Handball Unitas siegt durch einen Kraftakt

Haan · Zu Beginn der Partie gegen den TV Aldekerk II wirbeln die Haaner Angreifer fast nach Belieben. Dann nimmt der Spitzenreiter den Fuß vom Gas – und das Schlusslicht nutzt die Chance, sich immer besser in Szene zu setzen.

 Domagoj Golec kam gegen Aldekerk in keine gute Wurfposition.

Domagoj Golec kam gegen Aldekerk in keine gute Wurfposition.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Am Ende war es ein hart erkämpfter Sieg der DJK Unitas Haan im Heimspiel gegen den TV Aldekerk II. Durch den 29:26 (16:15)-Erfolg behauptet die Mannschaft von Kai Müller die Spitzenposition in der Oberliga, hat dabei noch ein Spiel weniger ausgetragen als die Verfolger Mettmann-Sport und HG Remscheid, die beide zwei Minuspunkte mehr als der Tabellenführer auf dem Konto haben. Die Nachholpartie der Haaner gegen den SV Neukirchen ist für den 20. Januar terminiert.

Die Warnungen von Kai Müller schienen Schall und Rauch, als die Handballer der DJK Unitas Haan nach zehn Minuten mit 8:0 gegen den TV Aldekerk II führten. Manch ein Zuschauer in der Halle an der Adlerstraße hatte da schon Mitleid mit dem Schlusslicht, das in diesem Moment angesichts der Haaner Überlegenheit offenbar einer deftigen Klatsche entgegen steuerte. Doch dann gab Tobias Eickmanns mit seinem Treffer zum 1:8 (11.) das Startsignal zur Aufholjagd. Roman Grützner legte eine Minute später das 2:8 nach. Und als Pascal Schusdzarra eine Zeitstrafe aufgebrummt bekam, nutzte Torben Lenz den fälligen Siebenmeter zum 3:8. In Überzahl verkürzte Peter Peschers auf 4:8 (14.). Mit seinem Treffer zum 9:4 unterbrach Philip Schmalbuch nur kurz den Angriffswirbel, den die Aldekerker nun entfachten. Und als Eickmanns zum 7:11 (19.) traf, hatte Kai Müller endgültig Gesprächsbedarf. Immerhin hielt seine Mannschaft danach einen Vorsprung von vier bis fünf Toren. Nach dem 16:11 durch Marcel Billen folgte jedoch die nächste offensive Welle der Gäste, die sich bis zur Pause auf 15:16 herankämpften. Der letzte Wurf von Lennard Austrup strich über die Lattenoberkante.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Unitas-Handballer dann richtig in die Bredouille. Zwar erhöhte Billen per Siebenmeter zunächst auf 17:15, doch im Gegenzug verkürte Aljosha Akuinor auf 16:17. Und als Schmalbusch sich eine Zeitstrafe einhandelte, nutzten die Aldekerker die günstige Gelegenheit, dass Kommando zu übernehmen. Weil die Haaner in Unterzahl den Torwart herausnahmen, schaffte es Lauritz Weisz, aus der eigenen Abwehr heraus den Ball zum Ausgleich in den verwaisten Haaner Kasten zu befördern. Kurz danach nutzte Weisz einen Fehlpass zum Tempogegenstoß und der 18:17-Führung (36.). Das Blatt in der anfangs sehr einseitigen Partie hatte sich nun komplett gewendet, denn Lukas Saars erhöhte sogar auf 19:17 (37.). Dank einer Zwei-Minuten-Strafe für Aldekerk bekamen die Haaner die Chance, einmal durchzuschnaufen und sich auf wesentliche spielerische Elemente zu besinnen. In dieser Phase hielt vor allem Raphael Korbmacher dagegen. Er egalisierte im Alleingang zum 19:19 (39.). Mit zwei Siebenmetern sorgte anschließend Billen für die 21:-20-Führung (44.). Eine Wende bedeutete das aber nicht. Die angespannte Lage ließ auch Kai Müller nicht kalt. Der Unitas-Trainer bekam für seine kritischen Worte auch ans Schiedsrichtergespann die gelbe Karte gezeigt. Immerhin spielte sein Team danach wieder wesentlich konzentrierter auf. Aljosha Akuinor, der immer wieder schauspielerische Akzente setzte, hielt den TVA mit seinem Treffer zum 25:26 (54.) im Rennen. Damit hatten die Gäste aber ihr Pulver verschossen. Innerhalb der nächsten Minuten zogen die Haaner auf 29:25 davon. Das Tor von Robin Appelhans bedeutete am Ende nur noch Ergebniskosmetik.

„Das war nicht richtig clever, dass wir die hohe Führung am Anfang wieder abgeben“, stellte Kai Müller später mit einem leisen Seufzen fest. Der Coach registrierte nach dem 8:0 viele Nachlässigkeiten im Spiel seiner Mannschaft. „Das ist unnötig, denn dann wird so ein Spiel zäh“, erklärte er und sagte dann mit Blick auf die anstehende Weihnachtspause: „Wir sind froh, dass wir uns jetzt regenerieren können.“

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