Motorsport Porsche-Rookie Julian Hanses schnuppert am Podium

Hilden/Schlipkau · Im ersten Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Lausitzring verpasst der Hildener nur knapp den dritten Platz und damit den bronzenen Pokal.

 Julian Hanses (links) lieferte sich im ersten Lauf einen harten Kampf mit dem Italiener Diego Bertonelli (Mitte). Rechts Dylan Pereira, sein Kollege vom Team Förch Racing, der am Ende als Zweiter die Ziellinie querte.

Julian Hanses (links) lieferte sich im ersten Lauf einen harten Kampf mit dem Italiener Diego Bertonelli (Mitte). Rechts Dylan Pereira, sein Kollege vom Team Förch Racing, der am Ende als Zweiter die Ziellinie querte.

Foto: Porsche/Kräling

Mit gemischten Gefühlen beendete Julian Hanses (Förch Racing) das Rennwochenende des Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Lausitzring. Da war zum einen der starke Auftritt im ersten Lauf, den der Hildener auf dem vierten Platz beendete. Einen Tag später mischte der Nachwuchsrennfahrer erneut im vorderen Feld mit, doch ein kleiner Fehler kostete ihn eine Top-Wertung, immerhin reichte es aber noch zu Rang neun.

Im vergangenen Herbst wechselte Julian Hanses aus einem Formel-Auto in den Sportwagen. Die ersten Rennen im Porsche waren vielversprechend – der Hildener fühlte sich offenbar von Beginn an wohl im neuen Gefährt. Das unterstrich er auch schon bei seinen ersten Einsätzen in diesem Jahr im Porsche Mobil 1 Supercup. Dabei war der Ausflug ins internationale Geschäft für den 23-Jährigen nur das Aufwärmprogramm für den Porsche Carrera Cup Deutschland. Sein Ziel ist hier, die Rookie-Wertung zu gewinnen. Vor den finalen Läufen kommendes Wochenende in Oschersleben wahrt Hanses als Zweitplatzierter die Chance, seinen Traum zu verwirklichen.

Julian Hanses freute sich schon im Vorfeld auf die 4,75 Kilometer lange Strecke auf dem Lausitzring. „Ich bin hier 2017 erfolgreich mit der Formel 4 gestartet und war damals sehr erfolgreich“, stellte er fest und betonte: „Daran möchte ich gerne anschließen.“ Den Worten ließ der ambitionierte Sportler in der Qualifikation Taten folgen, schaffte es letztlich auf Position vier in der Startformation. Dabei profitierte er allerdings auch davon, dass einige Kontrahenten im freien Training schneller als erlaubt unterwegs waren und sich deshalb in der Startliste um fünf Plätze nach hinten versetzt sahen.

Die Witterungsbedingungen erschwerten den Wettstreit. Weil es teilweise in Strömen regnete, war die Fahrbahn klatschnass und deshalb zogen fast alle Teams Regenreifen auf. Das Rennen startete nach zwei Einführungsrunden unter sogenannten „Wet Race-Bedingungen“ – ein Abbruch seitens der Rennleitung war damit nicht vorgesehen. Der Start verlief für Julian Hanses keineswegs nach Maß, denn er konnte seine gute Position nicht verteidigen. Das lag auch an seinem Teamkollegen Dylan Pereira, bis dahin Führender in der Gesamtwertung, der blitzsauber vom Fleck kam und sich zunächst vor Hanses setzte, der mit einigem Respekt das Rennen anging. „Bei solchen Bedingungen bin ich noch nicht mit dem Porsche gefahren. Wir hatten starken Regen und teils Aquaplaning“, erklärte der Nachwuchsmann, der jedoch bald auf Touren kam. Im weiteren Verlauf des Rennens lieferte er sich einen harten Kampf mit dem Italiener Diego Bertonelli (Fach Auto Tech). Fünf Minuten vor dem Ablauf der Zeit setzte er sich sogar einmal neben den Konkurrenten, musste ihm aber letztlich den Vortritt lassen im Kampf um einen Platz auf dem Siegerpodest. Vier Sekunden trennten ihn bei der Zieleinfahrt von Bertonelli und Rang drei. „Ich habe im Rennen nicht alle Chancen genutzt. Daraus habe ich gelernt und werde das beim nächsten Mal besser machen“, analysierte Hanses und betonte: „Trotzdem waren das wieder Punkte für die Gesamtwertung.“

Einen Tag später lief es nicht ganz so gut. Diesmal lieferte Julian Hanses, der von Position sechs das Rennen aufnahm, einen starken Kampf um Platz fünf. Nach einer Unaufmerksamkeit rutschte er jedoch von der Strecke und verlor dadurch entscheidenden Boden. Am Ende querte er als Neunter die Ziellinie und stellte später enttäuscht fest: „Heute war nicht der beste Tag. Ich habe mir im Rennen tolle Duelle geliefert, doch der Ausrutscher hätte nicht sein müssen. Die Strecke war sehr schwierig zu fahren – nur ein kleiner Fehler und man war draußen.“ Unglücklich verlief das Rennen aber auch für seine Kollegen Dylan Pereira vom Team Förch Racing. Der Luxemburger (182 Punkte) landete nur auf dem achten Platz und gab dadurch die Führung in der Gesamtwertung an den Niederländer Larry ten Vorde (191) ab. Julian Hanses (95) belegt hier aktuell Rang fünf, gefolgt von Diego Bartonelli (87). In der Rookie-Wertung nimmt der Hildener den zweiten Platz hinter Laurin Heinrich (T3/HRT Motorsport) ein.

In der Motorsport Arena Oschersleben steigt vom 6. bis 8. November das Finale im Porsche Carrera Cup Deutschland. Dabei geht es nicht nur um den Sieg in den beiden abschließenden Läufen, sondern auch um die Top-Platzierung in der Gesamtwertung. Und Julian Hanses rechnet sich im Endspurt noch gute Chancen auf den Titel „bester Rookie“ aus.

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