Bartek Pawliczek erwartet ein ausgeglichenes Derby und vor allem eine größere Kulisse als sonst in den Heimspielen. "Wir müssen die letzten Negativerlebnisse aus den Köpfen kriegen. Wir haben schon mit dem 3:1 gegen Maroc nicht nur drei Punkte, sondern auch wieder Selbstvertrauen gewonnen. Ich denke, das ist unter den gegebenen Vorzeichen schon ein besonderes Spiel", betont der Spielertrainer der Gastgeber und ergänzt: "Dass wir gewinnen wollen ist legitim und wäre zudem sehr wichtig, um endlich den Anschluss ans Tabellenmittelfeld herzustellen."

Pawliczek rechnet nicht damit, dass das 1:2 gegen Eller im Kreispokal am Mittwoch einen Rückschlag bedeutet - weder kräftemäßig, noch mental. "Ich denke, dass vier Tage reichen, um den Akku wieder aufzuladen", betont der Übungsleiter, der, auch wegen sechs fehlender Stammspieler, wieder selbst ins Geschehen eingreift. Mangels Alternativen im Abwehrzentrum läuft dort der gelernte Außenbahnspieler Daniel Fischermann neben Martin Eckert auf. Ganz vorne sollen es die zuletzt als Torschützen positiv in Erscheinung getretenen Timo Kunzl (2) und Alen Vincazovic (1) richten. Das Duo trifft indes auf eine gut sortierte, stabile VfB-Defensive, angeführt von den oberligaerfahrenen Lukas Schmetz und Robin Weyrather. In der gleichen Liga waren in der Vergangenheit auch die Mittelfeldstrategen Florian Marx und Hendrik Bergmann unterwegs. In diesem Mannschaftsteil verfügt der VfB zweifellos über mehr Erfahrung als der Gegner.

"Auch für unsere Mannschaft ist dieses Aufeinandertreffen mit 05/06 in der Bezirksliga eine ganz spezielles Herausforderung. Die Jungs freuen sich riesig darauf und wollen natürlich ihre derzeit gute Form unter Beweis stellen", erklärt VfB-Trainer Sascha Borsic, der in seiner aktiven Zeit auch für die SpVg. kickte. "Wir sind jetzt seit sechs Spielen ungeschlagen. Diesen guten Lauf wollen wir, bei allem Respekt vor den Südern, am liebsten fortsetzen. Wir sind jedenfalls alle sehr gespannt auf dieses Duell", sagt Tim Dieckerhoff. Der VfB-Kapitän laborierte lange an einer Sprunggelenksverletzung, muss nach einer mehrwöchigen erfolgreich absolvierten Reha-Maßnahme bei Sportwissenschaftler Björn Opgenoorth aber noch konditionellen Rückstand wettmachen.

Vordergründig hat Borsic, dem weiterhin die angeschlagenen Henning Scholl, Sven Röttgen und Marc Dieckerhoff fehlen, einen Punkt auf der Rechnung. "Mit Luft nach oben", denn die Vorstellung zuletzt beim 3:1 gegen Union Solingen in der zweiten Halbzeit war, was Kompaktheit und taktische Disziplin anging, wirklich überzeugend. Dazu kamen die guten individuellen Leistungen von Angreifer Marvin Bell, Florian Marx (Borsic: "Gut, dass Malte in dieser kampfbetonten Partie um die fünfte gelbe Karte herumkam.") und des sich in den zweiten 45 Minuten merklich steigernden Außenverteidigers Christoff Donath.