Motorsport Hildener Julian Hanses holt vierten Platz in Le Mans

Hilden/Le Mans · Der Einstieg gelingt: Zum Auftakt des Porsche Carrera Cup Deutschland verpasst der 23-jährige Hildener im Markenpokal nur knapp das Podium.

 Auf regenasser Fahrbahn war Julian Hanses in Le Mans mit der Nummer 181 im Porsche 911 GT3 Cup unterwegs.

Auf regenasser Fahrbahn war Julian Hanses in Le Mans mit der Nummer 181 im Porsche 911 GT3 Cup unterwegs.

Foto: Porsche/Bildagentur Kräling

Die Aufregung stieg mit jedem Tag in der vergangenen Woche, denn zum ersten Mal in seinem Leben war Julian Hanses auf der legendären Rennstrecke von Le Mans im Einsatz, die vor allem wegen des traditionsreichen 24-Stunden-Rennens im Fokus steht. 13,629 Kilometer Länge und 38 Kurven – der Kurs in Frankreich hat es in sich, erst recht für Neulinge auf dieser Strecke. Doch der Hildener, der für das Förch Racing-Team fährt, nahm die Herausforderung hochkonzentriert und engagiert an und verpasste zum Auftakt des Porsche Carrera Cup Deutschland nur knapp eine Podestplatzierung. Nach einer starken Vorstellung fuhr er am Ende auf den vierten Platz.

Bereits im Training musste Hanses mit widrigen Bedingungen kämpfen. Im ersten freien Training stoppte bereits nach zwei Runden ein defekter Reifen die Gewöhnung an den unbekannten Kurs. Dazu gab es auch im nächsten Versuch nur wenige freie Runden, in denen er sich mit der Strecke anfreunden konnte. Daher atmete der Rookie erst einmal tief durch und stellte fest: „Das wird ein hartes Zeittraining. Ich hatte bis jetzt sechs Runden auf der Strecke, das ist nicht viel bei solch einem anspruchsvollen Kurs.“ Dennoch lieferte der 23-Jährige im Qualifying eine gute Leistung ab. Den Kampf um die Pole-Position in dem gemeinsamen Rennen des deutschen und französischen Carrera Cup mit insgesamt 53 Fahrern gestalteten jedoch die erfahrenen Piloten. Im deutschen Feld holte sich Larry ten Voorde (Nebulus Racing by Huber), Champion des Porsche Mobil 1 Supercup 2020, einen Platz in der ersten Startreihe hinter dem Franzosen Florian Latorre (CLRT). Julian Hanses startete als Sechster des deutschen Qualifyings von Position 14.

Während das Qualifying noch bei strahlendem Sonnenschein über die Bühne ging, änderten sich die Wetterverhältnisse am Renntag gänzlich. Regenschauer kurz vor dem Start sorgten für nassen Asphalt und Fahren mit schlechter Sicht aufgrund der Gischt und wechselnden Gripverhältnissen. „Man hat durch das aufsteigende Wasser kaum etwas gesehen und musste sich immer an den Bremslichtern des Vordermannes orientieren“, berichtete Julian Hanses.

Trotz der widrigen Bedingungen lieferten sich die Kontrahenten harte Überholmanöver auf der Strecke. Das hatte manchen Dreher der Motorsportler im Porsche 911 GT3 Cup zur Folge, die auch das Klassement immer wieder durcheinanderwirbelten. Von einem Abflug ins Kiesbett blieb der Hildener zwar verschont, musste aber einmal den Notausgang nehmen, als er in Bedrängnis nicht mehr richtig in eine Kurve kam. Zwischendrin fiel der 23-Jährige sogar auf den 18. Platz zurück, Patzer der Konkurrenz schwemmten ihn aber wieder nach vorne. Und kurz vor dem Ende des 45-minütigen Rennens lag er plötzlich auf Rang zehn im Gesamtfeld. Eine Position, die Hanses sicher vor dem Italiener Diego Bertonelli (Fach Auto Tech) ins Ziel bracht – und damit den vierten Platz im deutschen Markenpokal belegte.

 Der Hildener, der jetzt für das Förch Racing-Team fährt, gibt einen Einblick in das Innere des Porsche 911 GTC3 Cup.

Der Hildener, der jetzt für das Förch Racing-Team fährt, gibt einen Einblick in das Innere des Porsche 911 GTC3 Cup.

Foto: Porsche AG / hoch zwei

„Das war ein anstrengendes Rennen. Zum Ende habe ich dann den Druck etwas herausgenommen und meinen vierten Platz verwaltet“, erzählt der Porsche-Rookie und fügte mit strahlenden Augen hinzu: „Das gesamte Event hat großen Spaß gemacht und die Kulisse in Le Mans ist wirklich einmalig.“ Keine Frage, der Mythos Le Mans war auch im Carrera Cup spürbar. Fahrer aus 14 Ländern ließen sich die Sonderveranstaltung auf der berühmten Strecke von Le Mans nicht entgehen. Für Hollywood-Flair sorgte zudem Michael Fassbender. Der deutsch-irische Schauspieler steuerte einen Porsche 911 GT3 Cup der Porsche AG und überquerte als 38. der 53 Starter die Ziellinie: „Für mich war es sehr aufregend, zum ersten Mal hier zu fahren. Auf der Strecke war es aufgrund des Regens vorher sehr rutschig. In der Einführungsrunde hatte ich einen Dreher, aber dadurch war ich für das Rennen sensibilisiert.“ Im nächsten Jahr will der Hollywood-Star beim Langstreckenklassiker im Porsche 911 RSR an den Start gehen – und damit seinen persönlichen Traum verwirklichen.

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