Fußball FC Mettmann 08 setzt auf eigenen Nachwuchs

METTMANN · Vorsitzender Ralf Becker hat ambitionierte sportliche Ziele für den FC Mettmann 08. Zugleich will er die Rahmenbedingungen für seinen Verein verbessern. Vor allem ein Klubheim müsste realisierbar sein, findet er.

 Vorsitzender Ralf Becker wünscht sich ein Klubheim für den FCM – und fordert von der Stadt Mettmann Unterstützung bei der Umsetzung der Pläne.

Vorsitzender Ralf Becker wünscht sich ein Klubheim für den FCM – und fordert von der Stadt Mettmann Unterstützung bei der Umsetzung der Pläne.

Foto: Achim Blazy (abz)

Der FC Mettmann 08 ist von der Anzahl der Mannschaften im Jugend- und Seniorenbereich mit der größte Fußballverein in der Region Wuppertal/Niederberg. In Mettmann liegt der Klub im Vergleich zu den Konkurrenten ME-Sport und ASV Mettmann bei der Anzahl der aktiven Fußballer deutlich vorn. „Darauf sind wir stolz, und es ist für uns ein Beleg dafür, dass wir gute Arbeit leisten, die von der Bevölkerung anerkannt wird“, sagt Ralf Becker.

Der Erste Vorsitzende übt sein Amt mit kleiner Unterbrechung seit der Gründung des Vereins im Jahr 2008 aus. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des FCM, der von der Klassenzugehörigkeit hinter dem Bezirksliga-Spitzenreiter ASV Mettmann die Nummer zwei in der Kreisstadt ist. Das will der FC Mettmann ändern.

„Mittelfristig streben wir die Bezirksliga an. Aufgrund unserer hervorragenden Jugendarbeit ist das ein realistisches Ziel“, formuliert Becker selbstbewusst. Er lobt in diesem Zusammenhang Christian Bartsch und Dagmar Baur, die im Vorstand den Jugendbereich vertreten: „Die machen einen prima Job. Es ist schon beachtlich, wie sie den Trainings- und Spielbetrieb bei den vielen Jugendmannschaften managen.“ Während viele Vereine im Fußballverband Niederrhein Rückgänge bei den Jugend-Teams melden, hat der FCM alle Jahrgangsklassen belegt und ist bei den meisten Jahrgängen mit zwei oder gar drei Jugend-Teams vertreten. „Das ist unsere Zukunft, und die gute Arbeit bei den Junioren wird auf Sicht Früchte tragen. Da bin ich mir sicher“, unterstreicht der engagiere Vereins-Chef mit Nachdruck.

Ähnlich sieht es Maik Franke. Auch er ist der Meinung, dass sich die Jugendarbeit positiv auswirken wird. Der Trainer des A-Kreisligisten ist jedoch der Auffassung, dass für die kommende Spielzeit gezielt zwei oder drei Akteure geholt werden sollten, die der jungen Mannschaft zusätzliche Impulse geben können. „Derzeit haben wir einen Altersschnitt im Kader, der knapp über 21 Jahren liegt. Da würde ein bisschen Erfahrung von außen gut tun“, sagt er. Franke erklärt jedoch, dass er die Philosophie des Vereins voll mitträgt, mit jungen Leuten zu arbeiten und mittelfristig die Bezirksliga anzusteuern.

 Trainer Maik Franke sieht im jungen Team Entwicklungspotenzial.

Trainer Maik Franke sieht im jungen Team Entwicklungspotenzial.

Foto: Blazy, Achim (abz)

„Es macht riesig Spaß, zusammen mit meinen beiden Co-Trainern Benny Waldt und Christian Kurrek mit den Spielern zu arbeiten, die enorm fleißig und lernbereit sind. Es ist den Youngstern anzumerken, dass sie unbedingt etwas erreichen wollen, die Unerfahrenheit aber auch dazu führt, dass unnötig Punkte verschenkt werden.“ Damit kommt Franke direkt auf die Tabellensituation seiner Mannschaft in der Kreisliga A zu sprechen. „Wir stehen auf dem neunten Rang und damit auf einem Abstiegsplatz. Diese Platzierung spiegelt in keiner Weise unser gutes Leistungsvermögen wider. Ich hoffe, dass wir nach der Corona-Pause cleverer auftreten und die nötigen Punkte zum Klassenerhalt holen. Verdient hätten es die ehrgeizigen Fußballer, doch in einer Kreisliga A mit nur elf Teams ist alles möglich. „Da brauchst du nur eine kleine Serie mit zwei oder drei Siegen in Folge, dann ist man ein gutes Stück von der Abstiegszone entfernt“, sagt Franke.

Das sieht Ralf Becker ähnlich. „Ruft unsere Mannschaft ihr zweifellos vorhandenes spielerisches Potenzial ab, werden wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben“, erklärt er. Becker selbst war in seiner aktiven Zeit ein Fußballer, der vor allem im Mittelfeld mit Spielübersicht glänzte und zudem über Qualitäten im Abschluss verfügte.

Der temperamentvolle Fußballer blieb trotz entsprechender Angebote in seiner Heimatstadt Mettmann und war überwiegend für den TSV Metzkausen im Einsatz. Er spielte aber auch einige Jahre für den Mettmanner SC in der Bezirksliga. Sein Sohn Jan-Paul ist heute einer der Leistungsträger beim FC Mettmann 08. Ralf Becker war jahrelang einer der Motoren der 1. Alt-Herren des FCM, ehe er sich im vergangenen Jahr als aktiver Spieler zurückzog. „Gelegentlich helfe ich aber noch aus, wenn Not am Mann ist. Mir macht es einfach Spaß, mit den prima Jungs von den Alten Herren auf und neben dem Platz mitzumischen“, erklärt der Geschäftsführer eines Stahlhandels-Unternehmen.

Beckers Ziel ist es, für bessere Rahmenbedingungen des FCM 08 hinsichtlich der Infrastruktur am schmucken Sportzentrum Auf dem Pfennig zu sorgen. Er hält es für bedenklich, dass sein Klub über kein Vereinsheim auf der großzügigen Anlage verfügt. „Wir haben die Stadt Mettmann informiert, dass wir bereits Pläne für einen geeigneten Standort in der Schublade haben und ein Konzept entwickelt worden ist, wie solch ein Klubheim errichtet und bewirtschaftet werden kann. Da sind wir auch bereit, Eigenleistungen zu erbringen“, betont Becker. Leider habe die Stadt bisher nicht reagiert.

Die Hoffnungen auf eine Realisierung des ehrgeizigen Projektes setzen die FCM-Verantwortlichen jetzt auf die neue Bürgermeisterin Sandra Pietschmann, die bekanntlich ein offenes Ohr für den Sport hat. Für Ralf Becker ist es nicht nachvollziehbar, dass sowohl ME-Sport als auch der ASV Mettmann von der Stadtverwaltung entsprechende Räumlichkeiten für ein Vereinsheim zur Verfügung gestellt bekommen haben, während der größte Mettmanner Fußballverein außen vor bleibt. „Das muss sich ändern“ fordert er unmissverständlich.

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