Judo "Das beste am Sieg ist die Medaille"

Wülfrath · Die Wülfrather Stadtmeisterschaft zieht viele junge Judoka an. Denn der Wettkampf macht den Reiz an der Kampfsportart aus. Vorbild für den Nachwuchs ist Maurice Püchel, der bereits zum Landeskader gehört.

 Nach den Kämpfen warteten die Nachwuchsjudoka gespannt auf die Siegerehrung.

Nach den Kämpfen warteten die Nachwuchsjudoka gespannt auf die Siegerehrung.

Foto: Dietrich Janicki

Im direkten Duell gegeneinander anzutreten, daran hatten die Kinder sichtlich Spaß. Engagiert kämpften die Nachwuchssportler des TB Wülfrath in der Halle der Lindenschule auf der Matte, schließlich ging es diesmal um den Stadtmeistertitel.

"Das beste am Sieg ist die Medaille", sagte der neunjährige Arthur, der seine goldene Auszeichnung stolz um den Hals trug. Der Jungjudoka war im Wettkampf mit einer Wurftechnik über das Bein erfolgreich. "Das kann ich am besten und deshalb bin ich auch sehr zufrieden", betonte er. Seit zwei Jahren trainiert er dreimal in der Woche beim TBW und nimmt regelmäßig an Turnieren teil. "Ich habe sogar schon einen Wurf für den Braungurt drauf", unterstreicht er. Eine andere Sportart kommt für ihn nicht in Frage. "Fußball habe ich schon ausprobiert, das hat mir keinen Spaß gemacht." Er ist fest entschlossen, mal so erfolgreich zu werden, wie Maurice Püchel.

Der Kaderkämpfer ist auch für die Zwillinge Cedric und Linus ein großes Vorbild. "So wollen wir auch mal werden", sind sich die beiden einig. Von ihm bekamen sie bei der Sieger-ehrung ihre Medaillen umgehängt. Da beide Jungen in unterschiedlichen Gewichtsklassen am Start waren, konnten sie sich beide als Titelträger feiern lassen. "Wir sind sehr zufrieden. Es hat alles sehr gut geklappt", betonten beide einmütig. Zum Erfolg bedienten sie sich ebenfalls der gleichen Technik: Beide beendeten ihren Kampf mit einem gekonnten Wurf. "Erst habe ich geschaut, wie der Gegner reagiert, dann habe ich ihn geworfen", berichtet Linus. Er ist froh, dass er in Wettkämpfen nicht gegen seinen Bruder antreten muss, sie aber dennoch den Sport gemeinsam betreiben. "Zu Hause üben wir manchmal gemeinsam."

Seit rund zwei Jahren trainieren die beiden Brüder zweimal in der Woche auf der Judomatte. "Wir wollten unbedingt Sport machen und das hat uns am besten gefallen", sagt der elf Jahre alte Linus. Für das nächste Jahr hat er sich vorgenommen, noch mehr an seinen Haltetechniken zu arbeiten. "Die sind noch nicht ganz so gut."

Mit einem Haltegriff hat auch Justin Berk versucht, sich im Duell durchzusetzen, doch der 16Jährige scheiterte an der Erfahrung seiner Trainerin. Die trat mangels gleich-altriger Gegner gegen ihn an. "Da bei diesem Sport Kraft nicht entscheidend ist, war sie mir überlegen." Dennoch sieht er sein Scheitern als Chance. "Gegen stärkere Kontrahenten zu kämpfen, ist eine Herausforderung, bei der ich mehr lernen kann, als wenn der andere gleichwertig ist", sagt Justin Berk.

Gerade diese Möglichkeit, als ver-meintlich Schwächerer trotzdem gewinnen zu können, fasziniert ihn am Judo. Dennoch nimmt er eher selten an Wettbewerben teil. "Dafür fehlt mir die Motivation. Ich mache das mehr zum Spaß und um meinen Körper fit zu halten." Besonders seine Reflexe hätten sich verbessert, da er gelernt hat, auf gegnerische Angriffe blitzschnell zu reagieren. Mit der Silbermedaille war der 16-Jährige daher dennoch zufrieden.

(RP)
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