Handball Regionalliga-Traum der Unitas zerplatzt

Haan · Im Derby der Handball-Oberliga ziehen die Haaner in eigener Halle gegen die Reserve der SG Langenfeld den Kürzeren. Durch die bittere Niederlage gibt das Team von Kai Müller die Tabellenführung an Verfolger HG Remscheid ab.

 Pascal Schusdzarra (Mitte) und Domagoj Golec (r.) streckten sich im Derby vergblich. Tobias Kolletzko (l.) hatte mit der SGL-Reserve einfach den besseren Lauf.

Pascal Schusdzarra (Mitte) und Domagoj Golec (r.) streckten sich im Derby vergblich. Tobias Kolletzko (l.) hatte mit der SGL-Reserve einfach den besseren Lauf.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Als Alexander Klimke für die SG Langenfeld II zum 29:26 traf und damit die Hoffnungen der DJK Unitas Haan auf ein Minimum sanken, zumindest noch ein Unentschieden zu holen, nahm Kai Müller seine letzte Auszeit – zwei Minuten und 21 Sekunden waren da noch zu spielen. Der Unitas-Trainer versuchte, seine Truppe noch einmal für den ultimativen Endspurt aufzurichten. Doch irgendwie war es sinnbildlich, dass Raphael Korbmacher die Besprechung nur auf dem Boden sitzend verfolgen konnte, da ihn ein heftiger Wadenkrampf plagte – an ein Weiterspielen war nicht zu denken. Kurz danach verkürzte Moritz Blau auf 27:29. Die Haaner versuchten es nun mit einer offenen Manndeckung. Dann nahm SGL-Coach Dennis Werkmeister 85 Sekunden vor dem Abpfiff noch eine Auszeit. Sieben Sekunden nach dem Wiederanpfiff erhöhte Steffen Hambrock auf 30:27. Im Gegenzug jagte Domgoj den Ball an den rechten Pfosten und im Anschluss erhöhte Andreas Nelte den Langenfelder Vorsprung auf 31:27. Die letzten beiden Haaner Treffer von Lennard Austrup und Florian Schlierkamp zum 29:31 bedeuteten nur noch eine Ergebniskorrektur, denn längst war die Niederlage der Unitas besiegelt.

Während die Langenfelder nach dem Abpfiff ein Freudentänzchen aufführten und immer wieder „Derbysieger, Derbysieger“ skandierten, schlichen die Haaner Handballer mit hängenden Köpfen vom Feld. Denn durch die bittere Niederlage am vorletzten Oberliga-Spieltag gab die Mannschaft von Kai Müller den möglichen Aufstieg in die Regionalliga aus der eigenen Hand, weil Verfolger HG Remscheid beim abstiegsgefährdeten TV Aldekerk II eben nicht patzte, sondern mit 35:32 gewann und damit wieder den Platz auf dem Tabellengipfel einnimmt. Eine winzige Chance bleibt den Unitas-Handballern noch. Dafür müssen sie in jedem Fall nächsten Samstag in Aldekerk einen Sieg einfahren und auf einen finalen Ausrutscher der Remscheider hoffen. Der neue Tabellenführer tritt beim SV Neukirchen an – das Schlusslicht könnte sich mit einem Sieg noch auf den drittletzten Platz hocharbeiten.

In der gut gefüllten Halle an der Adlerstraße erzielte Marcel Billen die 1:0-Führung der Gastgeber. Nach dem Ausgleich durch Maximilian Guggenmos brachte Raphael Korbmacher die Unitas mit 2:1 in Front. 17 Sekunden später glich Tobias Kolletzko zum 2:2 (3.) aus und legte noch den Treffer zum 3:2 nach. Guggenmos erhöhte gar auf 4:2 (4.). Es war das Signal für die Hausherren, dass sie ein schwerer Kampf erwartet. Wie groß die Herausforderung wirklich war, zeigte sich im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit. Es war schon beeindruckend, welche körperliche Präsenz und welchen Willen die Langenfelder auf das Parkett brachten. Die Haaner versuchten, dagegen zu halten, liefen aber beständig einem Rückstand hinterher. „Da hat man es schwer“, bekannte ein enttäuschter Pascal Schusdzarra nach dem Abpfiff.

Hoffnung keimte im Unitas-Lager gleich nach dem Wiederanpfiff auf. Innerhalb von fünf Minuten machten die Haaner durch Treffer von Billen, Schusdzarra und Austrup den Drei-Tore-Rückstand zur Pause wett und glichen zum 16:16 aus. „Da haben wir auch gedacht, es geht noch was“, sagte Schusdzarra. Doch die Partie blieb nur gut zehn Minuten offen. Schlierkamp verkürzte auf 21:22. Sekunden später handelte sich SGL-Coach Dennis Werkmeister die gelbe Karte ein. Ein Zeichen, wie groß die Anspannung in dieser Phase war. Doch dann setzte sich die Langenfelder Reserve wieder auf 24:21 (49.) ab. Das Derby blieb hart umkämpft. Die Haaner arbeiteten sich erneut bis auf 26:27 (55.) heran – allein die Wende wollte ihnen einfach nicht gelingen.

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