Kanu Elbsee-Slalom fördert den Kanu-Nachwuchs

Hilden · Viele Sportler starten das erste Mal überhaupt in einem Wettkampf - da ist auch stehendes Gewässer schon eine Herausforderung.

 Daniel Geheb ist ein Wettkampf-Typ: Gleich in drei Konkurrenzen geht der Hildener auf dem Elbsee an den Start.

Daniel Geheb ist ein Wettkampf-Typ: Gleich in drei Konkurrenzen geht der Hildener auf dem Elbsee an den Start.

Foto: Stephan Köhlen

Die hochsommerlichen Temperaturen lockten Sonnenanbeter und Wassersportler am Sonntag in Scharen an den Elbsee. Eine Schlange bildete sich am Eingang zum Parkplatz des Spa-Geländes. In der Wellnessoase ließen es die Besucher allerdings etwas ruhiger angehen als nur ein paar Meter weiter die Gäste des Wassersportzentrums. Denn dort richtete der KC Hilden den 1. Elbsee-Slalom aus. Einen bundesweiten Wettkampf des Kanuverbandes, an dem elf Vereine und rund 100 Kanuten teilnahmen.

Für den KCH ist die Organisation praktisch Neuland. "Vor 15 Jahren hat der Verein den letzten Wettkampf veranstaltet - damals noch am Elbsee", berichtet Christian Geheb. Jetzt reagierten die Hildener Kanuten auf eine Anfrage des Verbandes. "Dem gehen immer mehr Wettkämpfe verloren", berichtet der Sportwart des KHC. Organisatorisch hatten die Verantwortlichen des KCH in der vergangenen Woche einiges zu erledigen. "Das waren für mich Wettkampftage", sagt Tobias Horn und lacht. Der Trainer des KCH ergänzt: "Heute ist es der entspannteste Tag seit langem." Christian Geheb betont zugleich: "Es haben viele Mitglieder mit angepackt - so etwas belebt auch den Verein."

Ganz entspannt ist auch Daniel Geheb. Dabei geht der ambitionierte Nachwuchsfahrer des KC Hilden gleich in drei unterschiedlichen Wettbewerben an den Start. Die größte Herausforderung wartet für den Elfjährigen in der Kajak-Konkurrenz der B-Schüler. Sein ärgster Widersacher: Marvin Intfeld vom KST Rhein-Ruhr. Doch der amtierende Westdeutsche Meister muss sich diesmal dem Hildener Talent geschlagen geben. Zwar leistet sich Geheb eine Torstabberührung, die ihm zwei Strafsekunden einbringt, letztlich ist der Hildener aber über fünf Sekunden schneller als Intfeld unterwegs, der am Ende sogar nur auf Rang drei landet hinter seinem Klubkameraden Joseph Seibert.

Daniel Geheb ist jedenfalls zufrieden. "Das war ein guter Lauf", erklärt er. "Ich habe die Aufwärtstore gut genommen. Der eine Fehler war ärgerlich, aber nicht so tragisch - das passt", betont der Kanute und strahlt übers ganze Gesicht. Rot-weiß lackierte Stangen markieren übrigens die sogenannten Aufwärtstore, die vor allem im reißenden Wildwasser ihre Berechtigung haben. Doch auch auf dem stehenden Gewässer des Elbsees müssen die Sportler die Vorgabe erfüllen, die Tore einmal zu umfahren und dann erst zu passieren - im Wildwasser bedeutet das: aufwärts gegen die Strömung. Grün-Weiß lackierte Stangen hingegen werden abwärts mit der Strömung durchfahren. Insgesamt 15 Tore gilt es im Wettkampf auf dem Elbsee zu meistern. Fünf davon haben die Hildener Kanuten bereits fest fürs Training installiert. Zwei weitere bekommen eine provisorische Befestigung in Ufernähe. Und dann sind da noch zwei schwimmende Potons mit jeweils vier Toren. Am Abend montieren die freiwilligen Helfer diese Potons wieder ab und verstauen sie gut verpackt im Lagerraum des KCH - fürs nächste Jahr, denn eine Wiederholung des Elbsee-Slaloms ist nicht ausgeschlossen. "Es gab Lob am laufenden Band - es kam offenbar gut an und dann macht die Organisation ja auch Spaß", sagt Tobias Horn. Für manchen kleinen Sportler ist es übrigens der erste Wettkampf überhaupt.

Auch für die Hildener Nachwuchskanuten bedeutet der Wettstreit auf dem Elbsee eine willkommene Abwechslung. "Es macht Spaß auf dem eigenen Gewässer, weil man dann nicht so weit fahren muss", betont Daniel Geheb und ergänzt: "Und man hat mehr Tore als im Training." Das könnte sich aber in Zukunft ändern, signalisiert Vater Christian Geheb.

Doch nicht nur Daniel Geheb, der zusätzlich noch im Einer-Canadier den zweiten Platz belegt und im Zweier-Canadier gemeinsam mit seinem Cousin Luca auf den ersten Platz fährt, weiß zu glänzen. Amos Uebbing und Nele Baikowski vom KC Hilden holen im Kajak den Sieg in der Jugend-Klasse. Die beiden jüngsten Starter des Vereins, Jasper Claus und Anton Vink, belegen im Einer-Kajak im Schüler-Rennen die Plätze acht und neun. Und im Feld der weiblichen C-Schüler landet Lisa Maria Püttgen auf Rang sieben.

Von der tollen Stimmung im Wassersportzentrum lässt sich auch Birgit Alkenings anstecken. Bei der Siegerehrung erklärt Hildens Bürgermeisterin: "Hilden ist eben nicht nur ein Autobahnkreuz."

(RP)
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