Fußball Fußballer werden fit gemacht

‘ Reportage Die Verbandsliga-Kicker des 1. FC Wülfrath trainieren im Fitness-Studio 9.Tae Bo und Spinning zum Aufwärmen, Übungen an Kraftmaschinen und Ausdauerprogramm auf dem Laufband.

Dass sich die Inhalte des Fußball-Trainings in den letzten Jahren deutlich gewandelt haben, weiß man spätestens seit der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Jürgen Klinsmanns Dehnübungen mit dem berühmten Gummiband fanden ein großes Medien-Echo. Auch die Verbandsliga-Fußballer des 1. FC Wülfrath haben ihr Trainingsprogramm erweitert und arbeiten seit Kurzem mit dem Fitness-Studio 9 zusammen. Inhaber André Fischer ist auch Jugendtrainer beim FCW und bot Frank Kurth an, dass seine Mannschaft dort trainieren könne. „Das ist mal eine ganz andere Gestaltung einer Übungseinheit“, so der Verbandsliga-Coach. „Zumindest in der Saison-Vorbereitung ist das eine willkommene Abwechslung zum Trainingsalltag.“

Und diese Umstellung scheint den jungen Akteuren sichtlich Spaß zu machen. Unter den lautstarken Kommandos der Übungsleiterinnen Patrizia Rosen und Stephanie Maltzan wird zum Auftakt ein intensives, fast halbstündiges Gymnastikprogramm absolviert. In der Fachsprache heißt diese Übungsform Tae Bo. „Ziel ist die Steigerung der Schnellkraft und die Verbesserung der Koordination“, erklärt Stephanie Maltzan. „Ich weiß, dass die meisten Jungs die Koordinierungsübungen nicht wirklich mögen. Da müssen sie aber zum Auftakt des Circle-Trainings durch“, erklärt sie charmant lächelnd. Für den Laien sieht es aus wie Schattenboxen mit fetziger Hintergrundmusik. Während einige Spieler bei der Koordination sichtlich Probleme haben, gibt Ganesh Pundt eine gute Figur ab. Passend zu den Kommandos zeigt der Mittelstürmer eine imponierende Beinarbeit und bewegt auch seine Schlaghand grazil. Ihm steht Stanislav Tesic kaum nach. „Mir macht das eigentlich Spaß. Das ist zum Einstieg das richtige Aufwärmprogramm“, so der Spielmacher. Er wischt sich die Schweißtropfen ab und sagt „So jetzt kommen die anderen Stationen. Das wird viel härter.“

Auf der anderen Seite der Halle weiht Fitness-Trainer Lutz Maaßhoff einige andere FCW-Akteure in die Geheimnisse des Spinnings ein. Bekim Dzeladini, der im Gegensatz zu den anderen erstmals am Fitness-Training teilnimmt, schaut etwas skeptisch, als Lutz Maaßhoff ihn auf den Sattel des stationären Fahrrades und in die Pedalenhalter hilft. Dagegen rollen sich Timo Marner und Dennis Homann locker ein und halten trotz der Kommandos des Trainers noch ein Schwätzchen. Das Tempo wird kontinuierlich gesteigert, und schon bald ringen die ersten FCW-Kicker nach Luft. Schweißperlen laufen die Gesichter herunter. „Puh, jetzt reichts aber bald“, stöhnt Murat Uzun. Auch Davide Venturiello, der direkt neben ihm auf dem Fahrrad sitzt, ist das anfängliche Lächeln vergangen.

Während die Fußballer trotz aller Schweißausbrüche weiter kräftig in die Pedalen treten, ist eine Etage höher eine dritte Gruppe mit intensivem Krafttraining beschäftigt. Dabei benutzen die Spieler merkwürdig aussehende Geräte. „Hier arbeiten wir gerade an Bizeps- und Trizeps-Maschinen sowie an einer Schulterpresse“, erklärt Studio-Leiter André Fischer. „Ich habe heute Muskeln gespürt, von denen ich gar wusste, dass es sie gibt“, versichert Moritz Goczick. Ein paar Meter weiter steht Nachwuchs-Keeper Richard Garweg auf dem Laufband. „Nach meiner Schulteroperation darf ich noch nicht an die Kraftmaschinen. Dafür habe ich aber jetzt schon knapp vier Kilometer am Laufband absolviert“, verkündet er stolz.

Genau wie Richard Garweg freuen sich alle Fußballer des 1. FC Wülfrath nach dem Circle-Training auf etwas Flüssiges.

(RP)
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