Porträt Andre Loschinski Ur-Mettmanner ist die Ideallösung

Mettmann · In seiner ersten Saison als Co-Trainer überzeugt Andre Loschinski seinen Chef Jürgen Tiedermann und seine Handballer von Mettmann-Sport. Dort hat der inzwischen 34-Jährige seine Karriere begonnen und im Sommer auch beendet. Nun kümmert er sich vornehmlich um die Abwehr und das Individualtraining der Oberligisten.

 Andre Loschinksi musste sich in seine neue Rolle erst hineinfinden, inzwischen ist der Co-Trainer von Jürgen Tiedermann aber sehr zufrieden damit.

Andre Loschinksi musste sich in seine neue Rolle erst hineinfinden, inzwischen ist der Co-Trainer von Jürgen Tiedermann aber sehr zufrieden damit.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Kaum einer hat den Handball in Mettmann in den vergangenen Jahren so sehr geprägt wie er: Andre Loschinski feiert am kommenden Sonntag, 5. Januar, seinen 35. Geburtstag und kann bereits auf eine sehr intensive und schöne sportliche Vergangenheit zurückblicken.

Als kleiner Junge begann Loschinski mit dem Handball-Spielen bei Mettmann-Sport und durchlief dort alle Jugendmannschaften. Frühzeitig erkannten auch die Seniorentrainer sein Talent sowie seine Wurfkraft vornehmlich aus dem linken Rückraum und beriefen ihn bereits im A-Jugendalter in den Kader der ersten Mannschaft. Der Aufstieg in die Regionalliga mit Mettmann-Sport war bis dahin sein größter sportlicher Erfolg.

Nach Stationen in der Dritten Liga beim OSC Rheinhausen, dem Leichlinger TV sowie der HSG Krefeld zog es Loschinski 2014 wieder zurück zu seinem Heimatverein in die Kreis­stadt. „Für mich war klar, dass ich meine Karriere in Mettmann beenden werde“, sagt Loschinski, der Ende der vergangenen Saison seine Handballschuhe an den Nagel gehängt hat, denn: „Es geht einfach nicht mehr. Die Schulterverletzung lässt keinen schmerzfreien Handballsport mehr zu.“

Dem Verein ist er trotzdem erhalten geblieben. „Mir war es wichtig, weiter eine Aufgabe im Verein zu übernehmen und die sozialen Kontakte zur Mannschaft weiterhin zu pflegen“, betont Loschinski, der sich über das Angebot von Trainer Jürgen Tiedermann, als Co-Trainer mit dem Team weiterzuarbeiten, freute. „Andre und ich sind seit Jahren Freunde und haben die gleichen Ansichten von Handball. Er war die Ideallösung“, sagte Tiedermann bereits  im Sommer über die damals bevorstehende Zusammenarbeit mit seinem ehemaligen Schützling. Auch Stephan Verholen begrüßte die Entscheidung. „Andre hat uns als Mitspieler geholfen und gibt nun seinen Anteil im Training und von der Bank aus dazu“, sagte der Kreisläufer, der von Loschinski das Kapitänsamt übernommen hat.

Dabei tat sich der ehemalige Torjäger anfangs mit der Entscheidung schwer: „Für viele war ich vier Jahre lang Mitspieler und Kumpel, zudem war mein erste Erfahrung als Trainer nicht besonders gut“, sagt Loschinski und erklärt lachend mit Blick auf seine Anfänge: „Als A-Jugendlicher habe ich zusammen mit Jens Leis die B-Jugend trainiert. Da war ich einfach noch zu unerfahren.“ Mittlerweile fühlt er sich in der Rolle aber sehr wohl: „Die Arbeit mit den jungen Spielern macht mir sehr viel Spaß. Dabei lege ich den Trainingsfokus besonders auf die Abwehrarbeit und das Individualtraining“, berichtet Loschinski.

Und tatsächlich: Die neu formierte, offensiv ausgerichtete Defensive der Mettmanner überzeugte besonders in der Anfangsphase der aktuellen Saison. Lange hielt sich die Mannschaft von Trainer Tiedermann in der Spitzengruppe der Oberliga. Vor allem den überraschend klaren Auswärtserfolg im Derby bei der DJK Unitas Haan begründet Loschinski in der neuformierten Defensive: „Der Handball wird immer schneller. Wir haben ein junges und hungriges Team, das diese Art Handball und das schnelle Umschaltspiel gut umsetzt“, sagt er.

Dabei müssen die Mettmanner mit großen Personalsorgen umgehen: Moritz Horn (Finger), Paul d’Avoine (Schulter), Sören Falkenberg (Mittelhand) sowie Kenneth Hubicki fielen beziehungsweise fallen lange aus. Lennard Maesch und Stephan Verholen müssen zudem immer wieder wegen Krankheiten passen. „So ein Verletzungspech habe ich noch nicht erlebt“, sagt Loschinski und muss das Saisonziel auch revidieren: „Aktuell gucken wir nach unten und wollen die letzten beiden Spiele in der Hinrunde gewinnen, um nicht in den Abstiegskampf zu kommen“, ergänzt der Disponent für Möbel.

Nach vier Niederlagen in Folge verbrachten die Mettmanner das Weihnachtsfest auf dem zehnten Tabellenplatz und stehen im ersten Spiel des neuen Jahres gleich unter Zugzwang. Am Samstag, 11. Januar gibt die Reserve der Rhein Vikings ihre Visitenkarte im Herrenhaus ab. Dabei treffen die Mettmanner auf ihren Ex-Kollegen Martinas Savonis, der nun das Tor der Gäste hütet. „Ein Sieg ist da schon Pflicht“, sagt Loschinski, der gerne weitere Erfolge in seiner neuen Rolle und Position feiern möchte.

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