Tanzsport Höhenflug vor Tanz-Höhepunkt gestoppt

Mettmann · Die „stndUP!crew“ von Mettmann-Sport hatte sich für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert, die Corona-Krise kommt dazwischen, der Wettkampf wurde abgesagt. Tanztrainerin Gheorghia Valjevcic hat ihrer Formation Übungspläne für daheim gegeben und hält Kontakt zu ihren Mädchen.

 Bei den Bergischen Tanztagen überzeugte die „stdUp!crw“ von Mettmann-Sport.

Bei den Bergischen Tanztagen überzeugte die „stdUp!crw“ von Mettmann-Sport.

Foto: Peter Meuter

Erst im vergangenen September gegründet, befand sich die „stndUP!crew“, eine neue Tanzgruppe von Mettmann-Sport, gerade im Aufwind: Als Frischling qualifizierte sie sich aus dem Stand für die Deutsche Meisterschaft. Doch das Coronavirus hat die Formation zur Vollbremsung gezwungen: Wettbewerbe wurden abgesagt. Trainiert wird nun von zu Hause.

Sie hatten über Wochen und Monate hart trainiert, um in kürzester Zeit einen Preis nach dem anderen abzuräumen und sich – zur Überraschung aller – für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Mittels eines Castings hatte Tanztrainerin Gheorghia Valjevcic im vergangenen Jahr die neue Formation „stndUP!crew“ zusammengestellt, eine Streetdance- und Hip-Hop-Truppe aus 19 Mädchen im Alter zwischen neun und zwölf Jahren. „Es sind einige Mädchen dabei, die schon seit sechs Jahren oder länger tanzen, andere, die ganz neu angefangen haben“, berichtet Valjevcic. Die größte Herausforderung sei es gewesen, alle auf einen Leistungsstand zu bringen und die Synchronität zu perfektionieren. „Das funktioniert zum einen nur mit ganz viel Disziplin, zum anderen indem man die Schritte immer und immer wieder wiederholt.“

Zwei bis dreimal die Woche trainierte die Formation und legte vor Wettkämpfen ein intensives Trainingswochenende ein. Fleißarbeit, die sich in den vergangenen Wochen auszahlte: Bei den Bergischen Tanztagen in Hückeswagen, ihrem ersten Wettkampf in dieser Saison, verpasste die „stndUP!crew“ ganz knapp den ersten Platz. Publikum und Jury waren von der Mettmanner Formation allerdings so begeistert, dass die Juroren kurzerhand einen Sonderpreis für ihre fabelhafte Synchronität auslobten. Hochmotiviert trat die „stndUP!crew“ daher Ende Februar beim Regionalwettbewerb in Hürth an. „Wir belegten den dritten Platz und qualifizierten uns damit für die Deutsche Meisterschaft in Fürstenfeldbruck“, erzählt die Trainerin.

Dem erlebten Höhenflug der Mädchen aber verpasste nun die Corona-Krise einen ordentlichen Dämpfer. Seit nunmehr zwei Wochen dürfen die Mädchen nicht mehr gemeinsam trainieren, die anstehenden Wettkämpfe wurden abgesagt. Ob die Deutsche Meisterschaft nachgeholt werden kann? Gheorghia Valjevicic verneint. Dafür bliebe zu wenig Zeit. „Die Weltmeisterschaft ist ja schon für Juni in Rom geplant, wobei ich davon ausgehe, dass der Verband die WM aufgrund der aktuellen Lage in der kommenden Woche absagen wird.“ Ob ihre Qualifikation in der kommenden Saison ihre Gültigkeit behält oder alle Teams wieder bei null starten, weiß die Trainerin nicht. Für ihre Formation würde sie es sich natürlich wünschen, aber selbst wenn nicht, sagt Valjevcic optimistisch, „legen wir in der nächsten Saison einfach nach“.

Nur weil ein allgemeines Versammlungsverbot gilt und die Sporthallen des Landes geschlossen wurden, heißt es nicht, dass die Mädchen der „stndUP!crew“ auf der faulen Haut lägen. „Wir haben uns bereits bei unserer letzten Trainingseinheit darauf verständigt, über die Zeit fit zu bleiben.“ Die Trainerin hatte Übungspläne ausgeteilt und in den vergangenen Wochen Videosequenzen aufgenommen. „Ich bin mit meinen Mädchen ständig in Kontakt und lasse mir von ihnen Fotos von ihren Spagaten schicken“, erzählt Valjevcic schmunzelnd. Für sie und ihr Team sei die vorgeschriebene sportliche Quarantäne zwar fürchterlich, „ich bin aber sicher, dass wir gestärkt daraus hevorgehen werden und dann hoffentlich im Herbst bei weiteren Wettbewerben wieder an unsere Erfolge anknüpfen können“.

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