Schwimmen Marathon: Ein ganzer Tag im Wasser

Mettmann · Das Mettmanner 24+1-Stunden-Schwimmen war ein voller Erfolg – eine gelungene Mischung aus sportlichem Anspruch und Spaß.

 Wasserratten: Beim 24-Stunden-Schwimmen in Mettmann kamen manche Teilnehmer nur selten für eine Pause aus dem nassen Element.

Wasserratten: Beim 24-Stunden-Schwimmen in Mettmann kamen manche Teilnehmer nur selten für eine Pause aus dem nassen Element.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Hochbetrieb herrschte jetzt im Hallenbad am Lavalplatz: Beim 24+1-Stunden-Schwimmen der DLRG-Ortsgruppe Mettmann verbrachten weit über 120 begeisterte und ambitionierte Schwimmer den Tag und auch die Nacht im Schwimmbad. Mehrere tausend Bahnen, die mehreren hundert Kilometern entsprechen, legten sie gemeinsam zurück – hauptsächlich aus Spaß, einige jedoch auch aus sportlichen Ehrgeiz.

Eine Ohrfeige in Form tropischer Hitze schlägt dem Besucher des Hallenbads entgegen, der sich das heitere Spektakel mal aus nächster Nähe anschauen will. Im großen Schwimmbecken, aufgeteilt in fünf Bahnen, tauchen immer wieder rote oder schwarze Badekappen aus dem Becken. Bis zu 85 Menschen, vom schwimm-erfahrenen Kind bis hin zum fitten Senior, tummeln sich zeitgleich im Wasser und ziehen gemütlich ihre Bahnen. Die langsameren Schwimmer sind auf der ersten Bahn auszumachen. Auf Bahn fünf geht es wesentlich flotter voran. Um den Überblick bei den durchnummerierten Badekappen zu behalten, sitzen die Helfer der DLRG-Ortsgruppe , in auffällig gelben T-Shirts an einer kurzen Seite des Beckens. Mit den Klemmbrettern auf dem Schoß oder auf dem Tisch notieren sie die geschwommenen Bahnen auf den Startkarten der Teilnehmer.

Immer wieder klettert ein Schwimmer aus dem Becken, für den ein nächster ins Wasser hineinspringt. Das fordert nicht nur von den Teilnehmern eine ordentliche Kondition, sondern auch von den Helfern eine ausreichende Konzentration. „Wir wechseln uns alle zwei Stunden ab“, sagt Verena Wechselberger. Sie ist Geschäftsführerin der DLRG-Ortsgruppe und Leiterin der Organisation. Bei ihr laufen alle Fäden zusammen.

Dort, wo sich für gewöhnlich die Badegäste zurückziehen, sind etwas abseits Feldbetten aufgestellt – ähnlich wie in einem Zeltlager. In einer kleinen Nische liegen Jugendliche auf aufblasbaren Matratzen, mit nassen Haaren und eingewickelt in ein Badehandtuch. Sie essen, schmökern in Büchern oder unterhalten sich. Es hat etwas von Klassenfahrt. „Hier werden einige der Teilnehmer heute auch übernachten“, erklärt Wechselberger.Das ist neben der sportlichen Herausforderung auch das Besondere dieser Aktion. „Wo sonst kann man im Hallenbad übernachten und mitten in der Nacht noch mal schwimmen gehen?“

Seit 1996 findet dieses besondere Schwimmspektakel in Mettmann statt – alle zwei Jahre, am Wochenende der Zeitumstellung. Neben Einzelpersonen und Familien nehmen jedes Mal auch einige Vereine und befreundete Ortsgruppen der DLRG teil. Die Sieger des internen DLRG-Wanderpokals, die Ortsgruppe aus Hagen, ist ebenfalls wieder dabei, um den Titel zu verteidigen. Mettmann hat zwei Mannschaften aufgestellt, ein Kinder- und ein Erwachsenen-Team. Ein Verein, der seit besonders vielen Jahren immer mitmacht, ist der Radsportverein Edelweiß Mettmann.

„In diesem Jahr nehmen wir mit zwölf Vereinsmitgliedern teil“, berichtet Thomas Kersten (54), der gleich seine ganze Familie mitgebracht hat: Frau Ulrike (52) sowie die Söhne Fabian (20) und Tobias (15). Ulrike Kersten hat bereits ihre ersten acht Bahnen (400 Meter) zurückgelegt., doch ein konkretes Ziel hat sie sich nicht vorgenommen. „Ich mach einfach zum Spaß mit“, erzählt sie, während sich Tobias triefend nass zu ihr gesellt und hungrig in eine Waffel beißt. Den ersten Kilometer (40 Bahnen) hat er zu diesem Zeitpunkt schon hinter sich.

„Wir hatten es mal, dass wir zusammen 75 Kilometer im Wasser geschafft haben“, sagt Vater Throsten Kersten. Er findet vor allem die gemütliche Atmosphäre des Events toll. Übernachten wird der Familienvater  trotzdem nicht im Hallenbad. „Nur die Kinder bleiben, wir Eltern fahren heim und kommen morgen früh ausgeruht zurück.“

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