Billard Die Lage spitzt sich zu

In der Billard-Bundesliga muss der BC Hilden in neuer Besetzung um den Klassenerhalt bangen. Denn die Itterstädter zogen überraschend im Kellerduell gegen Essen den Kürzeren.

Von fest eingeplanten Punkten wollte Thomas Wildförster im Vorfeld des fünften Doppel-Spieltags in der Billard-Bundesliga nicht sprechen. Doch vor der Partie im Mannschaftsmehrkampf gegen die Billard-Union Essen-Nord hoffte er inständig auf einen Sieg im Duell der Kellerkinder. Doch der Wunsch ging nicht in Erfüllung. "Nach der Niederlage stehen wir nun mit dem Rücken zur Wand", stellt der Hildener Spitzenspieler enttäuscht fest. Auf den unerwarteten 2:6-Misserfolg gegen Essen folgte zudem die standesgemäße 2:6-Niederlage in Bergisch Gladbach.

Trotz Heimvorteil erwischten die Hildener gegen das Essener Team einen rabenschwarzen Tag. "Ich kann mir die Leistung nicht erklären", bekannte Wildförster. Vorher absolvierte der Einband-Spieler extra zwei Stunden Sondertraining, unterlag Jens Boertz dennoch in den maximal möglichen 20 Aufnahmen. Die Hildener Hoffnungen ruhten auf Friedel Wüsthoff, der Jan Maartens ersetzte, doch der kam in der Freien Partie bei seiner Bundesliga-Premiere mit dem Druck nicht zurecht. Allein Manfred Roder überzeugte im Cadre 71/2 und bestätigte seine gute Form, obwohl ihm Ralf Christopheit kräftig Paroli bot. Torsten Rütten schließlich bekam im Cadre 47/2 das Nervenflattern — Andreas Schmidt erwies sich als überraschend starker Konkurrent.

Deutlich geringere Chancen rechneten sich die Hildener gegen den namhaft besetzten BC Bergisch-Gladbach aus. Und der erfüllte in der Tat seine Favoritenrolle. Statt zu einem Remis reichte es wieder nur zu zwei Partiepunkten, die Thomas Wildförster gegen den früheren Teamkollegen Axel Büscher einfuhr. Wüsthoff erwies sich als taktisch zu unerfahren. Rütten hatte gegen René Luijsterburg nichts zu bestellen und Roder war dem glänzend aufspielenden Arndt Riedel hoffnungslos unterlegen.

"Diese Ergebnisse passen uns natürlich gar nicht in den Kram", erklärt Wildförster. Vor allem die Pleite gegen Essen liegt der BCH-Spitzenkraft schwer im Magen. Denn der Abstiegskampf spitzt sich für die Hildener, die in der vergangenen Saison in Top-Besetzung noch den Deutschen Titel holten, zu. Während die Essener ein Zeichen setzten, enttäuschten die Hildener — nur Langenfeld steht noch schlechter da. "Jetzt gilt es, aus der verkorksten Hinrunde zu lernen", fordert Wildförster seine Mannschaft zur kritischen Selbstanalyse auf. Obwohl es derzeit sportlich weniger gut für den BCH läuft, klappt es menschlich bestens. Nach der Rückkehr aus Bergisch-Gladbach präsentierte sich das Quartett bei der Weihnachtsfeier als verschworene Gemeinschaft.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort