Mettmann Handball-Derby: Kripo und Verband ermitteln weiter

Mettmann/ Wülfrath · Das diesjährige Derby in der Handball-Verbandsliga zwischen Mettmann-Sport und dem TB Wülfrath wird den Beteiligten wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Denn die Handgreiflichkeiten auf der Tribüne in der Halle Herrenhaus zogen einen Einsatz der Kreispolizei nach sich.

Die bestätigte: Aus einer Fan-Gruppe wurde eine Bierflasche geworfen, die einen Zuschauer am Kopf traf, der deshalb mit dem Rettungswagen abtransportiert werden musste. Die Ermittlungen der Kreispolizei dauern noch länger an, berichtet Sprecherin Claudia Partha. Denn die Beamten müssen nach den Ausschreitungen zwei Anzeigen bearbeiten, Geschädigte und eine größere Anzahl von Zeugen vernehmen.

Während die Kreispolizei mit der sachlichen Aufarbeitung der Geschehnisse beschäftigt ist, äußerte sich inzwischen auch die Stadt Mettmann zu den Vorkommnissen. Grund ist eine Stellungnahme, die die Wülfrather Supporters — Anhänger des TB Wülfrath — über Facebook verbreiteten und in der sie unter anderem dem Hausmeister der Halle Herrenhaus massive Vorwürfe machen. Baudezernent Kurt Werner Geschorec unterstreicht in dem Schreiben, dass "sich der städtische Hallenwart vollkommen korrekt verhalten hat".

Eine Gruppe der Gästefans habe die Tribünenanlage und teilweise auch das Spielfeld mit großen Mengen von Papierschnitzeln verschmutzt, heißt es in dem Schreiben. "Des Weiteren sind auf der Tribüne, an Wänden und im Zuschauertoilettenbereich zahlreiche Aufkleber mit dem Aufdruck Supporters angeklebt worden", führte Geschorec aus. Verunreinigungen, deren Beseitigung mit Kosten verbunden ist. Und die zunächst einmal Mettmann-Sport als Veranstalter in Rechnung gestellt werden. Dezernent Geschorec legte dem Verein deshalb nahe, gegen die Wülfrather Fan-Gruppe Supporters ein Hallenverbot auszusprechen und den zuständigen Sportverband über die Vorgänge zu informieren.

Derweil bearbeiten die Verantwortlichen des Handball-Verbandes Niederrhein den Bericht der Schiedsrichter zu der Verbandsliga-Partie. Beide Vereine forderte der Verband zu Stellungnahmen auf. Staffelleiter Peter Monschau wollte sich zu dem "schwebenden Verfahren" nicht äußern. Auf Nachfrage unserer Zeitung erläuterte Rechtswart Stefan Butgereit zumindest die Kernfragen, die in den Bereich der Sportgerichtsbarkeit fallen. Wie beim großen Fußball sind das die Themen Ordnungsdienst und Fanverhalten. Eine zentrale Frage: War mit Ausschreitungen dieser Art zu rechnen und war der Ordnungsdienst ausreichend? Und die zweite: Ist eine Fangruppe offiziell einem Verein sofort zuzuordnen?

(bs)
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