Lokalsport "Ehe ich mich versah, war ich vorne"

Lokalsport · Bestzeit, Finaleinzug, diese Ziele hat Saana Koubaa bei den Leichtathletik-Europameisterschaften erreicht. Nur die Olympia-Norm gelang im Vorlauf über 3000 Meter Hindernis nicht, auch geschuldet dem Sturz am letzten Hindernis. Im Endlauf lief nichts nach Plan für die Athletin der LG Stadtwerke Hilden. "Ich hatte gehofft, dass es schnell wird."

Ein typisches, taktisch geprägtes Meisterschaftsrennen konnte Saana Kouba nicht gebrauchen. Sie wollte sich dranhängen und ähnlich wie im Vorlauf kraftsparend im Feld mittreiben. Doch die Konkurrentinnen taten ihr den Gefallen nicht. Gemütlich zockelte die Gruppe los, keiner fühlte sich für das Tempo verantwortlich. "Ehe ich mich versah, war ich vorne." Halb getrieben, halb gewollt, übernahm sie die Spitze, etwa zwei Runden lang. "Ich habe das Gegenteil von dem gemacht, was ich machen wollte", berichtet sie. Für eine gute EM-Platzierung wäre es sicher besser gewesen, sich bedeckt zu halten.

Doch die Olympia-Norm, "die hatte ich natürlich im Hinterkopf und habe versucht, das Tempo hoch zu halten." Die ersten beiden Kilometer wurden in etwa 3:15 Minuten zurückgelegt. Dann wurde es schnell, den letzten Kilometer lief die Spitze in drei Minuten. "Als ich vorne war, habe ich mich zugelaufen", sagt sie. Danach rieb sie sich im Gedränge an den Hindernissen weiter auf. "Da wollte ich mich eigentlich raushalten. Den letzten Kilometer habe ich komplett abgebaut." Auch wenn das EM-Finale von Helsinki "absolut nicht" ihren Vorstellungen entsprach, mit dem Verlauf der Saison ist sie zufrieden. "Ich habe mehr erreicht, als ich vorher gedacht habe." Nur die Olympia-Norm bleibt weiter ihr Ziel.

(birk)
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