Reitsport Dressur bis zur schweren Klasse

Mettmann · Das große Turnier des Reit- und Fahrvereins Heiligenhaus bietet den Zuschauern gleich mehrere Wettbewerbe auf hohem Niveau. Und vielleicht kommt auch Olympiasiegerin Isabell Werth.

 2013 startete auch Mirja Lechtenböhmer auf Akrobat.

2013 startete auch Mirja Lechtenböhmer auf Akrobat.

Foto: ARchiv/janicki

Große Leistungen im großen Viereck stehen beim Herbstturnier des Reit- und Fahrvereins Velbert-Heiligenhaus im Fokus. In Frack und Zylinder zeigen die Reiter auf der Anlage von Diethelm Löckenhoff in Mettmann in mehreren Dressuren der schweren Klasse Lektionen, die höchste Anforderungen an das feine Zusammenspiel mit dem Pferd stellen.

Bereits zum Aufgalopp am Freitagnachmittag steht eine Prüfung auf Intermediaire-I-Niveau auf dem Programm. Ganze Pirouetten, Traversalen und fliegende Galoppwechsel in Serie zählen zu den Schwierigkeiten dieser Zwei-Sterne-S-Dressur. Sie ist jedoch nur die Pflicht vor der Kür. Denn die besten zwölf Paare qualifizieren sich für den Turnierhöhepunkt am Samstagabend.

Unter Flutlicht zeigen sie dann ihre eigene Interpretation der Lektionen zur Musik. "Das ist besonders spannend zu sehen, wie die Teilnehmer die Klänge mit dem Pferd in Bewegung umsetzen. Ihre Kreativität bei der Gestaltung der Choreographie und die Auswahl der der unterschiedlichen Melodien machen die Kür besonders sehenswert", betont Vereinsgeschäftsführerin Barbara Rother. Dazu kommt die besondere Atmosphäre am Abend, wenn die Lichter die Strasssteine an Stirnbändern und Revers funkeln lassen und das Fell der herausgeputzten Pferde zum Glänzen bringen.

Diese stimmungsvolle Umgebung hat sich Niklaas Feilzer ausgesucht, um eine ganz besondere Ehrung entgegenzunehmen. Der Bereiter von Olympiasiegerin und Weltmeisterin Isabell Werth bekommt für zehn Siege in der schweren Klasse vom Präsidenten des Rheinischen Pferdesportverbandes Matthias Söffing das goldene Reitabzeichen verliehen. "Vor einigen Wochen haben wir einen Anruf bekommen, ob wir bereit wären, dieser Auszeichnung auf unserem Turnier den entsprechenden Rahmen zu geben. Natürlich ist das für uns eine Ehre", betont Barbara Rother. Sie hofft, dass auch Isabell Werth nach Mettmann kommt, um ihrem Mitarbeiter zu gratulieren. "Über ihren Besuch würden wir uns sehr freuen."

Niklaas Feiltzer kommt jedoch nicht nur zur Verleihung, er sitzt in Obschwarzbach auch selbst im Sattel. In die Starterliste hat er sich unter anderem mit Whisper eintragen lassen. Der Fuchswallach hatte 2009 für Schlagzeilen gesorgt, als bei ihm Spuren einer verbotenen Substanz nachgewiesen wurden. Anschließend war es ruhig um das Pferd geworden.

Doch nicht nur die Profis, auch die Amateure können sich auf höchstem Niveau präsentieren. In der Amateur-S-Dressur bleiben sie unter sich und dürfen auf mehr Chancengleichheit hoffen. "Diese Prüfungen sind immer noch selten. Wir haben daher viele Anfragen auch weit außerhalb des Kreisverbandes bekommen", sagt Barbara Rother. Sie rechnet damit, dass sich auch aus dem eigenen Verein der eine oder andere Reiter vorne platzieren kann. "Einige sind schon sehr weit und können mit der starken Konkurrenz durchaus mithalten."

Eine Premiere ist das Turnier dagegen für einige Nachwuchspferde, die sich in den Reitpferdeprüfungen den Richtern präsentieren. Die besten Drei- und Vierjährigen unter dem Sattel traben am Sonntagmittag noch einmal um den Titel des Herbstchampion durch das Viereck. "Dabei achten die Juroren nicht nur auf das Bewegungstalent, sie bewerten auch Charaktereigenschaften und Rittigkeit", sagt Barbara Rother. Eine Schleife bescheinigt den Tieren nicht nur Talent, sie ist auch eine Auszeichnung für die Züchter aus der Region. Sie können sich Hoffnung machen, dass ihr Nachwuchs vielleicht auch eines Tages Erfolge im großen Viereck sammelt.

(domi)
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