Handball Diese Auftakt-Niederlage schmerzt

Djk · Die Unitas-Handballer haben die HG Remscheid über weite Strecken im Griff, doch am Ende hat der Gegner die Nase vorn. Es ist die erste Führung der Gäste in der zweiten Halbzeit, die ihnen gleich zwei Punkte einbringt.

 Für Nick Blau gab es in dieser Szene kein Durchkommen gegen die kompakte Remscheider Abwehr.

Für Nick Blau gab es in dieser Szene kein Durchkommen gegen die kompakte Remscheider Abwehr.

Foto: Stephan Köhlen

Unitas Haan - HG Remscheid 24:25 (9:10). Kai Müller war nach seiner Meisterschaftspremiere als Unitas-Trainer bedient. Denn seine Mannschaft lieferte in der gut besuchten Halle an der Adlerstraße eine bravouröse Vorstellung ab, schaffte es aber nicht, den Sack vorzeitig zuzumachen. Wesentlich cleverer agierten die Remscheider, die in den letzten zwei Minuten die Partie noch drehten und damit als umjubelter Sieger auf dem Parkett standen. Oder wie es Kai Müller formulierte: "Die führen in der zweiten Halbzeit nur einmal - und das ist dann der Endstand."

Die Gäste gingen gleich in der ersten Minute durch einen Siebenmeter von Pascal Herrmann in Front. Es dauerte ganz drei Minuten, eher Marcel Billen ebenfalls per Strafwurf zum 1:1 ausglich. Danach setzten sich die Haaner durch zwei Tore von Pascal Schusdzarra zunächst auf 3:1 (10.) ab, hatten auch in der Folge zumeist die Nase vorne. Erst nach einer Zeitstrafe für Lennard Austrup übernahmen die Remscheider mit 8:7 (25.) das Kommando. Anschließend vergab Billen einen Siebenmeter und auf der anderen Seite erhöhte Kaan Taymaz auf 9:7 (26.). Letztlich lag die HGR zur Pause noch mit 10:9 vorne.

Gleich nach dem Wiederanpfiff egalisierte Moritz Blau zum 10:10, glich wenig später auch zum 11:11 (32.) aus. Christian Mohaupt traf zum 12:11 (33.) - danach wogte das Geschehen hin und her. Immer wieder scheiterten die Haaner am gut aufgelegten Remscheider Torhüter Tobias Geske. Auf der anderen Seite leisteten sich die Unitas-Handballer zu viele individuelle Fehler in der Abwehrarbeit - und die Remscheider nutzten das gnadenlos aus. "Das hat wehgetan", stellte Kai Müller fest. Trotzdem wähnte der Haaner Trainer seine Truppe auf der Siegerstraße. Nach dem 16:15 (41.) bauten Moritz Blau, Marcel Billen und Christian Mohaupt den Vorsprung der Hausherren auf 19:15 (44.) aus. "Da war das Momentum auf unserer Seite", stellte Müller fest. Doch dann musste der Coach mitansehen, wie sein Team unter anderem Tempogegenstöße nicht nutzte. In den letzten fünf Minuten der Partie nahm die Dramatik zu. Per Siebenmeter markierte Raphael Korbmacher das 23:21 (56.). Die anschließende Überzahl nach Zeitstrafe für Jacek Krajnik wussten die Haaner jedoch nicht in weitere Treffer umzumünzen. So glich Michael Heimansfeld schließlich zum 23:23 (58.) aus. 20 Sekunden später handelte sich der Remscheider Philip Baier eine Zwei-Minuten-Strafe ein. Die Unitas hatte also in der Schlussphase alle Trümpfe in der Hand. Zwar traf Pascal Kordes zur 24:23-Führung, doch danach wussten die Haaner Taymaz nicht zu stoppen - mit den letzten zwei seiner insgesamt fünf Treffer stürzte er die Gastgeber ins Unglück. Irgendwie war es symptomatisch, dass Marcel Billen 20 Sekunden vor dem Ende von rechtsaußen an Keeper Geske scheiterte - damit blieb der Unitas auch ein Remis verwehrt.

"Uns hat in den letzten drei Minuten die Klarheit gefehlt. Wir sind noch nicht so weit, dass wir die einstudierten Dinge automatisch abrufen können. An diesen Automatismen müssen wir weiter arbeiten". analysierte Kai Müller. Und ergänzte: "Wir hatten plötzlich etwas zu verlieren, haben uns zu sehr einen Kopf gemacht, statt in der Situation ruhiger zu agieren und die Partie strukturiert zu Ende zu spielen."

(RP)
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