Fußball VfB 03 Hilden hat ein Quarantäneproblem

Hilden · Aktuell hängt vom Wohnsitz ab, ob ein negativer Corona-Test zur Aufhebung behördlich angeordneter Quarantäne führt. Die Hälfte der Hildener Oberliga-Fußballer kann deshalb ihrem Beruf noch nicht wieder nachgehen.

 Spätestens am Freitag will der Oberligist wieder mit allen Mann trainieren – und am 4. Oktober gegen den TV Jahn Hiesfeld spielen.

Spätestens am Freitag will der Oberligist wieder mit allen Mann trainieren – und am 4. Oktober gegen den TV Jahn Hiesfeld spielen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Fußballer des VfB 03 Hilden unterzogen sich am Mittwoch einer Corona-Reihentestung. Dabei kam es nach Angaben des Vorstandes zu „keiner nennswerten Erhöhung der Infektionszahlen“. Gleichwohl entschied das zuständige Kreisgesundheitsamt, dass Spieler, die im Kreis Mettmann wohnen, weiter in Quarantäne bleiben – auch wenn sie einen negativen Corona-Test haben. Eine Entscheidung, die erstaunt, denn Fußballer, die in Solingen, Wuppertal oder Düsseldorf beheimatet sind, symptomfrei sind und ebenfalls ein negatives Testergebnis haben, bekamen von den für sie zuständigen Gesundheitsämtern keine Quarantäne-Auflagen, können damit zur Freude ihrer Arbeitgeber weiter ihrem Beruf nachgehen. An diesem Sonntag fällt übrigens die Partie beim Oberliga-Aufsteiger SpVgg. Sterkrade-Nord aus.

Derzeit rechnen die Verantwortlichen des VfB 03 damit, dass die erste Mannschaft ab dem 2. Oktober wieder in voller Stärke trainieren kann – vorbehaltlich einer etwaigen Verlängerung der Quarantäne durch das Kreisgesundheitsamt. Elf Akteure, die keiner behördlichen Quarantäne-Verfügung Folge leisten müssen, steigen bereits vorher ins Training ein. „Es ist definitiv unser Ziel, am 4. Oktober die Partie gegen den TV Jahn Hiesfeld zu bestreiten – wir wollen spielen“, erklärt VfB 03-Vorsitzender Maximilian Kulesza. Aktuell halten sich die Hildener bereits mit Trainingsplänen zu Hause fit. „Björn Opgenoorth hat zwei Pläne erstellt – für die in Quarantäne und für die ohne“, berichtet Dennis Lichtenwimmer. Der Sportliche Leiter erläutert: „Das sind Übungen, die man in der Wohnung machen kann, nicht nur für die Stabilität, sondern auch für die Schnelligkeit.“

Kulesza sieht die aktuelle Lage kritisch. „Diese Erfahrung hätten wir uns gerne erspart. Zudem machen es die unterschiedlichen Ansichten der Gesundheitsämter nicht leichter“, stellt er fest. Und sagt mit Blick auf die nächsten Monate: „Wir sind gespannt, wie die Saison weiterläuft. Wir haben jetzt schon drei Nachholspiele und das bei einem Spielplan, der eng getaktet ist. Und die nächsten corona-bedingten Absagen sind nur eine Frage der Zeit. Hoffentlich sind wir das nächste Mal nicht der Auslöser.“

Auch die zweite Mannschaft, die in der Landesliga spielt, will in den nächsten Tagen wieder ins Training einsteigen. Das Team von Fabian Nellen hat Glück, dass es dieses Wochenende laut Plan sowieso spielfrei hat. Am 4. Oktober steht dann das Derby beim Mitaufsteiger SC Reusrath an. Eine Partie, die der VfB 03 ebenfalls gerne bestreiten möchte, damit die Tabelle nicht vollkommen in Schieflage gerät.

Bleibt abzuwarten, wie sich die Infektionszahlen in den nächsten Wochen entwickeln. Unbestritten ist, dass der Coronavirus längst im Alltag angekommen ist. Deshalb wäre es wünschenswert, dass sich die Gesundheitsämter in Nordrhein-Westfalen möglichst bald auf eine überzeugende und allgemeingültige Quarantäne-Linie einigen, mit der Sportler und Arbeitgeber gleichermaßen leben können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort