Handball TB Wülfrath nach Rückschlag wieder obenauf

Wülfrath · Die Niederlage beim Schlusslicht HSG Lumdatal tut den Wülfrather Handballerinnen weh. Einen Tag später schafft der Drittligist aber gegen den 1. FSV Mainz 05 II die Wiedergutmachung und wahrt die Chance auf den Klassenerhalt.

 Paula Stausberg (am Ball) überzeugte in beiden Partien im Wülfrather Rückraum.

Paula Stausberg (am Ball) überzeugte in beiden Partien im Wülfrather Rückraum.

Foto: Achim Blazy (abz)

Nach diesem Wochenende haben die TBW-Handballerinnen Regeneration wirklich nötig – körperlich, aber auch mental. Denn der Doppel-Spieltag, der den coronabedingten Spielausfällen der vergangenen Wochen geschuldet war, hielt für die Wülfratherinnen ein Wechselbad der Gefühle parat. Da war zum einen die nicht eingeplante Niederlage des Drittligisten bei der HSG Lumdatal, dem Schlusslicht der Staffel D. Einen Tag später feierte die Mannschaft von Michael Cisik Wiederauferstehung im Heimspiel gegen den Tabellennachbarn 1. FSV Mainz 05 II und fuhr in der MTC-Halle einen enorm wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt ein. Auf der sicheren Seite ist das Cisik-Team damit aber noch lange nicht, verschaffte sich aber wenigstens ein Zwei-Punkte-Polster zu den direkten Verfolgern 1. FC Köln und 1. FSV Mainz.

Die Enttäuschung stand dem Trainerduo Michael Cisik und Jörg Büngeler am Samstagabend auch anderthalb Stunden nach dem Abpfiff in Lumdatal noch ins Gesicht geschrieben. „Wir hatten heute schon einen großen Schritt vor, haben es aber letztlich Lumdatal zu einfach gemacht. So kann man kein Spiel gewinnen“, stellte Cisik fest. Während der Chefcoach mit der ersten Halbzeit, die ausgeglichen verlief, noch zufrieden war, musste er nach dem Seitenwechsel mit ansehen, wie seine Mannschaft schnell den Anschluss verlor.

„Wir sind optimistisch in die zweite Halbzeit rein, wollten hohes Tempo gehen, haben aber viele Fahrkarten geschlossen. Wir haben in der gegnerischen Abwehr keine Lücken gefunden und oft unvorbereitet aufs Tor geworfen“, analysierte Cisik die schwache Ausbeute in der Offensive. Nach dem 15:15 zur Pause zogen die Gastgeberinnen innerhalb kurzer Zeit auf 20:16 (39.) davon, zumal die TBW-Defensive in dieser Phase die notwendige Kompaktheit vermissen ließ. Letztlich zollte die dezimierte Wülfrather Mannschaft auch den verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfällen Tribut, denn Luisa Kieckbusch, Jule Kürten, Kristin Meyer, Lisa Sippli und Loreen Jakobeit standen neben der langzeitverletzten Simone Fränken nicht zur Verfügung. „Den Ausfall dieser Stammkräfte konnten wir einfach nicht kompensieren. Wir haben uns weit unter Wert verkauft“, erklärte Cisik auch mit Blick auf das zuletzt eingeschränkte Training – und stellte sein Team dann schon auf die nächste Aufgabe ein: „Morgen ist ein neuer Tag. Personell gibt es keine Veränderung, aber wir müssen Vollgas geben. Die Mannschaft muss Veantwortung übernehmen und dann wird man sehen.“

Den Trainerworten ließen die TBW-Handballerinnen keine 24 Stunden später Taten folgen. „Gestern war die Leistung unterirdisch, heute klasse. Heute hat die Mannschaft von der ersten Minute an Vollgas gegeben und sehr konzenriert gespielt“, bescheinigte Cisik eine enorme Steigerung und betonte: „Das war eine geschlossene Teamleistung.“ Dabei kam den Wülfratherinnen entgegen, dass auch Mainz mit einer ersatzgeschwächten Truppe antrat. Die Kontrahenten lieferten sich von Beginn an eine ausgeglichene Begegnung. Zunächst hatten die Gastgeberinnen meist die Nase vorn, erarbeiteten sich nach dem 5:5 (12.) eine 10:7-Führung (19.). Doch in der Folge egalisierte der FSV zum 12:12 (23.), übernahm kurz danach mit 13:12 das Kommando und setzte sich dann auf 16:13 (28.) ab. Zur Pause sah sich der TBW mit 15:17 im Hintertreffen.

Mit einer defensiveren Abwehrformation hielten die Wülfratherinnen die besten Mainzer Werferinnen besser in Schach. Auf der anderen Seite erwies sich die enge FSV-Deckung gegen Friederike Büngeler als Chance für die TBW-Offensive. Das Cisik-Team arbeitete sich wieder auf 17:18 (34.) heran, hielt auch beim 20:21 (39.) und 22:24 (45.) Tuchfühlung. Mit einem 4:0-Lauf drehten die Gastgeberinnen die Begegnung und führten mit 26:24 (50.).

„In den letzten zehn Minuten hatte ich an unserem Sieg keinen Zweifel mehr“, bekannte Trainer Cisik, zumal sein Team in der Schlussphase den fitteren Eindruck machte. Zwar verkürzte Mainz noch einmal auf 27:28 (57.), doch Xhana Djokovic setzte mit dem Treffer zum 29:27 den Schlusspunkt unter eine spannende Partie.

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