Leichtathletik Lena Schmidt hält mit

Hilden/Gateshead · In der 4x400-Meter-Staffel läuft die Hildenerin bei der Team-EM in Gateshead an Position zwei und übergibt den Stab auf Rang vier.

 Carsten Kaltenbrunn verursachte das Gegentor mit Fußspiel.

Carsten Kaltenbrunn verursachte das Gegentor mit Fußspiel.

Foto: Dietrich Janicki

Lena Schmidt ist zurück auf der internationalen Tartanbahn. Bei den Team-Europameisterschaften in Gateshead stand die Sprinterin der LG Stadtwerke Hilden im deutschen Staffelaufgebot und belegte über 4x400 Meter Rang sechs. "Da ist das, was in der Besetzung und unter den gegebenen Voraussetzungen möglich war", sagte Bundestrainer Tobias Kofferschläger zufrieden. Nach 3:31,35 Minuten überquerte die letzte Läuferin die Ziellinie.

"Wir rangierten nach den Vorleistungen auf Rang sechs und das haben wir im Wettkampf bestätigt." Tobias Kofferschläger, der gleichzeitig der Heimtrainer von Lena Schmidt ist, war mit der Leistung seiner Sportlerin sehr zufrieden. Für sie war es nach ihren Erfolgen 2011 und einer Saison mit großen gesundheitlichen Problemen im vergangenen Jahr das erste internationale Rennen. Dennoch zeigte sie vor dem Start keine Nerven. "Sie war sehr konzentriert und ganz auf den Wettkampf fokussiert", betont der Bundestrainer.

Er schenkte ihr daher das Vertrauen und setzte sie auf Position zwei hinter Spitzenläuferin Esther Cremer ein, die auch im Einzel am Start war. Sie übergab Lena Schmidt den Stab an guter Position noch auf Bahn sechs. Beim Wechsel auf die Innenbahn nach 100 Metern musste die Hildenerin eine gute Position herauslaufen, ohne das Tempo zu überziehen. "Das hat sie sehr gut gelöst. Sie hat sich an vierter Stelle einsortiert und dort auch an Christiane Klopsch übergeben", berichtete der Trainer. Auch mit der Zeit von 52,08 Sekunden im fliegenden Start war er durchaus zufrieden. "Das ist das, was Lena derzeit laufen kann und was ich ihr auch zutraue."

Die Rahmenbedingungen waren für die Läuferinnen alles andere als einfach. Denn pünktlich zum Start der Staffel begann es in Gateshead kräftig zu regnen. "Das war für die Sportler ein bisschen ungünstig. Doch das Publikum ist das gewöhnt und hat sich davon gar nicht beeindrucken lassen. Die Begeisterung war daher trotzdem sehr groß", betonte Tobias Kofferschläger. Er hatte zuvor schon Schwierigkeiten, seine Athletinnen optimal auf den Wettkampf vorzubereiten.

Aufgrund der widrigen Wetterverhältnisse hatten die Veranstalter den Hochsprung der Frauen und den Stabhochsprung der Männer in die ohnehin sehr kleine Vorbereitungshalle verlegt. "Da mussten wir improvisieren." Statt der üblichen Vorbelastung über 100 Meter musste der Trainer den Spint auf die Hälfte verkürzen. "Länger war die Halle einfach nicht." Für einen kurzen Test mit Spikes unter freiem Himmel gab es gar keine Möglichkeiten. "Doch diese Bedingungen waren für alle Teilnehmer gleich. Das kennen wir auch von anderen Wettkämpfen." Ebenso wie die üblichen Rangeleien bei den Wechseln. Dennoch unterlief dem deutschen Team kein Fehler. "Unsere Taktik war, möglichst lange vorne mit dabei zu bleiben und das ist uns auch gelungen."

Lena Schmidt hat sich mit ihrer Leistung in die nationale Spitze zurück gekämpft. "Sie ist noch nicht so stark wie 2011, doch das war nach der langen Pause auch nicht anders zu erwarten", betonte Tobias Kofferschläger. Er bereitet die Hildenerin nun auf die Deutschen Meisterschaften vor, die am 6. und 7. Juli in Ulm auf dem Programm stehen. "Bis dahin arbeiten wir noch etwas an ihrer Form, denn dort geht Lena im Einzel an den Start." Das Ziel ist klar vorgeben: Sie soll schneller sein, als bisher. "Mit einer Bestzeit traue ich ihr durchaus zu, in die Medaillenränge zu laufen. Ob das gelingt, werden wir dann sehen, doch die entsprechende Motivation erwarte ich von meinen Kaderathleten."

Bei den Europameisterschaften hat sich Lena Schmidt bereits für internationale Herausforderungen empfohlen. "Sie hat gemerkt, dass es wieder läuft und einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gemacht." Für die Weltmeisterschaften muss sich die deutsche Mannschaft allerdings erst noch qualifizieren. "Dazu müssen sich die Athletinnen aber alle deutlich steigern. Sie müssten in den Bereich von 3:28,50 Minuten vorstoßen und jeweils sieben Zehntel schneller sein. Das ist schwierig, aber nicht unmöglich", analysiert Tobias Kofferschläger.

(RP)
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