Kampfsport Jeder Kampf hat seinen Reiz

Hilden · Die fünfte Gala der Cobra Gym Hilden lockt nationale und internationale Sportler in die Bandsbusch-Halle. Für den Ausrichter ist die Veranstaltung der Höhepunkt des Jahres.

 Die Hildenerin Josefine Marie Stövesand (links) zahlt bei ihrem ersten offiziellen Ring-Auftritt Lehrgeld.

Die Hildenerin Josefine Marie Stövesand (links) zahlt bei ihrem ersten offiziellen Ring-Auftritt Lehrgeld.

Foto: Olaf Staschik

Drei Siege, drei Niederlagen und ein Unentschieden - das ist die Bilanz des Cobra Gym Hilden nach der 5. Gala. Vor rund 300 Zuschauern stiegen Kämpfer aus ganz Deutschland in den Ring, der in der Sporthalle am Bandsbusch aufgebaut war. Birgit Alkenings begrüßte die Gäste und sprach dem Cobra Gym ihre Anerkennung aus. Schließlich stellen die Aktiven den Wettkampftag komplett aus eigenen Kräften auf die Beine. "Eine gute Werbung für die Sportstadt Hilden", sagte Hildens Bürgermeisterin - und machte schnell Platz.

Zum Beispiel für Josefine Marie Stövesand. Das 14 Jahre alte Mädchen aus dem Hildener Gym trat im Rahmen der Kampfgala zu ihrem ersten offiziellen Wettkampf überhaupt an. Am Ende der drei Runden à zwei Minuten sprachen die Wertungsrichter ihrer Gegnerin den Punktsieg zu. Josefine nahm's nicht tragisch: "Das hat richtig Spaß gemacht. Wann darf ich das nächste Mal kämpfen?"

15 Duelle waren angesetzt. In jedem zweiten war ein Sportler des Ausrichters mit von der Partie. "Uns sind weniger die Platzierungen wichtig als die Erfahrungen, die man innerhalb eines solchen Wettkampftages sammeln kann", sagte Cobra Gym-Trainer Thomas Römermann. Dabei wird Fairness groß geschrieben. Lediglich einmal musste Ringarzt Guido Meissner tätig werden. Bei einem der Erwachsenenkämpfe brach sich ein Athlet eine Rippe, die unglücklicherweise auf die Lunge drückte und Atemprobleme verursachte. Er wurde im nahen Krankenhaus geröntgt und behandelt.

Für die Hildener ist die Kampfnacht die größte eigene Veranstaltung des Jahres. Gäste aus Bremen, Duisburg, Mönchengladbach, Herne, Marl Geldern und Düsseldorf hatten sich angesagt. Gekämpft wurde nach den K1-Regeln, die einen Leistungsvergleich von Sportlern unterschiedlicher Wettkampfarten ermöglichen. Dabei sind sämtliche Techniken und Kniffe aus verschiedenen Kampfsportarten erlaubt. Lediglich das Umklammern des Gegners, der Einsatz der Ellenbogen und der Bodenkampf sind verboten.

"Oftmals müssen wir gegen Vorurteile ankämpfen", sagte Thomas Römermann, der seit mehr als drei Jahrzehnten Taekwondo und Thai-Boxen betreibt. Das Cobra Gym ist die Kampfsportabteilung des SV Hilden-Nord. "Wir müssen nicht von unserem Unterricht leben", sagt der Trainer. "Bevor man als Neuling bei uns zu einem Wettbewerb in den Ring steigen darf, muss man ein Jahr lang hart trainieren", erläutert Römermann. Vor Wettkämpfen wird es besonders anstrengend: Training mindestens drei Mal pro Woche.

Während in der Halle Licht, Musik und Moderation für eine perfekte Wettkampfatmosphäre sorgten, stahl sich so mancher Aktive nach draußen zum fahrenden Imbiss. "Vor allem Sportler mit einer weiten Anreise haben nach dem Wiegen viel Hunger - das kennen wir schon", stellte Römermann mit einem Schmunzeln fest.

Das nächste Ziel der Hildener Kämpfer: Die Landesmeisterschaften im Februar 2016. "Dort möchten wir so viele unserer Kämpfer wie möglich für den Bundeswettbewerb qualifizieren", gibt Trainer Römermann ein ehrgeiziges Ziel für die Sportler vor.

(dne)
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