Kanu Der KC Hilden im Jahr nach Mira Louen

Hilden · Die erfolgsverwöhnten Kanuten stellen sich ohne die vertraute Trainerin, die nun für den U 23-Kader in Augsburg verantwortlich ist, neu auf. Florian Beste und Sören Loos haben im Zweier-Canadier wieder eine EM-Medaille im Blick.

 David Spülbeck (l.) paddelt an der Seite des neuen Trainers Thilo Wietzke.

David Spülbeck (l.) paddelt an der Seite des neuen Trainers Thilo Wietzke.

Foto: Olaf Staschik

Bei der Sportlerehrung der Stadt Hilden gab es für die Kanuten des KC Hilden ein freudiges Wiedersehen mit Mira Louen. Die einstige Vorzeigeathletin des Klubs beendete im vergangenen Jahr ihre Karriere im Einer-Canadier mit WMBronze im Teamwettbewerb und Rang vier im Einzelrennen und war an diesem Abend via Skype zugeschaltet. Doch nicht nur der Abschied als Aktive riss eine große Lücke in die Reihen des Vereins, denn Louen entwickelte sich in den vergangenen Jahren auch als Trainerin zu einer festen Größe im KCH. Entsprechend groß war die Trauer, als sich Louen Ende Oktober gen Augsburg verabschiedete – ihrer neuen Heimat als U 23-Bundestrainerin.

"Das war ein großer Verlust", konstatiert Björn Behne. "Wir hatten ein gutes Konzept auf die Beine gestellt und mussten uns nun neu organisieren", führt der KCH-Sportwart aus. Und findet: "Mira hat eine ganze Menge gemacht, was man neben dem Beruf nur schwer auffangen kann." Doch der Umbruch ist eingiermaßen gelungen, denn die acht bis neun Trainingseinheiten pro Woche sind nun auf mehrere Schultern verteilt. Und das Motivationsloch, das Anfang des Winters noch herrschte, ist inzwischen überwunden. Als Mann für Athletik und Ausdauer ist jetzt Thilo Wietzke im Verein tätig. Der 31-Jährige arbeitet beim Kanu-Landesverband in Duisburg und verschrieb sich in seiner aktiven Zeit dem Wildwasser-Rennsport, bei dem die Kanuten einen Wildfluss auf Zeit hinunterfahren. Heute bevorzugt er das Extrem-Wildwasserfahren, dem er zuletzt vier Wochen in Chile frönte. "Technisch sind mir alle weit voraus. Ich sorge dafür, dass alle für die Wettkämpfe fit sind", stellt er fest. Den Part des Technik-Trainers übernimmt derzeit David Krajnik, der zugleich Stützpunktcoach ist.

International wollen in diesem Jahr vor allem Florian Beste und Sören Loos auftrumpfen, die 2013 bei WM und EM im Zweier-Canader jeweils Teambronze mit der Nationalmannschaft holten. "Die Qualifikation für die Europameisterschaft ist das erste Ziel, und dann ist eine Medaille auch drin", betont Loos. Sein Fazit nach der internationalen EMPremiere im vergangenen Sommer: "Letzten Endes ist die EM auch nur ein Rennen, bei dem man seine Leistung runterbringen muss." Auf einen internationalen Auftritt hofft auch David Spülbeck im Kajak-Einer. Er stellt fest: "Das Training ohne Mira ist anders. Mit vielen verschiedenen Trainern hat es einen anderen Effekt. Mit Mira waren wir verbunden und haben uns entwickelt."

Während die Jungen aus der Leistungsgruppe des KC Hilden deutlich ihre Ziele formulieren, treten die Mädchen schon etwas schüchterner auf. Für sie soll die Deutsche Meisterschaft der Höhepunkt werden. Während sich Lena Sawukaytis Medaillenchancen ausrechnet, wäre für Julia Geheb die Qualifikation schon ein großer Erfolg. Svenja Loos sieht sich noch in der Lernphase. Für Marlena Bodewein steht dagegen die Gemeinschaft im Vordergrund – der Rest kommt von allein.

Unterstützung bekommen die Kanuten weiterhin von den Stadtwerken Hilden, die unter anderem einen Kleinbus zur Verfügung stellen. "Letztlich liegt es an den Sportlern, etwas daraus zu machen", betont Geschäftsführer Hans-Ullrich Schneider.

(RP)
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