Fußball VfB 03 Hilden bündelt die Kräfte fürs Gipfeltreffen

Die Erfolgsserie ist gerissen, doch die Hildener schauen positiv nach vorne, rechnen sich am Freitag in Velbert eine Siegchance aus.

 Pascal Weber (vorne) unterstrich gegen Bocholt seinen Torinstinkt, will mit dem VfB 03 auch in Velbert wieder jubeln.

Pascal Weber (vorne) unterstrich gegen Bocholt seinen Torinstinkt, will mit dem VfB 03 auch in Velbert wieder jubeln.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

SSVg Velbert – VfB 03 Hilden. Nach der Niederlage im Verfolgerduell gegen den 1. FC Bocholt war die Enttäuschung im Lager des VfB 03 groß. Besonders bitter war der Verlauf der Partie für Isaac Kang, der in der 54. Minute wegen wiederholten Foulspiels die gelbe Karte sah und fortan abseits des Kunstrasens mit ansehen musste, wie sein Team in Unterzahl weiter um seine Siegchance kämpfte. „Er sitzt in der Kabine wie ein Häufchen Elend, weil er sich verantwortlich fühlt“, berichtete Tim Schneider in der anschließenden Pressekonferenz und sagte später: „Isaac lebt für den Verein, aber er ist auch nur ein Mensch und muss seine Erfahrungen machen.“

Die Aufmunterungen der Mitspieler für den 23-jährigen Südkoreaner kamen schnell und von Herzen, denn wieder einmal überzeugten die Hildener mit Teamgeist, auch wenn der diesmal nicht alle Berge versetzen konnte. Dafür gab’s nach dem Abpfiff auch Lob von Jan Wiking. Der Bocholter Trainer stellte fest: „Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die so geschlossen arbeitet, so positiv. Riesenkompliment, was ihr heute geleistet habt. Macht so weiter, dann werdet ihr oben dran bleiben.“ Vielleicht schwang bei diesen Sätzen auch etwas die Hoffnung mit, dass die Mannschaft von Tim Schneider im Gipfeltreffen am Freitag (19.30 Uhr, Stadion Bahnstraße 116) in Velbert kurz vor Weihnachten noch einmal eine Top-Leistung gegen den Tabellenführer auspackt, um den Aufstiegskampf spannend zu halten.

Trotz der bitteren Niederlage gegen den 1. FCB verteidigten die Hildener Rang zwei, allerdings schrumpfte der Vorsprung auf Verfolger Bocholt auf einen Zähler. Zugleich verschaffte sich die SSVg Velbert durch den 2:0-Erfolg über den FSV Duisburg ein Vier-Punkte-Polster zum VfB 03, der sich mit einem Sieg wieder heranarbeiten kann.

Abseits aller Zahlenspiele richtet Tim Schneider den Fokus einzig und allein auf die nächste Begegnung. „Wir müssen akribisch und diszipliniert weiterarbeiten“, sagte er vor dem Start der Trainingswoche und betont im Rückblick: „Unterm Strich haben wir unsere Prozent auf den Platz gebracht, aber gegen Bocholt kann man nicht alle Chancen verhindern. Das ist eine Mannschaft mit brutaler Qualität und sehr guten Einzelspielern.“ In die Enttäuschung mischte sich da schon wieder Stolz auf die gute Leistung: „Wir konnten wirklich gut mithalten.“

Nun aber wartet die nächste Herausforderung, und die personellen Vorzeichen machen die Aufgabe nicht leichter. Denn nicht nur Isaac Kang ist für das Gipfeltreffen gesperrt, sondern auch Len Heinson, der in der Nachspielzeit noch eine gelbe Karte kassierte – seine fünfte in Folge. Dazu fehlt Patrick Percoco verletzt. Der 29-Jährige musste gegen Bocholt schon nach einer halben Stunde mit Oberschenkelproblemen vom Feld. Tim Schneider nimmt die Probleme mit einer guten Portion Humor, zumal der Vorsprung auf den Tabellenvierten 1. FC Kleve sechs Punkte beträgt. „Das ist fast schon ein Luxusproblem“, sagt er mit Blick auf das bisher glänzende Abschneiden in diese Saison und fügt dann hinzu: „Vor der Saison hätte ich das unterschrieben. Wir werden auf jeden Fall nicht schlechter als auf Platz drei in die Winterpause gehen.“

Gleichwohl wollen die Hildener im letzten Oberliga-Spiel des Jahres noch einmal alle Kräfte bündeln. „Wir wollen immer etwas mitnehmen“, unterstreicht Schneider den Kampfgeist der eigenen Elf. Zugleich hebt er die Qualität des Spitzenreiters hervor, der „wie Bocholt nicht viele Chancen braucht“ und in der Favoritenrolle sei, allein schon „wegen der Spielernamen auf dem Papier“. Zu den Top-Kräften zählen der regionalliga-erfahrene Angreifer CellouDiallo (10 Tore) und Stürmer Robin Hilger (11) – beide konkurrieren mit dem Hildener Pascal Weber (11) um die Torjäger-Krone in der Oberliga.

Beim VfB 03 könnten am Freitag auch Fußballer aus der zweiten Mannschaft, die bereits in der Winterpause ist, zu wichtigen Puzzleteilen werden – wie Kai Stanzick, Niklas Strunz, Moritz Holz oder Robin Weyrather. Zumindest nahmen am Dienstag alle am Training der Ersten auf dem Kunstrasen an der Hoffeldstraße teil. Die Abschlusseinheit plant Tim Schneider auf dem Rasenplatz am Bandsbusch, damit sich sein Team besser auf den Naturrasen im Velberter Stadion einstellen kann.

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