Fechten Die Haaner Lisa Marie Löhr und Kassian Meier fechten bei der EM

Kassian Meier hat bei den Titelkämpfen der U 17 bereits am Samstag seinen ersten Einsatz – es ist zugleich seine Premiere bei einer Europameisterschaft. Die erfahrene Lisa Marie Löhr greift erst nächste Woche bei der U 20 ein.

 Stützpunkttrainer Dirk Schiffler (Mitte) ist stolz: Lisa Marie Löhr und Kassian Meier vertreten das Fechtzentrum Solingen bei der EM.

Stützpunkttrainer Dirk Schiffler (Mitte) ist stolz: Lisa Marie Löhr und Kassian Meier vertreten das Fechtzentrum Solingen bei der EM.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Haan/Gruiten Lisa Marie Löhr und Kassian Meier blicken stolz in die Runde. Beide Fechter wohnen in Haan – und beide gehören zu den 44 Aktiven, die der Deutsche Fechterbund für die Kadetten- und Junioren-Europameisterschaft im kroatischen Porec nominiert hat. Ab Samstag, 22. Februar 2020, stehen erst einmal die Titelkämpfe der U17 im Fokus – und Degenfechter Meier ist mittendrin. Etwas überrascht war der 15-Jährige schon über die Qualifikation.

Seit August besucht Meier das Winchester College in Großbritannien, später einmal möchte er in England BWL oder Jura studieren. „In der letzten Zeit konnte ich wenig trainieren, das sind nicht die besten Voraussetzungen, aber in Heidenheim habe ich zum Beispiel einen richtig guten Tag erwischt“, erinnert er sich gerne an den ersten Platz zurück, den er im November beim internationalen U17-Turnier holte. Jetzt steht er vor seiner ersten EM-Teilnahme – und trifft auf internationale Konkurrenz, die bis zu zwei Jahre älter ist. „Die Differenz ist groß“, gesteht er, gleichwohl steht im die Freude ins Gesicht geschrieben. Und deshalb legte er noch einmal eine intensive Trainingswoche im Fechtzentrum Solingen ein.

Samstag um 9 Uhr geht Kassian Meier in seine ersten Gefechte und bekommt es zunächst mit dem Malteser Victor Nesteruk zu tun. Später folgen die Duelle gegen den Tschechen Robert Klaus, den Italiener Davide Santoro, den Österreicher Konstantin Spanos, den Rumänen Tudor Zarnescu und den Norweger Elias Draugedaken. Für den Haaner Meier, der in Feldkirch in Voralberg (Österreich) zur Welt kam und die ersten drei Jahre seines Lebens in der Schweiz verbrachte, eine neue Herausforderung, die er konzentriert angeht.

Erst eine knappe Woche später greift auch Lisa Marie Löhr ins EM-Geschehen ein, denn am 27. Februar beginnen die Wettkämpfe der U 20. Für die 19-Jährige ist es bereits die vierte Teilnahme an einer Europameisterschaft. Gleichwohl sind es für die Gruitenerin besondere Titelkämpfe, da sie zum letzten Mal in dieser Altersklasse an den Start geht und im nächsten Jahr bei den Senioren ficht. Edelmetall holte sie bislang nur einmal, nämlich Bronze mit der Kadetten-Mannschaft. Nun will sie in der U 20 noch einmal einen überzeugenden Auftritt auf der Planche hinlegen und „mit dem besten Ergebnis rausgehen“, sagt sie und erklärt: „Trotz Verletzung habe ich eine super Quali hingelegt.“ Eine Sehnenreizung in der rechten Hand macht ihr momentan zu schaffen – Folge einer Überbeanspruchung nicht nur durch den Sport, sondern auch der Vorbereitung aufs Abitur. „Ich habe über Weihnachten sehr viel für die Schule getan und viel mit der Hand geschrieben“, erläutert sie. Doch die Hand ist auf dem Weg der Besserung – und damit einher geht auch das Selbstbewusstsein der Gruitenerin. „Man gibt immer das Beste“, betont sie und fügt als ehrgeizige Sportlerin hinzu: „Das Beste ist der erste Platz.“ Ihr Trainer Dirk Schiffler vernimmt es zufrieden. Und die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr drücken die Daumen – speziell vom Löschzug 3 in Gruiten.

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