"Alt" besiegt" Jung" 9:4

Zur ersten Trainingseinheit in der Heimspielstätte haben sich gleich alle 17 Spieler eingefunden. Anders als beim Fußball, wenn der eine oder andere Brasilianer mal eigenmächtig den Urlaub verlängert, sind die HSG-Spieler alle pünktlich. Auch die "neuen Gesichter": Daniel Brack (TSV Hannover-Burgdorf), Rückkehrer Valdas Novickis (Leichlinger TV), Jan Henrik Behrens (nach Kreuzbandriss) sowie Torhüter Nico Merten, Bastian Roschek, David Hansen, Patrick Ranftler, Jan und Nils Artmann aus der eigenen A-Jugend, die kürzlich die Deutsche Meisterschaft gewonnen hat. Nach dem Aufwärmen und Dehnen lädt Ronny Rogawska zu einem kurzen Laufspiel. Dann beginnt die für Handballer übliche Einstiegssportart in das Training: Fußball, in Teams Jung gegen Alt. Da das Gekicke aber in der Halle noch nicht intensiv genug ist, wird mit zwei Bällen gleichzeitig gespielt – das sorgt doch für einige Kuriositäten. Linksaußen Marcel Wernicke wirft sich in den Abschlag von Nachwuchsspieler Patrick Ranftler und versenkt den ersten Ball so mit dem Rücken im Tor. Während Ranftler noch das Leder aus dem Netz holt, erkennt Patrick "Paco" Fölser seine Chance und versenkt den zweiten Ball von jenseits der Mittellinie im Netz. Von diesem Doppelschlag erholt sich das Team "Jung" nicht mehr. Wernicke mit drei, Jan Henrik Behrends und Matthias Puhle mit zwei sowie neben Fölser noch Valdas Novickis mit je einem Tor stellen den 9:4-Endstand her. Selbst das versuchte Kabinettstückchen von Flügelflitzer Florian von Gruchalla, in der Vorwärtsbewegung mit dem einen Ball am Fuß den anderen mit dem Kopf mitnehmen zu wollen, kann die Niederlage nicht mehr verhindern.

So endet diese Fußballpartie wie am Tag zuvor beim ersten Treffen am Rather Waldstadion nach einem Lauf durch den grünen Forst des Stadtteils: mit einem Sieg von Team "Alt". "Da haben Frank und Ronny bei Alt mitgespielt", berichtet Sportdirektor Daniel Stephan mit Blick auf Manager Flatten und Trainer Rogawska, und fügt – allerdings lachend – hinzu: "Deswegen hat Alt gewonnen." In der Halle benötigten die Routiniers, bei denen Kapitän Michael Hegemann und Zugang Daniel Brack ebenso aussetzen sowie Bastian Roschek (Haarriss im Fuß) bei "Jung", allerdings keine derartige Unterstützung. Das liegt auch an Max Weiß – dessen Spitzname "Uwe" weit häufiger als sein Geburtsname genannt wird –, der mit sensationellen Paraden etliche Chancen des jungen Teams vereitelt. Wäre er nicht ein so guter Kreisläufer, könnte er sicher noch eine Umschulung zum Torwart in Erwägung ziehen.

Einen Umzug bereitet derweil Daniel Stephan vor: in eine Wohnung in Unterbilk. "Die Geschäftsstelle ist im Düsseldorfer Süden, die Halle auch – da lag das näher, als jedes Mal durch die ganze Stadt zu fahren", erklärt Stephan. Denn tags zuvor hatte er erlebt, wie das Team auf dem Weg ins Restaurant "Tannenbaum" in Derendorf, wo Rogawska zum "Kennenlern-Essen" geladen hatte, im Stau stand. "Da hatten wir genug Zeit, uns kennenzulernen", grinst Daniel Stephan.