Fußball Der Top-Favorit setzt sich wieder die Krone auf

Hilden · Die zweite Mannschaft des VfB 03 Hilden scheidet als Titelverteidiger vorzeitig aus. Dafür stellt die SpVg. 05/06 den Vizemeister.

Der Jubel kam von Herzen. Denn für die Oberliga-Fußballer des VfB 03 war der Sieg im Finale der Hildener Stadtmeisterschaft im Futsal durchaus eine Genugtuung, hatten sie doch im vergangenen Jahr im Endspiel noch das Nachsehen gegen die eigene Reserve. Freud und Leid liegen oft eng beisammen: Der Titelverteidiger strich dagegen bereits in der Vorrunde die Segel. Das Bezirksliga-Team des VfB 03 musste im Kampf um den Einzug ins Halbfinale in seiner Gruppe den Kreisligisten FC Türkspor und MSV den Vortritt lassen - eine erste Überraschung im Turnier war damit bereits in der Vorrunde perfekt.

"Wir hatten viele gute Chancen, haben die aber nicht genutzt", beklagte Peter Köppen die mangelnde Ausbeute seiner Mannschaft, die zudem die taktischen Disziplin vermissen ließ. Durch die unglückliche 1:2-Niederlage im dritten Vorrundenspiel gegen den FC Türkspor I geriet die VfB-Reserve in ihrem letzten Gruppenspiel gegen die SpVg. 05/06 II unter Druck: Sie brauchte einen 6:0-Sieg, um noch den Sprung ins Halbfinale zu schaffen. Entsprechend hitzig verlief die Begegnung - das Schiedsrichtergespann zückte für den VfBer Niklas Strunz ebenso die rote Karte wie für den Süder Ferat Hyseni - beide Akteure erwartet nun eine Sperre. "Man merkt doch, dass es für die Mannschaften um etwas geht", erklärte Claudia Ledzbor angesichts des harten Kampfes - und das trotz der Futsal-Regeln, die normalerweise die Spiele entschärfen. Für die Leiterin des Hildener Sportbüros war das jedoch ein gutes Zeichen: Auch nach mehr als 20 Jahren ist das Turnier immer noch beliebt und eine Prestigeangelegenheit.

 Das Oberliga-Team des VfB 03 hat als Turniersieger gut lachen.

Das Oberliga-Team des VfB 03 hat als Turniersieger gut lachen.

Foto: Olaf Staschik

In der anderen Gruppe holte die erste Mannschaft der SpVg. Hilden 05/06 den zweiten Platz, verwies den SV Ost nur aufgrund des besseren Torverhältnisses auf Rang drei. Mit vier Siegen und 17:1 Toren zog die Oberliga-Truppe des VfB 03 souverän ins Halbfinale ein und ließ hier dem MSV Hilden beim 4:0-Sieg keine Chance. Das MSV-Team zeigte sich dafür im Spiel um Platz drei glänzend aufgelegt. Nach nur vier Minuten brachte Karim Al Makhloufi seine Farben in Führung. Am Ende feierte der MSV einen klaren 4:0-Erfolg über den FC Türkspor I, der sich eigens mit der Teilnahme bei der Düsseldorfer Futsal-Stadtmeisterschaft auf das Hildener Turnier vorbereitet hatte, aber dem in der entscheidenden Phase die Kräfte schwanden. Feisal El Halimi hingegen bekam das Strahlen gar nicht mehr aus dem Gesicht. "Wir wollten das Halbfinale erreichen, um so schöner ist es, dass wir sogar Dritter geworden sind", sprudelte es aus dem MSV-Coach heraus. Die Überlegenheit des VfB 03 im Halbfinale erkannte er neidlos an und betonte: "Ich bin stolz auf die Jungs: Das war definitiv ein gelungenes Turnier."

Das können die Süder nur unterstreichen. Im Halbfinale wiesen sie den FC Türkspor I mit 2:0 in die Schranken. Schon der Einzug ins Finale zauberte ein Lächeln ins Gesicht von Holger Reinders. "Wir wollten uns nicht blamieren, sondern gut mitspielen - das hatte allerhöchste Priorität", stellte der Vorsitzende der SpVg. 05/06 fest. Und freute sich riesig, dass auch die jungen Fußballer im Team eine gute Leistung boten. "Das ist der Weg, den wir gehen wollen", unterstrich Reinders. Die glatte 0:6-Niederlage im Finale focht ihn gar nicht mehr an. Das galt auch für die Fans. "Super Süder, super Süder - hey, hey, hey", skandierten sie, als ihre Mannschaft bereits mit 0:5 gegen den Oberligisten zurücklag.

Mit der ersten Mannschaft des VfB 03 setzte sich in diesem Jahr der Top-Favorit wieder die Krone auf. Keine wirkliche Überraschung, dennoch freute sich das Team diebisch - vielleicht auch über den Geldpreis in Höhe von 350 Euro, der mit Blick auf die Abschlussfahrt gerade recht für die Mannschaftskasse kommt. Trainer Marcel Bastians und Teammanager Michael Kulm hielten sich übrigens im Hintergrund. Statt dessen hatte diesmal Pascal Weber das Sagen auf der Bank. Der angeschlagene Stürmer stellte seine Kollegen taktisch gut ein, gestand aber: "Wir mussten erst reinkommen, haben im ersten Spiel gut fünf Minuten gebraucht und eher schwach begonnen." Erst nach einem 0:1-Rückstand fand das Team zu einer besseren Ordnung, danach lief es aber wie geschmiert. "Mit den schweren Beinen haben die Jungs das super gemacht", lobte Pascal Weber, denn die ersten intensiven Trainingseinheiten nach der Weihnachtspause steckten den Fußballern noch in den Knochen. "Das war ein Pflichtsieg", bekannte Coach Weber und fügte hinzu: "Die anderen wollen uns aber auch immer ein Bein stellen."

Einem VfB-Akteur wird das Turnier noch lange Erinnerung bleiben. Tim Tiefenthal, der erst im Laufe dieser Saison aus dem Bezirksliga-Team fest in den Oberliga-Kader rückte, holte sich die Torjäger-Trophäe. Die Offensivkraft erzielte acht der insgesamt 87 Tore, die im Turnierverlauf fielen - im Schnitt waren das übrigens 3,6 pro Partie.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort