Handball Dritten Coup landen

Nach Aldekerk und Kapellen will Mettmann-Sport mit Remscheid den nächsten Favoriten besiegen.Der Handball-Oberligist kann die Distanz zur Abstiegszone vergrößern.

Mettmann-Sport – HG Remscheid. „Aller guten Dinge sind drei“ heißt es im Volksmund. Die ME-Sport-Handballer hätten bestimmt nichts dagegen einzuwenden, wenn diese „Bauern-Regel“ auch für sie zutreffen würde. Nach der langen Negativserie mit sechs Spielen ohne Sieg gelangen dem Oberligisten mit dem 34:31 über den TV Aldekerk und dem 43:36 beim TV Kapellen spektakuläre Befreiungsschläge. Doch trotz der Erfolge hat sich die Lage nicht wirklich entspannt: Die Mettmanner haben nur ein Vier-Punkte-Polster zum MTV Dinslaken auf dem ersten Abstiegsplatz. Heute Abend empfängt ME-Sport den Tabellenzweiten HG Remscheid zum Duell der Regionalliga-Absteiger und würde sich mit einem weiteren Sieg viel Luft verschaffen.

Graf und Loschinski in Topform

„Wenn wir die Leistung der letzten beiden Spiele wiederholen, haben wir gute Chancen“, ist sich Trainer Lutz Plümacher sicher. „Die Mannschaft hat endlich wieder bewiesen, dass sie das Handballspielen nicht verlernt hat und auch Spitzenteams bezwingen kann.“ Eng verbunden mit dem Aufwärtstrend seien zwei ME-Sport-Handballer. „Alex Graf befindet sich derzeit in der Form seines Lebens“, betont Lutz Plümacher, „und André Loschinski nähert sich nach der langen Leidenszeit wieder seiner Bestform.“ Zum Glück, denn die Personalsituation bleibt weiterhin angespannt. Moritz Hinnenthal (Schulter) musste seine Laufbahn beenden. Jens Buss (Achillessehne) hat bis zum Ende des Jahres Sportverbot. Tim Schirweit (Muskelfaserriss) fällt ebenso aus wir Philipp Werner (Knie). Uwe Syperek wird erneut aushelfen.

Aber auch die Remscheider laufen heute Abend, so versichert jedenfalls Coach Mike Novakovic, stark ersatzgeschwächt auf. Linkshänder Goran Gavrilovic (Daumenbruch) hat in dieser Saison noch keine Minute gespielt. Spielmacher Markus Breuer hat sich, so die HGR-Informationen, einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt ebenfalls aus. Seine „Stellvertreter“ Bastian Munkel (Adduktoren) und Philipp Hattig (Rücken) seien angeschlagen. Und „Aushilfsrechtsaußen“ Christian Heikaus steht aus beruflichen Gründen nur am Wochenende zur Verfügung. Zudem übt sich Trainer Mike Novakovic in (stark übertriebenem) Understatement: Die Mettmanner seien kein Abstiegs-, sondern ein Aufstiegskandidat. Und es würde ihn nicht wundern, wenn sie bis zum Saisonende mit ihren derzeit 14 Minuspunkten durchmarschieren würden. Wer’s glaubt ?

„Das kann er nicht ernst gemeint haben“, betont Lutz Plümacher. Mit Thorsten Niepenberg und Nijaz Boskailo habe Remscheid ein gutes Torhütergespann. Der Rückraum mit Fabian Zarnekow (links), Carsten Lange (rechts) und Bastian Munkel – auch Ceven Klatt ist als Regisseur eine Alternative – sei überdurchschnittlich besetzt. Klatt, Munkel und Lange warfen in den drei letzten Spielen über 60 Tore.

Allerdings wäre der Ausfall von Markus Breuer ein herber Verlust. „Er ist ein cleverer und auch torgefährlicher Spielmacher“, schildert Lutz Plümacher seine Beobachtungen beim Remscheider 34:32-Sieg zuletzt in Wuppertal. Zudem spiele mit Dennis Bredehorst ein zweitliga-erfahrener Handballer auf der linken Außenbahn. „Ich könnte mir auch vorstellen, dass Mike Novakovic noch einmal das Trikot überzieht.“ Vielleicht auch, weil der HGR-Trainer unter Druck (des Vorstandes) stehen soll und bei einer weiteren Niederlage in Frage gestellt werden könnte.

60 Minuten Vollgas geben

„Wir müssen wie in Kapellen wieder 60 Minuten Vollgas geben und mit allen sechs Spielern ein hohes Tempo gehen“, fordert Lutz Plümacher, der dann auch über Defizite in der Abwehr hinweg sieht.

(RP)
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