genannt werde. „Das ist ganz einfach zu erklären – ich bin halt der Beste“, so der Medienprofi.

Dass Mario Basler aber nicht nur der Sprücheklopfer ist, sondern auch über den Tellerrand hinaus denkt, wurde deutlich, als er die Frage, wie man Fußballprofi wird, beantwortete. „Ich will Euch keine Illusion nehmen, denn Fußball-Profi ist ein Traumberuf. Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass ich mir diesen Traum, den ich in Eurem Alter auch hegte, erfüllen konnte, Ich gebe aber zu bedenken, dass nur ein oder zwei von rund 1000 jungen Fußballern den Weg zum Bundesliga-Profi finden.“ Daher sei es ganz wichtig, dass junge Leute eine gute Schulausbildung haben und nachher einen Beruf erlernen oder ein Studium aufnehmen. „Bitte tut mir den Gefallen und lernt etwas Vernünftiges. Wenn es dann doch klappt, umso schöner.“

Selbstverständlich gab es auch Fragen zum Abschneiden der Nationalmannschaft bei der WM in Russland. „Ich hatte vor der WM schon große Bedenken. Leider sind diese eingetroffen. Meiner Meinung nach hat der Ballbesitzfußball der Spanier und der Deutschen ausgedient.“ Für ihn habe als Spieler nur Toni Kroos sein Potenzial ausgeschöpft. „Fast alle anderen konntest Du in die Tonne klopfen“, formulierte es der 30-fache Nationalspieler drastisch. Wen er derzeit für den besten deutschen Spieler halte? fragte ein junger Steppke. „Für mich ist dies Leroy Sane von Manchester City, der als Offensivspieler über ein spielerisch und läuferisch riesiges Potenzial verfügt.“ Bezeichnend: Den Flügelspieler hatte Bundestrainer Joachim Löw nicht mit nach Russland genommen.

Zu der heutigen Spielergeneration äußerte er sich recht kritisch. „Die meisten sind mir zu angepasst und zeigen zu wenig Mut, im Spiel einmal ihr eigenes Ding zu machen. Wenn ich früher merkte, dass es nicht so läuft, wie es der taktischen Vorgabe des Trainers entsprach, habe ich Verantwortung übernommen und eine Weichenstellung vorgenommen. Da fehlt mir heute die Entscheidungsfreude vieler Spieler, das Heft selbst in die Hand zu nehmen.“

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