Fußball Dornaper verurteilen Abwerben von ME-Sport

Dornap (RP) Der Wechsel von Adam Wojtaszek vom TSV Einigkeit Dornap zu Mettmann-Sport hatte für Wirbel gesorgt. Die ME-Sport-Verantwortlichen hatten dem TSV-Vorstand angesichts der überhöhten Ablöseforderung Vorwürfe gemacht. Letztlich warf die Mettmanner Mannschaft zusammen, um die Rückkehr ihres Ex-Mitspielers zu ermöglichen, der am 31. Januar die Freigabe der Dornaper bekam.

Vorsitzender Schultz informiert

Bis dahin hatten die TSV-Verantwortlichen nicht auf die Vorwürfe reagiert. Nun aber informierte der Vorsitzende Karl-Heinz Schultz über die Abläufe aus Dornaper Sicht. Immer wieder würden sich Vereine über unfaire Machenschaften anderer Klubs beim Abwerben von Spielern beschweren. Normal ist es, wenn Fußballer am Ende einer Spielzeit den Verein wechseln. Der Verband habe Ablösebeträge festgelegt, zu denen die Spieler zum Saisonende bei sofortiger Spielberechtigung für den neuen Klub auflaufen können. Um kleine Vereine davor zu schützen, dass mitten in der Saison ein großer Nachbar ungeschoren wildern könne, erlaubt der Verband zwar Wechsel in der Winterpause, fordert aber die Zustimmung des abgebenden Klubs.

Der Sportliche Leiter Michael Veermann habe Adam Wojtaszek während der Saison aus Dornap für ME-Sport abgeworben, sich dann darüber beklagt, dass der TSV-Vorstand bei den Ablösegesprächen nicht dankbar das erste Mettmanner Angebot angenommen habe. „Adam Wojtaszek hat uns glaubhaft über den Verlauf der Abwerbeaktivitäten und die Rolle Michael Veermanns informiert“, erläutert Karl-Heinz Schultz. „Adam hinterlässt in unserer Mannschaft eine Lücke, die wir kaum schließen können. Wir haben uns trotzdem entschieden, den Spieler freizugeben, weil wir ihm ermöglichen wollten, ohne Zwangspause Fußball zu spielen.“

Seit Ende Oktober hätte es Gerüchte über die Wechselabsichten gegeben. Zuerst habe Wojtaszek die weit von sich gewiesen, Ende November aber den Vorstand informiert, dass er nach Mettmann zurückkehren möchte. Anfang Januar sei ME-Sport-Abteilungsleiter Uwe Löschmann in Begleitung von Mike Frey wegen der Freigabe auf den TSV-Vorstand zugekommen. Die Dornaper forderten eine Ablöse, um einen Ersatz für Wojtaszek suchen zu können. Die Mettmanner hätten abgelehnt: Dann müsse er eben bis zum Sommer warten, man sei auch ohne ihn stark genug, die Klasse zu halten. Dennoch nahmen ME-Sport-Vertreter weiter Kontakt zu TSV-Verantwortlichen auf, bekamen, so Schultz, stets die gleichlautende Antwort: Die Dornaper verurteilen das Abwerben und machen ME-Sport verantwortlich für den Eklat zwischen den Vereinen.

Hart, aber fair verhandeln

Am 29. Januar beim letzten Verhandlungsversuch habe Uwe Löschmann an die guten nachbarschaftlichen Beziehungen appelliert, zahlen wollte oder konnte er nicht, ein letztes Angebot der Dornaper lehnte er ab. „Damit war für uns der Fisch gegessen“, betont Karl-Heinz Schultz. Nicht jedoch für ME-Sport: Am 31. Januar, an dem die Wechselfrist ablief, habe Mike Frey eine Aufstockung der Ablöse angeboten. „Adam hat sich bei uns immer korrekt verhalten“, erläuterte der TSV-Vorsitzende. „Wir wollten ihm die Chance geben, weiter zu spielen. Mettmann-Sport hat mit ihm den besten Neuzugang.“

Ende gut – alles gut ? „Keineswegs“, so Karl-Heinz Schultz. „Michael Veermann sieht in der Verhandlungsweise der Dornaper ein Stück aus dem Kommödienstadl. Theater wird allerdings doch wohl eher bei ME-Sport gespielt.“ Die Dornaper würden ihren eingeschlagenen Weg nicht verlassen. „Wir sprechen mit einer Stimme. Versuche, unsere Positionen zu erschüttern, sind erfolglos. Unsere Devise bleibt: hart, aber fair verhandeln.“

(RP)
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