Festakt des TuS Hilden TuS 96 Hilden feiert sein 125-Jähriges

Hilden · Zweimal mussten die Verantwortlichen des zweitgrößten Hildener Vereins wegen Corona die Feierlichkeiten verschieben. Jetzt klappte es endlich mit dem Festakt im Heinrich-Strangmeier-Saal des Alten Helmholtz.

 Der 28-jährige Vorsitzende Michael Wegmann staunt immer wieder über die Historie des TuS Hilden.

Der 28-jährige Vorsitzende Michael Wegmann staunt immer wieder über die Historie des TuS Hilden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Im kleinen, aber feinen Rahmen führte der TuS 96 seinen Festakt zum 125-jährigen Jubiläum des aktuell 1200 Mitglieder zählenden Sportvereins durch. Vorsitzender Michael Wegmann begrüßte Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Stadtverwaltung, aber auch Vertreter anderer Hildener Sportklubs. Allen Besuchern gemein war wohl die Stimmungslage, die Landrat Thomas Hendele wiedergab. „Es ist schön, nach anderthalb Jahren mal wieder eine solche Veranstaltung zu erleben – das tut richtig gut“, sagt er und zollte dann allgemein der ehrenamtlichen Aktivität im Verein seinen Respekt. Hendele bekannte sich zu seinem Lieblingsklub, der 1895 entstandenen Fortuna, sah aber den 1896 gegründeten TuS Hilden durchaus auf Augenhöhe. „Es war die kreative Zeit der Menschen, die solche Vereine gründeten, die zwei Weltkriege überlebt haben“, erzählte Hendele und erinnerte sich als herausragendes Ereignis an die Deutsche Faustballmeisterschaft von 1965. „Der TuS hatte die Kraft, sich immer wieder neu aufzustellen und neue Sportarten zu integrieren.“

Ganz persönliche Berührungspunkte mit dem TuS 96 offenbarte Claus Pommer, der in den 1970er Jahren erstmals mit dem Verein in Kontakt kam, als er Schwimmunterricht erhielt. „Mein Schwimmlehrer war Gustav Drosten, wie konnte es auch anders sein. Er gab sein Bestes, hatte es nicht leicht – am Ende sprang das Seepferdchen heraus“, plauderte Hildens Bürgermeister aus dem Nähkästchen und betonte: „Die gelb-blauen Vereinsfarben kennt jedes Kind.“ Denn Sport im Verein mit Gleichgesinnten mache den meisten Spaß. Gleichwohl wies Pommer auch auf die Schwierigkeiten der Klubs in der Gegenwart hin: „Die Vereine haben zu kämpfen, das ist auch Ausdruck einer gesellschaftlichen Entwicklung. Viele wollen sich nicht mehr im Verein binden oder lieber individuell trainieren.“ Damals wie heute hätten Vereine jedoch eine sozial integrative Funktion. „Fairness, Teamgeist, Disziplin – das sind Tugenden, die auch im wirklichen Leben wichtig sind“, unterstrich Pommer und stellte mit Blick auf den Jubilar fest: „Bis heute präsentiert sich der TuS kreativ und innovativ, ist ein Verein mit Herz und Seele, in dem sich die Menschen wohlfühlen. Dieses Engagement steigert auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt.“

Stellvertretend für die vielen Menschen, die den TuS 96 mit Leben füllen, stellte Jugendwartin Maren Vorster zwei langjährige Mitglieder vor. Eben jenen Gustav Drosten, der bereits Claus Pommer das Schwimmen beibrachte und bis heute diese Leidenschaft in die Schwimmabteilung des Vereins trägt. Außerdem Petra Nogossek, die im Hildener Norden aufwuchs und 1970 erstmals am Kinderturnen in der Halle an der Beethovenstraße teilnahm und sich später fest in der Turnabteilung etablierte. „Mit Helmut Brochhagen als Übungsleiter, und wir hatten eine richtig einheitliche Sportlerkleidung“, erinnert sie sich gerne zurück. Heute engagiert sich Nogossek als Sportliche Leiterin in der Vorstandsarbeit.

 Claudia Schlottmann strahlte bei ihrer kurzen Rede übers ganze Gesicht. „Es ist schön, wieder hier zu sein und in so viele bekannte Gesichter zu sehen“, sagte die Landtagsabgeordnete und stellte fest: „Der Sportbereich hat unter den Corona-Bedingungen in den letzten 18 Monaten extrem gelitten. Der TuS hat es aber über viele Jahre immer wieder geschafft, unterschiedliche Krisen zu meistern.“ Schlottmann lernte den TuS 96 als „ehemalige Mutter der Jazzies“ kennen, die sich 2017 als Deutscher Meister krönten. „Ich bin dankbar, dass ich mehr als 15 Jahre Mitglied der Jazz Dance-Familie war, bei Turnieren lautstark Wertungrichter kritisiert und den für die Wettkämpfe obligatorischen Schoko-Nuss-Kuchen gebacken habe“, blickte Schlottmann humorvoll auf diese Zeit zurück.

Bei den Fahrten zu Turnieren konnten Trainerin Beate Klever und Co. übrigens immer wieder auf den Kleinbus der Stadtwerke Hilden zurückgreifen. „Damit habt ihr auch unseren Namen repräsentiert“, erklärte Hans Ulrich Schneider. Der Geschäftsführer der Stadtwerke freute sich aber ebenso, mit seinem Unternehmen die Schwimmabteilung des TuS 96 unterstützen zu können sowie dem Sport als Sponsor und Namensgeber der Stadtwerke Arena zu helfen.

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