Handball Corona: Handballer hoffen auf Trainingserlaubnis im Dezember

Düsseldorf/Haan · Der Verband Niederrhein setzt den Spielbetrieb bis zum 6. Januar aus. Ohne eine Vorbereitung mit Mannschaftstraining ist der Termin nicht zu halten.

 Trainer André Wernicke unterlag mit der HSG Adler Haan in eigener Halle zum Auftakt dem aktuellen Spitzenreiter TuS Königsdorf.

Trainer André Wernicke unterlag mit der HSG Adler Haan in eigener Halle zum Auftakt dem aktuellen Spitzenreiter TuS Königsdorf.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ursprünglich wollte der Handballverband Niederrhein den Spielbetrieb von der Regionalliga abwärts bis zum 15. November aussetzen, doch dieser Beschluss des HVN-Vorstandes ist inzwischen Makulatur. In der vergangenenen Woche entschied das Präsidium angesichts der Entwicklung in der Corona-Pandemie, die Zwangspause bis zum 6. Januar 2021 zu verlängern. Unter Vorbehalt. „Ohne Training können wir dann auf gar keinen Fall anfangen“, sagt Stephan Becker. Der stellevertretende Abteilungsleiter des Haaner TV betont: „Von null auf hundert in den Spielbetrieb einsteigen, wird nicht viel bringen.“ Und hofft, dass die HTV-Handballer im Dezember zumindest wieder ins Mannschaftstraining in der Halle einsteigen können. Denn sonst droht sich der Neustart der Meisterschaft bis zum Februar zu verzögern. „Und dann wird es schwierig, selbst mit einer einfachen Spielrunde eine Saison auf die Reihe zu bekommen, denn geht uns die Zeit aus“, erklärt der Handball-Experte.

Sollten Bund und Länder den Amateursport ab Dezember wieder zulassen, könnten Vereine, die in diesem Monat Nachholspiele bestreiten wollen, vom HVN eine offizielle Ansetzung erhalten. Allerdings nur für jene Partien, die an den Spieltagen vor der Unterbrechung am 22. Oktober 2020 angesetzt waren. Fallen komplette Spieltage aus, sehen die Bestimmungen des HVN vor, dass die Spieltage hinten angehängt oder auf Nachholspieltage gelegt werden. Auch eine Austragung an Wochenspieltagen ist möglich.

Auch für den erneuten Abbruch der Saison aufgrund der Corona-Pandemie hat der Verband vorgesorgt. Dann folgt die Saisonwertung auf Grundlage der so genannten Quotientenregelung zum Zeitpunkt des Abbruchs. Will heißen: Die erreichte Punktzahl wird durch die Anzahl der absolvierten Begegnungen dividiert. Der ermittelte Wert ist mit 100 zu multiplizieren und auf eine Stelle nach dem Komma zu runden. Daraus ergibt sich die Platzierung in der Tabelle, zugleich stehen Auf- und Absteiger fest. Die wesentliche Voraussetzung für diese Vorgehensweise ist aber, dass die Mannschaften in einer Liga mindestens die Hälfte aller Regelspieltage absolviert haben. Klappt das nicht, sehen die HVN-Bestimmungen eine Annullierung der Saison vor.

Als letzten Spieltag der Saison 2020/2021 nennt der HVN das Wochenende 5./6. Juni 2021. Im Jugendbereich hingegen soll der Spielbetrieb mit dem Beginn der NRW-Osterferien am 29. März 2021 enden. „Theoretisch könnte man bis zum 30. Juni spielen, dann endet das Spieljahr. Das kann der HVN jedoch nicht selbst entscheiden, sondern er muss sich nach den Terminen des DHB richten“, erläutert Becker den zeitlichen Druck, der durch eine Verlängerung der coronabedingten Zwangspause entsteht. Der Jugendwart des Bergischen Handballkreises rechnet mit Blick auf die jungen Jahrgänge, die noch in der Vorrunde stecken, vor: „Wenn man am Wochenende 9./10. Januar startet, sind noch elf Spieltage möglich, dann muss man allerdings auch an Karneval spielen. Eine einfache Runde ist damit wahrscheinlich. Es dürfen aber nicht noch einmal Terminverschiebungen dazwischen kommen.“ Im Seniorenbereich müssen die Handballer je nach Gruppenstärke vielleicht ungewohnte englische Wochen einschieben, um das reguläre Programm ordnungsgemäß zu Ende zu bringen.

Für Verbandsliga-Aufsteiger Haaner TV sind das schlechte Nachrichten. Aktuell ist das Team von David Horscht nach sechs Partien mit 1:11 Punkten Letzter seiner 15er-Gruppe. Positiv aus HTV-Sicht: Der Tabellenzehnte ETB SW Essen ist mit 3:7 Punkten noch in Reichweite.

 Coach David Horscht hat mit dem Haaner TV nach sechs Partien einen schweren Stand in der Verbandsliga-Gruppe 2.

Coach David Horscht hat mit dem Haaner TV nach sechs Partien einen schweren Stand in der Verbandsliga-Gruppe 2.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Auch die Regionalliga-Handballerinnen der HSG Adler Haan hatten einen Fehlstart. In den ersten beiden Begegnungen blieb die Mannschaft von André Wernicke ohne Punkt und belegt aufgrund des Torverhältnisses den drittletzten Rang unter den elf Teams der Liga. Die HSG trennen allerdings nur zwei Plätze vom Siebten TV Aldekerk II, der 1:3 Zähler aufweist. Zudem umfasst die Liga lediglich elf Teams – das lässt noch etwas Luft im engen Zeitfenster der Corona-Krise.

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