Porträt Laureen Strohmeyer Neue Torfrau von Mettmann-Sport läuft sehr gerne

Mettmann · Im Kindesalter spielte die Psychologie-Studentin noch auf dem Feld, nach einem Schlüsselbeinbruch wechselte sie lieber zwischen die Pfosten. Jetzt will die 22-Jährige für das Mettmanner Verbandsliga-Team den Kasten dicht machen.

 Laureen Strohmeyer war bereits im Heimspiel gegen den Niederbergischen HC im Einsatz.

Laureen Strohmeyer war bereits im Heimspiel gegen den Niederbergischen HC im Einsatz.

Foto: Achim Blazy (abz)

Die Torwartposition bekommt im modernen Handball eine immer größere Bedeutung. Nach den beendeten Handballkarrieren der starken Franziska Möhrchen vor zwei Jahren und der noch recht jungen Michelle Stang zum Ende der vergangenen Saison war die Position bei den Handballerinnen von Mettmann-Sport verwaist. „Wir suchen händeringend Verstärkung“, sagte Spielertrainerin Kim Spiecker immer wieder. Diese fand ME-Sport jetzt endlich. Seit Ende November steht Laureen Strohmeyer zwischen den Pfosten der Mettmannerinnen und bildet mit Ciara Perchthaler, die die Position interimsmäßig bis zuletzt bekleidete, das Torhütergespann. „Für uns ist es natürlich ein großer Gewinn, ein vorweihnachtliches Geschenk, nun auch wieder mit einer gelernten Keeperin zu arbeiten“, freut sich Spiecker, die von Beginn an einen sehr positiven Eindruck vom Neuzugang hatte.

Strohmeyer kam bereits mit vier Jahren zum Handballsport und machte ihre ersten Erfahrungen bei den Minis des ASV Wuppertal. „Irgendwie ging die gesamte Kindergartengruppe in die Halle, also bin ich auch dahin“, erinnert sich die 22-Jährige und wechselte dann in der C-Jugend zum TV Beyeröhde. Dort durchlief sie ihre gesamte restliche Jugendzeit. Allerdings fand sie erst 2008 den Weg zwischen die Pfosten. „Ich hatte mir das Schlüsselbein gebrochen und war danach auf dem Feld immer zu vorsichtig, daher bin ich ins Tor gegangen“, fühlt sich Strohmeyer dort auch weiterhin wohl, obwohl sie, anders als andere Spielerinnen auf ihrer Position, etwas vermisst: „Ich laufe sehr gerne, was man als Schlussfrau natürlich weniger macht. Das hole ich dann aber in meiner Freizeit nach“, sagt die Psychologie-Studentin und leidenschaftliche Joggerin mit einem Augenzwinkern.

Nach einem kurzen Gastspiel in der ersten Frauenmannschaft des ASV Wuppertal wechselte sie mit einigen Freundinnen zu Rote Erde Schwelm. „Es war eine tolle Mannschaft, aber ich hatte in dieser Zeit ambitionierte Ziele“, kam der Anruf von Tim Micus gerade recht, der sie zusammen mit ihrer Freundin Kim Blank aus der Kreisliga in die Verbandsliga zum Neusser HV lotste.

Den entscheidenden Hinweis und Anstoß für einen Wechsel nach Mettmann gab dann wiederum ME‑Sport-Vorstandsmitglied Andreas Rohr. Rohr, der mit Strohmeyers Eltern befreundet ist, berichtete von den akuten Personalsorgen auf der Torwartposition. „Für mich passte es ganz gut. Die Fahrwege sind deutlich geringer und ich hoffe, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, dass sich die Mettmannerinnen im Tabellenmittelfeld der Verbandsliga festsetzen können“, nennt die Keeperin ihre Wechselgründe und ehrgeizigen Ziele. In ihrer neuen Mannschaft fühlt sich Strohmeyer seit den ersten Trainingseinheiten wohl: „Alle Mädels sind gut drauf, es scheint ein toller Verein zu sein. Ich wurde gut aufgenommen und das Training ist anspruchsvoll.“ Besonders das gesonderte Torwarttraining, das sie bei ihren letzten Stationen vermisste, gefällt der Studentin, die in Wuppertal wohnt, sehr gut.

Auch Perchthaler freut sich über den Neuzugang und sieht in Strohmeyer keine Konkurrenz, sondern die passende und lang erhoffte Ergänzung: „Es passte vom ersten Moment. Diese Saison werden wir uns im Tor noch unterstützen, aber ich hoffe, dass ich bald immer mehr auch wieder auf dem Feld auflaufen kann. Dort fühle ich mich einfach wohler.“ Die nächste Möglichkeit dazu haben die Mettmannerinnen am Sonntag, den 16. Januar um 14.30 Uhr in der Sporthalle Am Schwanen.

Beim Wermelskirchener TV bietet sich der Mannschaft von Kim Spiecker die Chance, mit einem Sieg wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt zu sammeln. Ein entscheidender Faktor dabei könnte auch Strohmeyer sein, die in den ersten Partien für ME-Sport bereits gute Vorstellungen bot. „Laureen macht das gut, hat sich toll in die Mannschaft integriert und wir hoffen, sie zu noch besseren Leistungen zu bringen“, sieht die Trainerin das Potential in ihrer neuen Torfrau.

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