Fußball Fußball: VfB Hilden erwartet zum Oberliga-Auftakt schweres Derby

Mettmann · Die Mannschaft von Toni Molina tritt am Sonntag bei Ratingen 04/19 an. Eine unangenehme Aufgabe, denn dort arbeitet inzwischen Hildens Meistermacher Michael Kulm als Sportlicher Leiter.

Ratingen 04/19 - VfB Hilden. Gemeinhin steht für Sportler fest: Für einen Aufsteiger ist das zweite Jahr in einer neuen Liga immer das schwerste. Ein Satz, der auch auf die Fußballer des VfB 03 zutrifft. In der vergangenen Saison schaffte der Oberliga-Neuling mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung den Klassenerhalt und meisterte damit eine Herkulesaufgabe. Immerhin mussten seinerzeit sechs Mannschaften den bitteren Gang in die Landesliga antreten. In dieser Meisterschaftsrunde stellt sich die Lage aber ähnlich da. Erneut sind bis zu sechs Teams vom Abstieg bedroht, allerdings gehen in der Oberliga diesmal nur noch 18 Mannschaften auf Punktejagd - in der abgelaufenen Spielzeit spielten die VfB-Kicker noch in einer 19er-Gruppe.

Erneut bleibt den Hildenern also keine Zeit zum Durchatmen. Ganz im Gegenteil: Gleich zum Auftakt treten sie zum Derby bei Ratingen 04/19 an. Eine reizvolle Begegnung, denn beim ambitionierten Liga-Rivalen arbeitet inzwischen Michael Kulm als Sportlicher Leiter - 2013 noch führte der 48-Jährige die Hildener zur Landesliga-Meisterschaft und damit zum Aufstieg in die Oberliga. Brisanz entsteht daraus nicht, zu groß ist die Wertschätzung seiner ehemaligen Spieler. Eine besondere Situation ist es allemal. "Michael Kulm kennt die Mannschaft sehr gut und weiß, wo es Ansatzpunkte gibt", sagt Toni Molina, der aktuelle Coach des VfBTeams. Doch der 41-Jährige fügt mit einem Lächeln hinzu: "Wir wissen, dass er es weiß - und wir wollen ihn überraschen." Klingt so, als ob die Zuschauer eine Partie auf taktisch hohem Niveau erwarten können.

In der vergangenen Saison zogen die Hildener im Lokalduell beide Male den Kürzeren. Jetzt sind die Karten neu gemischt. Gleichwohl gibt sich Molina lieber bescheiden. "Wenn wir einen Punkt holen, bin ich zufrieden. Einen Sieg anzupeilen, wäre vermessen", sagt er. Der Respekt vor den Gastgebern ist groß. Immerhin stehen 14 neue Akteure im 23köpfigen Kader der Ratinger - Trainer Peter Radojewski kann also personell aus dem Vollen schöpfen. Zugleich stimmt die spielerische Qualität bei 04/19. "Nach dem Umbruch sollten wir uns Zeit geben", betont der Ratinger Coach angesichts der Neuformierung des Teams. Ob er die im ehrgeizigen Umfeld bekommt, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Wesentlicher Vorteil der Hildener ist, dass sie eine eingespielte Truppe haben. Die Zahl der Neuen hält sich in Grenzen und das Gros gilt als echte Verstärkung. Wie zum Beispiel Torwart Asterios Karagiannis, der als Nummer eins zwischen den Pfosten auserkoren ist. "Von ihm erwarte ich eine gute Ausstrahlung", betont Molina. Schon allein mit seiner Körpersprache soll der Keeper der Hintermannschaft mehr Stabilität verleihen. Denn in Ratingen legt der VfB-Coach das Hauptaugenmerk auf die Defensive. "Wir wollen die Ratinger nicht an die Wand spielen. Die müssen gewinnen - nicht wir", sieht er die Rollen klar verteilt.

Gleichwohl setzt der Hildener Coach im Derby wieder auf das Prinzip der kleinen Nadelstiche. Und die schnellen Angreifer Emrah Cavdar und Pascal Weber. "Die können jedem Gegner weh tun", unterstreicht er die Torjäger-Qualitäten der beiden. Wirklich in die Karten schauen lässt sich Toni Molina jedoch nicht. Denn die Hildener Taktik soll eine Überraschung sein - auch für Michael Kulm, der seine ehemalige Mannschaft aus dem Effeff kennt. Schließlich gilt für beide Mannschaften: Ein guter Start ist für den weiteren Verlauf der Saison enorm wichtig.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort