Handball Unitas Haan erhält eine Lehrstunde

Aufstiegsfavorit Borussia Mönchengladbach zeigt der Mannschaft von Ronny Lasch im Spitzenduell der Handball-Oberliga deutlich die Grenzen auf. Am Ende gelingt den Gastgebern wenigstens noch etwas Ergebniskosmetik.

 Vergeblich sucht hier Hendrik Kinscheck (am Ball) eine Lücke in der Borussia-Abwehr.

Vergeblich sucht hier Hendrik Kinscheck (am Ball) eine Lücke in der Borussia-Abwehr.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

DJK Unitas Haan – Borussia Mönchengladbach 23:31 (8:16). Ausgerechnet im Spitzenduell der Oberliga erwischten die Unitas-Handballer vor rund 250 Zuschauern einen gebrauchten Tag. Es waren noch keine vier Minuten absolviert, da sah sich die Mannschaft von Ronny Lasch bereits mit 0:4 im Hintertreffen. Erst Philipp d’Avoine schaffte aus dem rechten Rückraum den ersten Haaner Treffer zum 1:4 (7.). Gleichwohl dominierten die Mönchengladbacher weiter das Spiel und setzten sich auf 6:1 (11.) ab. „Das ist ja wie Bayern gegen Mönchengladbach“, kommentierte ein Zuschauer den in der Anfangsphase sehr einseitigen Spielverlauf. Derweil beantragte Ronny Lasch seine erste Auszeit. Danach fand seine Mannschaft besser in die Begegnung und verkürzte in den nächsten Minuten auf 5:7 (17.).

Die Haaner Fans honorierten die kleine Aufholjagd mit viel Applaus, weniger begeistert war hingegen Borussia-Trainer Ronny Rogawaka – nun hatte der Borussia-Trainer Gesprächsbedarf. In der Folge legten die Gäste wieder einen Zahn zu, zogen über 11:5 (21.) auf 16:6 (29.) davon. Kevin Thomé und Pascal Schusdzarra sorgten mit ihren Treffern kurz vor der Pause zum 8:16-Halbzeitstand nur für eine leichte Ergebniskorrektur. Konsterniert verfolgte Lasch den Auftritt seines Teams, das mit einer Vielzahl von technischen Fehlern im Angriff den Gästen in die Hände spielte. „So viele hatten wir in den ersten vier Partien nicht“, sagte er später und stellte dann fest: „Besser ist, wenn alles in einem Spiel zusammenkommt.“

Unitas-Vorsitzender Uli Bönig hatte in der Halbzeitpause nur einen Wunsch: „Wir dürfen uns nicht mit zwölf Toren abschießen lassen.“ Zumindest diese Vorgabe vermochten die Haaner Handballer zu erfüllen, auch wenn sich der Rückstand im zweiten Durchgang bereits nach fünf Minuten auf 8:20 vergrößerte und im weiteren Verlauf der Begegnung sogar auf 15:30 (49.) anwuchs.

In der Schlussphase stemmten sich die Unitas-Handballer jedoch gegen die absolute Klatsche. Kevin Thomé traf aus dem Rückraum zum 16:30 in den linken Winkel. Dann parierte Sebastian Goeken einen Siebenmeter des ansonsten sehr treffsicheren Daniel Panitz. Lian Haim verkürzte auf 17:30, ehe Niklas Weis, mit sieben Toren bester Borussia-Werfer, die Führung wieder auf 31:17 ausbaute. Zumindest die letzten sieben Minuten lief es dann im Unitas-Angriff. Hendrik Kinscheck startete die Schlussoffensive mit dem 18:31, dann warf André Moser den Ball aus der eigenen Hälfte ins zu diesem Zeitpunkt verwaiste Mönchengladbacher Tor. Danach legten Lennart Riemann (3) und Liam Hain die Tore zum 23:31-Endstand nach und sorgten damit noch für einen versöhnlichen Abschluss.

Gleichwohl stand der Haaner Mannschaft nach dem Abpfiff der Ärger über die klare Niederlage deutlich ins Gesicht geschrieben. Ronny Lasch bekannte: „Die Mönchengladbacher waren einfach eine Klasse besser. Im fünften Spiel hatten wir einen kollektiven Black-Out, stellen jetzt aber auf gar keinen Fall alles in Frage – dafür war der Gegner einfach zu stark.“ Oder wie es Hallensprecher Peter Huhn in Richtung der vielen Unitas-Fans formulierte: „Schön, dass Sie da waren – beim nächsten Mal geht es wieder anders aus.“

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