Handball TBW-Coach Michael Cisik hört am Saisonende auf

Wülfrath · Der Chefcoach des Drittligisten TB Wülfrath beendet die Gespräche mit dem Verein über eine Vertragsverlängerung für die neue Spielzeit.

 Engagiert an der Seitenlinie – so kennen und schätzen die TBW-Handballerinnen Trainer Michael Cisik.

Engagiert an der Seitenlinie – so kennen und schätzen die TBW-Handballerinnen Trainer Michael Cisik.

Foto: Achim Blazy (abz)

Zwar ging das letzte Meisterschaftsspiel des Jahres mit 28:34 bei der Reserve des TSV Bayer Leverkusen verloren, dennoch verabschiedeten sich die Handballerinnen des TB Wülfrath am Montag mit einem letzten Training in 2021 frohgemut in die Wehnachtspause. Immerhin sicherten sie eine Woche zuvor durch das überraschende Unentschieden beim Tabellenzweiten TSG Eddersheim Rang sechs in der Staffel D der Dritten Liga. Nach einer gut dreiwöchigen Regenerationsphase wollen sie am 5. Januar das Training wieder aufnehmen, um sich auf den Re-Start am 22. Januar mit dem Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 vorzubereiten.

Von besinnlicher Ruhe konnte zumindest am Mittwoch nicht mehr die Rede sein. Der Grund: Am frühen Morgen scheiterten endgültig die Gespräche über eine Vertragsverlängerung mit Michael Cisik. Letztlich gaben die Finanzen den Ausschlag, denn der aktuelle Chefcoach wollte einer Kürzung seiner Aufwandsentschädigung nicht zustimmen. „Ich war mit dem Angebot des Vereins nicht einverstanden“, berichtet er im Gespräch mit unserer Redaktion und stellt zugleich fest: „Ich hätte gerne mit Jörg Büngeler in Wülfrath weitergearbeitet, denn ich finde die Mannschaft total klasse und wir haben ein immer offenes Verhältnis.“

Seine Rolle bei der positiven Entwicklung der Frauenmannschaft beschreibt Michael Cisik mit den Worten: „Ich bin der Mastermind, der die Fäden zieht und Impulse gibt.“ Aus seiner Enttäuschung über die Haltung des Vereins macht er keinen Hehl und betont mit Blick auf den möglichen Klassenerhalt: „Ich wollte als Trainer in der Dritten Liga fair bezahlt werden. Das war nicht möglich, deswegen muss man sich trennen.“ Im Abstiegsfall wäre Cisik wohl zu Zugeständnissen bereit gewesen. Nun aber richtet er den Blick nach vorne. „Die Mädels sind mir alle sehr ans Herz gewachsen. Ich bin zwar etwas enttäuscht, will jetzt aber mit der Mannschaft die Saison ordentlich über die Bühne bekommen – sie hat es verdient, dass wir weiter gut zusammenarbeiten“, stellt der TBW-Chefcoch fest.

Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärt Andre Döpper: „Es gab keine sportlichen Gründe. Wir sind mit der Arbeit sehr zufrieden, das Team hat eine tolle Entwicklung gemacht.“ Der Leiter der Handball-Abteilung führt jedoch aus: „Durch Corona fehlen uns Einnahmen. Wir haben keine Unterstützung durch die Regierung und den Landessportbund und die Dritte Liga ist nicht günstig.“ MIt Blick auf die finanzielle Lage betont Döpper: „Wir mussten Kürzungen vornehmen, um Herr der Lage zu werden und nächstes Jahr noch eine Mannschaft in der Dritten Liga zu haben.“ Der Etat für die laufende Saison sei bereits um 30 Prozent reduziert. Der Verein habe Mitglieder, aber auch Sponsoren verloren. Döpper sagt: „Das müssen wir auffangen und eine Budgetkürzung vornehmen. Wir müssen gut wirtschaften und sind auf einem guten Weg.“ Einen Plan B für die Besetzung des Trainerpostens habe er bereits.

 Co-Trainer Jörg Büngeler ist überrascht.

Co-Trainer Jörg Büngeler ist überrascht.

Foto: Achim Blazy (abz)

Konsterniert wirkte Jörg Büngeler. „Für mich ist das auch eine Überraschung“, erklärte der Co-Trainer und fügte hinzu: „Ich wusste, dass es Diskussionen mit dem Vorstand gab, aber nicht, dass es so enden könnte.“ Büngeler, der seit 20 Jahren in Wülfrath lebt und dem Verein in vielfältiger Form verbunden ist, bleibt als Co-Trainer – Stand jetzt.

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