Handball Heimspiel in Langenfeld

Handball · Die Stadt Mettmann verhängt gegen die Oberliga-Handballer von ME-Sport wegen angeblicher Harznutzung eine vierwöchige Hallensperre. Das Lokalderby gegen den Aufsteiger findet nun in der Halle des Konrad-Andenauer-Gymnasiums statt.

 Der Einsatz von Jens Fischer ist fraglich.

Der Einsatz von Jens Fischer ist fraglich.

Foto: Dietrich janicki

Langenfeld — Mettmann-Sport. Die Anhänger der Mettmanner Oberliga-Handballer müssen für das "Heimspiel" gegen die SGL eine lange Anfahrt auf sich nehmen, denn das Derby musste vom Herrenhaus ins Langenfelder Konrad-Adenauer-Gymnasium verlegt werden (Anwurf: 20 Uhr). Grund: Die Stadt Mettmann hat gegen die Mannschaft eine vierwöchige Hallensperre vom 11. April bis 10. Mai ausgesprochen.

Spuren von roten Bällen

Ursache für diese drastische Maßnahme soll die Nutzung des verbotenen Klebemittels. Bei einer Besichtigung stellten die Verantwortlichen angeblich Harz-Flecken auf dem Hallenboden fest. "Das waren definitiv alte Spuren", betont Handball-Abteilungsleiter Frank Fischer. Auch sein Stellvertreter Sven Weber weist den Vorwurf zurück: "Es waren rote Flecken zu erkennen, die aber keinesfalls vom Harz stammen, sondern vermutlich von den neuen roten Bällen unserer zweiten Mannschaft." Beim letzten Training am Dienstag, 29. März, habe die erste Mannschaft nur Fußball gespielt — natürlich ohne Harz. Am Mittwoch, 4. April, seien die Verschmutzungen festgestellt worden. "Allerdings haben wir weder am Dienstag zuvor noch am folgenden Donnerstag trainiert", versichert Sven Weber.

Dennoch blieb die Stadt bei ihrer Entscheidung mit der Begründung, dass nach der letzten Generalreinigung der Boden im Herrenhaus vollkommen sauber gewesen sei. Der Zeitpunkt der Verschmutzung sei unerheblich. Daraufhin nahmen Frank Fischer und Sven Weber Kontakt mit ihrem Langenfelder Kollegen Klaus Majeres auf, der sehr schnell und unbürokratisch die eigene Halle als Austragungsort besorgte.

Team spielt Saison zu Ende

"Die Wogen sind geglättet", betont Sven Weber. "Wir haben zusammen mit dem Hauptvorstand eine Lösung gefunden — die Mannschaft wird die Saison zu Ende spielen." Er werde noch einmal mit der Stadt in Dialog gehen, um womöglich das Heimspiel am letzten Spieltag gegen die HG Remscheid doch im Herrenhaus austragen zu können. "Zugleich suchen wir aber nach Alternativen in der näheren Umgebung, um nicht in Remscheid antreten zu müssen." Die Chancen sollen nicht schlecht stehen.

100 Prozent harzfreier Handball

Zudem kündigt Sven Weber ohne Wenn und Aber an: "In der neuen Saison wird es 100-prozentig harzfreien Handball geben !"

Die Mettmanner wären ohnehin als Außenseiter in das Derby gegangen. Unter den misslichen Umständen dürften die Aussichten noch geringer sein, zumal Markus Neußer erneut auf die verletzten Andreas Reimers und Philipp Kostros verzichten muss. Der Einsatz von Jens Fischer ist fraglich. Im Hinspiel verloren die ME-Sport-Handballer nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit (11:11) letztlich noch deutlich mit 23:28. Und die Stimmung beim Vorletzten könnte nach der Begegnung endgültig in den Keller stürzen, denn nach einer Niederlage in Langenfeld wäre der Abstieg besiegelt.

Keine Gastgeschenke

Und die scheint beim Tabellenfünften wahrscheinlich, denn SG-Trainer Heino Kirchhoff, der seine Bestbesetzung aufbieten kann, kündigte bereits an, dass man keine Gastgeschenke verteilen werde. "Wir müssen unsere Situation ganz realistisch betrachten, der Klassenerhalt wäre schon ein mittleres Handball-Wunder", betont Sven Weber.

(RP/rl)
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