Einwurf Fairness ist längst auf der Strecke geblieben

Als die Handballer der DJK Unitas Haan Anfang der 2000er in der Regionalliga spielten, hatten sie in der Stadt eine große Fangemeinde. Ein Besuch der Heimbegegnungen am Sonntagmorgen um 11 Uhr war „quasi Pflicht“, ähnlich wie der sonntägliche Gang in die Kirche.

Und das lag nicht nur daran, dass der Verein der Deutschen-Jugendkraft angehört – der katholische Sportverband in Deutschland zählt heute rund 500.000 Mitglieder in mehr als 1000 Vereinen. Der Ursprung des Verbandes liegt übrigens in der katholischen Jugendbewegung. Noch heute sieht sich die Unitas der DJK-Tradition verpflichtet. Auch das sollten Entscheidungsträger in Haan sich vor Augen halten, wenn sie über die Haftmittelnutzung in der Halle an der Adlerstraße urteilen. Die ist zunächst einmal eine Schulturnhalle – das ist unbestritten. Doch die Schüler, die dort Sport treiben und menschlich reifen sollen, brauchen auch Vorbilder – das wissen Eltern, Lehrer und sollten auch Politiker verinnerlicht haben.

Die Oberliga-Handballer der Unitas sind geeignete Vorbilder für die Jugend, denn ihnen fällt der Erfolg nicht in den Schoß, sie müssen vielmehr hart arbeiten, damit sie den Aufstieg in die Regionalliga schaffen. Wille, Disziplin und Fleiß sind die wesentlichen Tugenden, Teamgeist und Ehrlichkeit weitere wichtige Bausteine, um Erfolg zu haben. Die Haftmittelfrage ist keine Glaubensfrage, sondern eine Frage von Respekt und Wertschätzung. Und die haben sich die Handballer der DJK Unitas Haan und des ebenfalls betroffenen Haaner TV verdient. Wasserlösliches Haftmittel ist ganz offenkundig nicht das Problem, denn die Beseitigung ist für Fachfirmen wahrlich kein Hexenwerk.

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