34. Traditionslauf in Erkrath am 22. September Neandertallauf steht in den Startlöchern
ERKRATH · Die Planung für das traditionelle Lauf-Ereignis in Erkrath geht in den Endspurt. Für Cheforganisator Stephan Klein und seine Mitstreiter ist es der Höhepunkt monatelanger Vorbereitungen – die Begeisterung der Sportler motiviert.
Bei Stephan Klein glühen derzeit die Drähte: Viele Telefonate führt er, dazu landen zahlreiche E‑Mails in seinem Postfach. „Heute fragte zum Beispiel eine Lehrerin, ob sie kurzfristig mit ihren Schülern noch beim Neandertallauf mitmachen könne“, erzählt der 69-Jährige. Zum dritten Mal ist er federführender Organisator des Erkrather Traditionslaufs. Und das bringt erwartungsgemäß eine Menge Arbeit mit sich.
Die Planungsphase gehe – nach dem altbekannten Sepp-Herberger-Motto „nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ – klassischerweise jeweils schon kurz nach dem vorangegangenen Lauf los. „Da geht es an die Auswertung, wir klären, was geklappt hat und was wir anders machen müssen, und dann werden auch bald schon die ersten Verträge geschlossen und Genehmigungen eingeholt“, sagt Klein. In der heißen Phase vor der jeweiligen Veranstaltung summiere sich der Planungsaufwand dann auch gerne schon einmal auf 20 bis 30 Stunden pro Woche. Genau das ist aktuell der Fall – schließlich geht die 34. Auflage des Neandertallaufs am Sonntag, 22. September, über die Bühne.
574 Starter hatten sich bis Freitag, gut eine Woche vor dem Ereignis, bereits angemeldet. „Das sind gute 100 mehr als zum vergleichbaren Zeitpunkt im Vorjahr“, berichtet Klein – und erklärt: „Viele Anmeldungen kommen kurzfristig. Die Leute wollen sich nicht so gern festlegen.“ 2023 etwa gingen – mit Nachmeldungen – letztlich 720 Läuferinnen und Läufer auf die Strecke.
Zwischen 60 und 80 ehrenamtliche Helfer werden wohl insgesamt für den idealerweise reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgen, sei es als Streckenposten, an Getränkeständen oder anderweitig helfende Hände. Drei Vereine teilen sich das Zepter bei der Ausrichtung: Der TuS Erkrath, der Lauftreff Alt-Erkrath und der TSV Hochdahl. Bei letzterem ist Stephan Klein als Finanzverwalter seit drei Jahren Mitglied im geschäftsführenden Vorstand.
In die Vereinsarbeit sei er über seine Ehefrau hineingerutscht, die beim TSV seit Jahrzehnten als Trainerin in der Kinderleichtathletik aktiv ist, noch immer Sportabzeichen abnimmt und Förderschulen besucht, erklärt Klein. Er selbst sei durch die Rückengymnastik zum Verein gestoßen. Dem Laufsport ist er freilich ebenso zugetan: Als Teilnehmer einer Viererstaffel etwa habe er einst am Düsseldorfer Marathon teilgenommen und zudem immer wieder Laufstrecken zwischen fünf und zehn Kilometern auf Wettbewerben absolviert. „Es ist ein schönes Gefühl, anzukommen“, sagt er verschmitzt.
Seit etwa zehn Jahren helfe er inzwischen beim Neandertallauf mit. Aktiv daran teilgenommen habe er allerdings nie, gesteht der 69-Jährige mit Siegburger Wurzeln, der seit 1996 in Hochdahl lebt. Vor vier Jahren ging der Verwaltungsjurist, der viele Jahre lang in NRW-Landesministerien als Justiziar beschäftigt war, in den Ruhestand. „Und ich suchte nach einer sinnvollen Betätigung.“ So begann die Vorstandsarbeit für den TSV – und schließlich die Planung des Laufes. „Meine Vorgängerin Ulrike Fritz hat mich dabei eingearbeitet“, erklärt er. Der Startschuss fiel für ihn nach der zweijährigen Corona-Pause.
Geändert hat sich einiges: der Termin Ende September ebenso wie der Startort an der Bessemer Straße. Und die Organisation größerer Veranstaltungen ist ohnehin nicht leichter geworden. Einige Planungsarbeiten nimmt Klein mit nach Hause. Dann bereite er gemeinsam mit seiner Ehefrau zum Beispiel Folien oder Infotafeln vor, verrät er. Der Lohn der Arbeit? „Wenn man die Begeisterung der Läufer und besonders der teilnehmenden Kinder sieht, ist das eine große Motivation“, betont Stephan Klein. Dabei lobt er die Zusammenarbeit der drei ausrichtenden Vereine und die Unterstützung durch die Sponsoren: „Ohne sie würde so etwas nicht funktionieren.“
Was das Ereignis für ihn ausmacht, verrät Klein mit einer Anekdote: „Beim Drittelmarathon kam einmal ein Pärchen mit deutlichem Abstand als letzte ins Ziel“, erinnert er sich – und gibt die ersten Worte der Hobby-Sportler nach der Ankunft wieder: „Wir haben das total unterschätzt, aber es war ganz toll.“