Softball Eine echte Spitzenpitcherin

In ihrem College-Team brachte Megan Averbuch die Kontrahenten reihenweise aus dem Tritt. Die Softballerin der Hilden Wains ist auch ausgebildete Rettungsschwimmerin.

Hilden Seit Megan Averbuch bei den Softballerinnen der Hilden Wains im Wurfkreis steht, kapitulieren die gegnerischen Schlagfrauen reihenweise. Allerdings nur in den jeweils zweiten Partien jedes Spieltages. Denn eine spezielle Regelung verbietet den Einsatz von Ausländerinnen als Werferinnen im ersten Spiel des Wochenendes. Für die Hildener Softballerinnen eine ärgerliche Hürde, denn Averbuch ist eine echte Spitzenpitcherin. Ihr Markenzeichen sind neben ihrem kraftvollen Wurf ihre hochgekrempelten Ärmel und ihr dunkler Teint. Kein Wunder: Die 21-jährige US-Amerikanerin ist in ihrer Heimat Rettungsschwimmerin.

Wohl ihre letzte Saison

"Sie hielt ihr Collegeteam mit ihren guten Wurfleistungen fast im Alleingang im Rennen", weiß Softball-Koordinator Patric Hoch. Doch trotzdem verirrte sich kein Talentsucher an ihr Lafayette-College. Die Leistungen ihres Teams waren einfach zu schwach. Und so ist die Saison in der deutschen Bundesliga für die 21-Jährige wohl auch ihre voraussichtlich letzte Spielzeit. Denn eine US-Profiliga für Softball gibt es nicht in dem Rahmen wie die Major League Baseball der Herren. Und so nimmt Megan Averbuch auch nicht am so genannten "Draft" teil. Dort wählen die Profiteams die besten Nachwuchsspieler aus.

Doch für die 21-Jährige aus Long Island aus dem Staat New York ist der Besuch in Deutschland nicht nur zum Softballspielen gedacht. "Es ist eine schöne Möglichkeit, hier in Deutschland mitzuhelfen, den Spielerinnen Softball beizubringen", sagt Megan Averbuch. Da sie bereits seit ihrem achten Lebensjahr diese Sportart betreibt und seit ihrer High-School-Zeit speziell als Pitcherin ausgebildet wurde, verfügt sie über einen großen Fundus an Übungen. "zusammen mit Shelby (Stiner) bringe ich der ersten und zweiten Damen-Mannschaft neue Tricks, Übungen und Drills bei. Viele der Spielerinnen kommen auf uns zu und wollen, dass wir ihnen helfen", nimmt Averbuch eine gewisse Vorbildrolle ein. Kommunikationsprobleme gibt es in der Mannschaft jedoch selten. "Die Mädels haben uns gut aufgenommen. Wir sprechen zwar kein Deutsch, aber die anderen bringen uns oft einzelne Wörter bei", plaudert die 21-Jährige aus dem Nähkästchen.

Verwundert ist die Amerikanerin über den hiesigen Verkehr. "Hier fahren kaum riesige Trucks wie bei uns, und es gibt so viele kleine Autos", spielt Averbuch auf den Smart an, der es ihr anscheinend angetan hat. Auch die fehlenden Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den Autobahnen waren zunächst etwas Neues für sie. Im September, nach den Play-Downs, geht es für die Pitcherin wieder zurück in die USA. Bis zuletzt hoffte sie vergeblich, mit den Hilden Wains noch auf den Play-Off-Zug aufspringen zu können. "Ich möchte so viele Spiele wie möglich gewinnen", gibt Averbuch sich ehrgeizig. Und auch eine Rückkehr in der nächsten Saison scheint nicht ungewiss.

Über ihre genaue berufliche Zukunft ist sich die US-Amerikanerin noch nicht im Klaren. "Vielleicht kann man Megan ja für ein Praktikum in Deutschland gewinnen. Nebenbei kann sie dann wieder für die Hilden Wains spielen", hofft Patric Hoch.

(RP)
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